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Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886.

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Ließ es drum an Schmeicheleien
Und an Galantrie nicht fehlen,
Sprach von Leipzig, seinen Reisen,
Was er hier und dort erlebte,
Was zur Zeit wohl an Gerüchten
Trüglich in den Lüften schwebte;
Und die Reiterin zur Seite
Lauschte ihm mit viel Behagen,
That gar manche kindlich heitre,
Rechte wissensdurst'ge Fragen.
"Seht!" sprach sie, "ich hab' zeitlebens
Still daheim im Schloß gesessen,
Wie es in der Welt rings ausschaut,
Hab' ich wahrlich fast vergessen!"
-- Immer dunkler war's geworden,
Dicke Regentropfen fielen,
Und der Wind begann aufs Neue
In dem Waldeslaub zu spielen.
Steil hernieder fiel die Straße,
Und nur mühsam durch der Erde
Schlamm'ge Furchen schwankten vorwärts
Zaumgeleitet die Gefährte.
"Gott sei Dank"! sprach Fräulein Nella,
Bald ist's Schlimmste überstanden,
Und wir werden in dem Thale
Wie an sichrer Küste landen.
Hu! wie fallen die Geschichten
All' mir ein, so die Gesellen
Jüngst im Palas sich erzählten
Von der Landstraß Ueberfällen.
Wisset Meister, solche Strauchdieb',
Ließ es drum an Schmeicheleien
Und an Galantrie nicht fehlen,
Sprach von Leipzig, ſeinen Reiſen,
Was er hier und dort erlebte,
Was zur Zeit wohl an Gerüchten
Trüglich in den Lüften ſchwebte;
Und die Reiterin zur Seite
Lauſchte ihm mit viel Behagen,
That gar manche kindlich heitre,
Rechte wiſſensdurſt'ge Fragen.
„Seht!“ ſprach ſie, „ich hab' zeitlebens
Still daheim im Schloß geſeſſen,
Wie es in der Welt rings ausſchaut,
Hab' ich wahrlich faſt vergeſſen!“
— Immer dunkler war's geworden,
Dicke Regentropfen fielen,
Und der Wind begann aufs Neue
In dem Waldeslaub zu ſpielen.
Steil hernieder fiel die Straße,
Und nur mühſam durch der Erde
Schlamm'ge Furchen ſchwankten vorwärts
Zaumgeleitet die Gefährte.
„Gott ſei Dank“! ſprach Fräulein Nella,
Bald iſt's Schlimmſte überſtanden,
Und wir werden in dem Thale
Wie an ſichrer Küſte landen.
Hu! wie fallen die Geſchichten
All' mir ein, ſo die Geſellen
Jüngſt im Palas ſich erzählten
Von der Landſtraß Ueberfällen.
Wiſſet Meiſter, ſolche Strauchdieb',
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[34/0048] Ließ es drum an Schmeicheleien Und an Galantrie nicht fehlen, Sprach von Leipzig, ſeinen Reiſen, Was er hier und dort erlebte, Was zur Zeit wohl an Gerüchten Trüglich in den Lüften ſchwebte; Und die Reiterin zur Seite Lauſchte ihm mit viel Behagen, That gar manche kindlich heitre, Rechte wiſſensdurſt'ge Fragen. „Seht!“ ſprach ſie, „ich hab' zeitlebens Still daheim im Schloß geſeſſen, Wie es in der Welt rings ausſchaut, Hab' ich wahrlich faſt vergeſſen!“ — Immer dunkler war's geworden, Dicke Regentropfen fielen, Und der Wind begann aufs Neue In dem Waldeslaub zu ſpielen. Steil hernieder fiel die Straße, Und nur mühſam durch der Erde Schlamm'ge Furchen ſchwankten vorwärts Zaumgeleitet die Gefährte. „Gott ſei Dank“! ſprach Fräulein Nella, Bald iſt's Schlimmſte überſtanden, Und wir werden in dem Thale Wie an ſichrer Küſte landen. Hu! wie fallen die Geſchichten All' mir ein, ſo die Geſellen Jüngſt im Palas ſich erzählten Von der Landſtraß Ueberfällen. Wiſſet Meiſter, ſolche Strauchdieb',

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Zitationshilfe: Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eschstruth_katz_1886/48>, abgerufen am 21.11.2024.