Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886.Ja, ich lieb' Euch, Petronella, Doch halt' ich Euch nicht zurücke, Weiß es ja, Ihr werdet kehren Einst zu meinem, Euerm Glücke! Dann wird vor des Straßenräubers Schlößlein nimmermehr Euch bangen, Und das Mäuslein giebt von selber Seiner Katze sich gefangen!" Nella steht und blickt und blicket Stumm in seines Auges Flammen, Die durch das Visir sie treffen, Und sie schaudert jäh zusammen, Und sie schrickt vor ihm zurücke, Und wie sich die Hände ballen, Ist der kleine, weiche Handschuh Ihrer Rechten schnell entfallen. Robert neigt sich, reicht zurück ihn, Und er lacht: "Gilt's Frieden, Süße?" Nella aber schleudert wortlos Ihm den Handschuh vor die Füße. Das Räthsel. Gleich dem Zuge wilder Schwäne,
Die auf rastlos schneller Schwinge, Wie ein Schatten durch die Luft zieh'n, Ja, ich lieb' Euch, Petronella, Doch halt' ich Euch nicht zurücke, Weiß es ja, Ihr werdet kehren Einſt zu meinem, Euerm Glücke! Dann wird vor des Straßenräubers Schlößlein nimmermehr Euch bangen, Und das Mäuslein giebt von ſelber Seiner Katze ſich gefangen!“ Nella ſteht und blickt und blicket Stumm in ſeines Auges Flammen, Die durch das Viſir ſie treffen, Und ſie ſchaudert jäh zuſammen, Und ſie ſchrickt vor ihm zurücke, Und wie ſich die Hände ballen, Iſt der kleine, weiche Handſchuh Ihrer Rechten ſchnell entfallen. Robert neigt ſich, reicht zurück ihn, Und er lacht: „Gilt's Frieden, Süße?“ Nella aber ſchleudert wortlos Ihm den Handſchuh vor die Füße. Das Räthſel. Gleich dem Zuge wilder Schwäne,
Die auf raſtlos ſchneller Schwinge, Wie ein Schatten durch die Luft zieh'n, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0057" n="43"/> <lg n="7"> <l>Ja, ich lieb' Euch, Petronella,</l><lb/> <l>Doch halt' ich Euch nicht zurücke,</l><lb/> <l>Weiß es ja, Ihr werdet kehren</l><lb/> <l>Einſt zu meinem, Euerm Glücke!</l><lb/> <l>Dann wird vor des Straßenräubers</l><lb/> <l>Schlößlein nimmermehr Euch bangen,</l><lb/> <l>Und das Mäuslein giebt von ſelber</l><lb/> <l>Seiner Katze ſich gefangen!“</l><lb/> <l>Nella ſteht und blickt und blicket</l><lb/> <l>Stumm in ſeines Auges Flammen,</l><lb/> <l>Die durch das Viſir ſie treffen,</l><lb/> <l>Und ſie ſchaudert jäh zuſammen,</l><lb/> <l>Und ſie ſchrickt vor ihm zurücke,</l><lb/> <l>Und wie ſich die Hände ballen,</l><lb/> <l>Iſt der kleine, weiche Handſchuh</l><lb/> <l>Ihrer Rechten ſchnell entfallen.</l><lb/> <l>Robert neigt ſich, reicht zurück ihn,</l><lb/> <l>Und er lacht: „Gilt's Frieden, Süße?“</l><lb/> <l>Nella aber ſchleudert wortlos</l><lb/> <l>Ihm den Handſchuh vor die Füße.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b #g">Das Räthſel.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Gleich dem Zuge wilder Schwäne,</l><lb/> <l>Die auf raſtlos ſchneller Schwinge,</l><lb/> <l>Wie ein Schatten durch die Luft zieh'n,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [43/0057]
Ja, ich lieb' Euch, Petronella,
Doch halt' ich Euch nicht zurücke,
Weiß es ja, Ihr werdet kehren
Einſt zu meinem, Euerm Glücke!
Dann wird vor des Straßenräubers
Schlößlein nimmermehr Euch bangen,
Und das Mäuslein giebt von ſelber
Seiner Katze ſich gefangen!“
Nella ſteht und blickt und blicket
Stumm in ſeines Auges Flammen,
Die durch das Viſir ſie treffen,
Und ſie ſchaudert jäh zuſammen,
Und ſie ſchrickt vor ihm zurücke,
Und wie ſich die Hände ballen,
Iſt der kleine, weiche Handſchuh
Ihrer Rechten ſchnell entfallen.
Robert neigt ſich, reicht zurück ihn,
Und er lacht: „Gilt's Frieden, Süße?“
Nella aber ſchleudert wortlos
Ihm den Handſchuh vor die Füße.
Das Räthſel.
Gleich dem Zuge wilder Schwäne,
Die auf raſtlos ſchneller Schwinge,
Wie ein Schatten durch die Luft zieh'n,
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