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Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886.

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Wird ihn nicht beglücken. Ach, denn
Doppelt fühlt er sich verlassen,
Denkt er dran und muß sie missen!
Doch die Mutter! -- Freudenthränen
Wird sie weinen meinem Glücke,
Wird dem Himmel danken, daß er
Also gnädig mich versorget. --
Ach, was thu ich, liebe Heil'gen?
Ach, erbarmt Euch solchen Kummers!" --
Kinderjubel schallt im Walde.
"Gudula!" jauchzt's schon von ferne,
"Haia ho! -- sag' an wo steckst Du?"
Und, kaum daß sie Antwort rufet,
Sieht sie auch die kleinen Brüder
Fern am Waldsaum; wie die Rehlein
Flink und zierlich kommt's gestürmet.
Gudula umschlingt den Kleinsten,
Hebt ihn kosend auf die Kniee,
Herzt und küßt sein blondes Köpfchen,
Während schnell die beiden Andern
Eifersüchtig näher drängen.
Aus dem Korbe läßt sie naschen
Alle drei die schwarzen Beeren,
Süß und köstlich, und des Kleinen
Blaugefärbtes, leckres Mäulchen
Spitzt sich stets aufs neu zum Kusse
Und sagt schmeichelnd: "Liebe Guda!" --
O, da war's, als sollten Thränen
Aus der Dirne Augen stürzen! --
Ganz versunken in dem Kosen
Dieser drei geliebten Buben,
Wird ihn nicht beglücken. Ach, denn
Doppelt fühlt er ſich verlaſſen,
Denkt er dran und muß ſie miſſen!
Doch die Mutter! — Freudenthränen
Wird ſie weinen meinem Glücke,
Wird dem Himmel danken, daß er
Alſo gnädig mich verſorget. —
Ach, was thu ich, liebe Heil'gen?
Ach, erbarmt Euch ſolchen Kummers!“ —
Kinderjubel ſchallt im Walde.
„Gudula!“ jauchzt's ſchon von ferne,
„Haia ho! — ſag' an wo ſteckſt Du?“
Und, kaum daß ſie Antwort rufet,
Sieht ſie auch die kleinen Brüder
Fern am Waldſaum; wie die Rehlein
Flink und zierlich kommt's geſtürmet.
Gudula umſchlingt den Kleinſten,
Hebt ihn koſend auf die Kniee,
Herzt und küßt ſein blondes Köpfchen,
Während ſchnell die beiden Andern
Eiferſüchtig näher drängen.
Aus dem Korbe läßt ſie naſchen
Alle drei die ſchwarzen Beeren,
Süß und köſtlich, und des Kleinen
Blaugefärbtes, leckres Mäulchen
Spitzt ſich ſtets aufs neu zum Kuſſe
Und ſagt ſchmeichelnd: „Liebe Guda!“ —
O, da war's, als ſollten Thränen
Aus der Dirne Augen ſtürzen! —
Ganz verſunken in dem Koſen
Dieſer drei geliebten Buben,
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[144/0158] Wird ihn nicht beglücken. Ach, denn Doppelt fühlt er ſich verlaſſen, Denkt er dran und muß ſie miſſen! Doch die Mutter! — Freudenthränen Wird ſie weinen meinem Glücke, Wird dem Himmel danken, daß er Alſo gnädig mich verſorget. — Ach, was thu ich, liebe Heil'gen? Ach, erbarmt Euch ſolchen Kummers!“ — Kinderjubel ſchallt im Walde. „Gudula!“ jauchzt's ſchon von ferne, „Haia ho! — ſag' an wo ſteckſt Du?“ Und, kaum daß ſie Antwort rufet, Sieht ſie auch die kleinen Brüder Fern am Waldſaum; wie die Rehlein Flink und zierlich kommt's geſtürmet. Gudula umſchlingt den Kleinſten, Hebt ihn koſend auf die Kniee, Herzt und küßt ſein blondes Köpfchen, Während ſchnell die beiden Andern Eiferſüchtig näher drängen. Aus dem Korbe läßt ſie naſchen Alle drei die ſchwarzen Beeren, Süß und köſtlich, und des Kleinen Blaugefärbtes, leckres Mäulchen Spitzt ſich ſtets aufs neu zum Kuſſe Und ſagt ſchmeichelnd: „Liebe Guda!“ — O, da war's, als ſollten Thränen Aus der Dirne Augen ſtürzen! — Ganz verſunken in dem Koſen Dieſer drei geliebten Buben,

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Zitationshilfe: Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eschstruth_katz_1886/158>, abgerufen am 21.11.2024.