Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886.Hermann Treffurt und sein Bruder,
Jener rothe Fuchs von Beilstein Mit dem Hinkefuß, Herr Henno, Und sein Beistand, Hinz von Naetter, In Stadt Kreuzburg eingeritten. Fast zu gleicher Zeit mit ihnen Traf auch ich ein. Mir zur Seite Ritt mein wackrer Trautgeselle, Treusch von Buttlar, der zu Schweinsberg Bei dem alten Guntram Schencke Mit mir Knappendienste übte, Und der jetzt mit seiner Hausfrau, Vom Geschlechte der von Malsburg, Auf dem Brandenfelsen sitzet. Wie wir uns bei heitrem Mahle Nun versammeln, und Herr Henno Hundert Sprüchlein, oder mehr noch, Hercitirt, den Krug zu leeren, Wie er ließ die Gäste leben, Jeden Einzelnen mit Namen, Fürst und Landsherr, unsre Vesten Die hochwürd'ge Cleriseia Und zum Scherz Frau Aventiure Und die holde Kön'gin Minne, Kurz -- wie er stets Vorwand suchte, Weinesgluth aus unserm Becher In die Köpfe zu verpflanzen, -- Ja, da darf's nicht Wunder nehmen, Daß wir, höchlichst aufgeheitert, Endlich von der Tafel schieden, Um den Tauschcontract zu schließen, Hermann Treffurt und ſein Bruder,
Jener rothe Fuchs von Beilſtein Mit dem Hinkefuß, Herr Henno, Und ſein Beiſtand, Hinz von Naetter, In Stadt Kreuzburg eingeritten. Faſt zu gleicher Zeit mit ihnen Traf auch ich ein. Mir zur Seite Ritt mein wackrer Trautgeſelle, Treuſch von Buttlar, der zu Schweinsberg Bei dem alten Guntram Schencke Mit mir Knappendienſte übte, Und der jetzt mit ſeiner Hausfrau, Vom Geſchlechte der von Malsburg, Auf dem Brandenfelſen ſitzet. Wie wir uns bei heitrem Mahle Nun verſammeln, und Herr Henno Hundert Sprüchlein, oder mehr noch, Hercitirt, den Krug zu leeren, Wie er ließ die Gäſte leben, Jeden Einzelnen mit Namen, Fürſt und Landsherr, unſre Veſten Die hochwürd'ge Cleriſeia Und zum Scherz Frau Aventiure Und die holde Kön'gin Minne, Kurz — wie er ſtets Vorwand ſuchte, Weinesgluth aus unſerm Becher In die Köpfe zu verpflanzen, — Ja, da darf's nicht Wunder nehmen, Daß wir, höchlichſt aufgeheitert, Endlich von der Tafel ſchieden, Um den Tauſchcontract zu ſchließen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0020" n="6"/> <lg n="6"> <l>Hermann Treffurt und ſein Bruder,</l><lb/> <l>Jener rothe Fuchs von Beilſtein</l><lb/> <l>Mit dem Hinkefuß, Herr Henno,</l><lb/> <l>Und ſein Beiſtand, Hinz von Naetter,</l><lb/> <l>In Stadt Kreuzburg eingeritten.</l><lb/> <l>Faſt zu gleicher Zeit mit ihnen</l><lb/> <l>Traf auch ich ein. Mir zur Seite</l><lb/> <l>Ritt mein wackrer Trautgeſelle,</l><lb/> <l>Treuſch von Buttlar, der zu Schweinsberg</l><lb/> <l>Bei dem alten Guntram Schencke</l><lb/> <l>Mit mir Knappendienſte übte,</l><lb/> <l>Und der jetzt mit ſeiner Hausfrau,</l><lb/> <l>Vom Geſchlechte der von Malsburg,</l><lb/> <l>Auf dem Brandenfelſen ſitzet.</l><lb/> <l>Wie wir uns bei heitrem Mahle</l><lb/> <l>Nun verſammeln, und Herr Henno</l><lb/> <l>Hundert Sprüchlein, oder mehr noch,</l><lb/> <l>Hercitirt, den Krug zu leeren,</l><lb/> <l>Wie er ließ die Gäſte leben,</l><lb/> <l>Jeden Einzelnen mit Namen,</l><lb/> <l>Fürſt und Landsherr, unſre Veſten</l><lb/> <l>Die hochwürd'ge Cleriſeia</l><lb/> <l>Und zum Scherz Frau Aventiure</l><lb/> <l>Und die holde Kön'gin Minne,</l><lb/> <l>Kurz — wie er ſtets Vorwand ſuchte,</l><lb/> <l>Weinesgluth aus unſerm Becher</l><lb/> <l>In die Köpfe zu verpflanzen, —</l><lb/> <l>Ja, da darf's nicht Wunder nehmen,</l><lb/> <l>Daß wir, höchlichſt aufgeheitert,</l><lb/> <l>Endlich von der Tafel ſchieden,</l><lb/> <l>Um den Tauſchcontract zu ſchließen,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [6/0020]
Hermann Treffurt und ſein Bruder,
Jener rothe Fuchs von Beilſtein
Mit dem Hinkefuß, Herr Henno,
Und ſein Beiſtand, Hinz von Naetter,
In Stadt Kreuzburg eingeritten.
Faſt zu gleicher Zeit mit ihnen
Traf auch ich ein. Mir zur Seite
Ritt mein wackrer Trautgeſelle,
Treuſch von Buttlar, der zu Schweinsberg
Bei dem alten Guntram Schencke
Mit mir Knappendienſte übte,
Und der jetzt mit ſeiner Hausfrau,
Vom Geſchlechte der von Malsburg,
Auf dem Brandenfelſen ſitzet.
Wie wir uns bei heitrem Mahle
Nun verſammeln, und Herr Henno
Hundert Sprüchlein, oder mehr noch,
Hercitirt, den Krug zu leeren,
Wie er ließ die Gäſte leben,
Jeden Einzelnen mit Namen,
Fürſt und Landsherr, unſre Veſten
Die hochwürd'ge Cleriſeia
Und zum Scherz Frau Aventiure
Und die holde Kön'gin Minne,
Kurz — wie er ſtets Vorwand ſuchte,
Weinesgluth aus unſerm Becher
In die Köpfe zu verpflanzen, —
Ja, da darf's nicht Wunder nehmen,
Daß wir, höchlichſt aufgeheitert,
Endlich von der Tafel ſchieden,
Um den Tauſchcontract zu ſchließen,
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