findet sich der Wiederausbruch der beiden Quellen, welche beide am Rande des Waldes sich wieder im Boden verlieren. Gegen Süden hin sind meh- rere Quellen in der Wiese, von denen einige oft 3 -- 4 Fuß hohe kleine Wasserfälle bilden. Alle diese Umstände machen das Elkhart nicht nur zu einer schönen, sondern auch, in landwirthschaft- licher Hinsicht, zu einer ganz unschätzbaren Besi- tzung; denn wer das Holzrevier des Elkhart besitzt, der beherrscht zugleich den größten Theil der um- liegenden großen und reichen Wiese, wo dann wegen Mangel an Holz eine Pflanzung schwer an- zulegen seyn würde. Diese Pflanzung ist bis jetzt diejenige, welche im ganzen Illinois-Staate am nördlichsten belegen ist -- (Militair-Länderei jen- seits des Illinois ausgenommen). Jedoch wird sie es nicht lange mehr bleiben, indem bereits 15 Meilen weiter, wo ehemals der Kikapou-Indaner Hauptstadt stand, einige Maisfelder angelegt sind, und gegen Frühjahr eine Pflanzung daselbst an- gelegt werden wird.
Wir setzten unsere Reise weiter nördlich fort und erreichten bald die reizenden Ufer des Ona- quispasippi (Satzriver). Leider war auch die- ser Fluß zu hoch, um ihn mit dem Pferde zu passiren. Hier läuft ein ziemlich gangbarer Weg
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findet ſich der Wiederausbruch der beiden Quellen, welche beide am Rande des Waldes ſich wieder im Boden verlieren. Gegen Suͤden hin ſind meh- rere Quellen in der Wieſe, von denen einige oft 3 — 4 Fuß hohe kleine Waſſerfaͤlle bilden. Alle dieſe Umſtaͤnde machen das Elkhart nicht nur zu einer ſchoͤnen, ſondern auch, in landwirthſchaft- licher Hinſicht, zu einer ganz unſchaͤtzbaren Beſi- tzung; denn wer das Holzrevier des Elkhart beſitzt, der beherrſcht zugleich den groͤßten Theil der um- liegenden großen und reichen Wieſe, wo dann wegen Mangel an Holz eine Pflanzung ſchwer an- zulegen ſeyn wuͤrde. Dieſe Pflanzung iſt bis jetzt diejenige, welche im ganzen Illinois-Staate am noͤrdlichſten belegen iſt — (Militair-Laͤnderei jen- ſeits des Illinois ausgenommen). Jedoch wird ſie es nicht lange mehr bleiben, indem bereits 15 Meilen weiter, wo ehemals der Kikapou-Indaner Hauptſtadt ſtand, einige Maisfelder angelegt ſind, und gegen Fruͤhjahr eine Pflanzung daſelbſt an- gelegt werden wird.
Wir ſetzten unſere Reiſe weiter noͤrdlich fort und erreichten bald die reizenden Ufer des Ona- quispaſippi (Satzriver). Leider war auch die- ſer Fluß zu hoch, um ihn mit dem Pferde zu paſſiren. Hier laͤuft ein ziemlich gangbarer Weg
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findet ſich der Wiederausbruch der beiden Quellen,
welche beide am Rande des Waldes ſich wieder
im Boden verlieren. Gegen Suͤden hin ſind meh-
rere Quellen in der Wieſe, von denen einige oft
3 — 4 Fuß hohe kleine Waſſerfaͤlle bilden. Alle
dieſe Umſtaͤnde machen das Elkhart nicht nur
zu einer ſchoͤnen, ſondern auch, in landwirthſchaft-
licher Hinſicht, zu einer ganz unſchaͤtzbaren Beſi-
tzung; denn wer das Holzrevier des Elkhart beſitzt,
der beherrſcht zugleich den groͤßten Theil der um-
liegenden großen und reichen Wieſe, wo dann
wegen Mangel an Holz eine Pflanzung ſchwer an-
zulegen ſeyn wuͤrde. Dieſe Pflanzung iſt bis jetzt
diejenige, welche im ganzen Illinois-Staate am
noͤrdlichſten belegen iſt — (Militair-Laͤnderei jen-
ſeits des Illinois ausgenommen). Jedoch wird ſie
es nicht lange mehr bleiben, indem bereits 15
Meilen weiter, wo ehemals der Kikapou-Indaner
Hauptſtadt ſtand, einige Maisfelder angelegt ſind,
und gegen Fruͤhjahr eine Pflanzung daſelbſt an-
gelegt werden wird.
Wir ſetzten unſere Reiſe weiter noͤrdlich fort
und erreichten bald die reizenden Ufer des Ona-
quispaſippi (Satzriver). Leider war auch die-
ſer Fluß zu hoch, um ihn mit dem Pferde zu
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Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ernst_nordamerika_1820/113>, abgerufen am 16.02.2025.
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