von Buri und den Kopp, auch den Joh. Ernst von Beustde iure venandi et banno ferino. Der bann-forst bedeutet so vil, als den königs- forst, wo nämlich der Teutsche könig jagete. Der Hain in der Dreieiche und die darzu gehörigen gegenden sind bekannt. Dise jagten sind hernach gewissen Reichsständen verlihen worden, und schlüßen alle mit- und koppel-jagt aus.
§ 2507
Die jagt wird im Teutschen Reiche und nachdie jagt ist in Teutsch- lande ein regal. der Reichs-praxi für ein regal gehalten. Dero- wegen nimand ordentlicher weise in einem lande die jagt ausüben darf, ausser wer sie vermittels einer belehnung, begnadigung, der unfürdenkli- chen verjärung, oder sonst auf eine rechtsbestän- dige weise hergebracht, oder dem sie ausdrücklich gegeben worden ist. Dise sache hat nach irer wahren beschaffenheit aus der geschichte Christian Schöttgen in der geschichte Conrads, markgra- fens zu Meißen s. 307 fgg.; hingegen die wahren gründe des jagt-regals der Reichs-kammer ge- richts-beisizer, Johann Ulrich freiherr von Cra- merT. III opuscul. s. 1-67, mit rechts-bestande dargethan. Thue hinzu den Heinrich von Coc- ceji in consil. T. I cons. 74 num. 11 s. 1187, T. II consil. 40 num. 17 s. 49. Die von dem herrn von Buri angezogenen gründe von der regalität der jagten 1744 fol. s. 39, den Gylmann (Gil- hausen)symph. T. II P. I s. 38 num. 55 vol. I, den Stisser am a. o. cap. VI § 16 s. 160, den Herold in den obseruat. forest. consult. decis. I, den Reinhard am a. o. cap. II § 5, 6 fgg., den Zink in dem grundrisse zur einleitung zu den ka- meralwissenschaften II § 527 s. 193 fgg., den Lübbe gründliche bewährung des jagt-regals 1731 fol., Gasser am a. o. cap. 20 § 1 fg., und
den
R r r 5
vom jagt-regale.
von Buri und den Kopp, auch den Joh. Ernſt von Beuſtde iure venandi et banno ferino. Der bann-forſt bedeutet ſo vil, als den koͤnigs- forſt, wo naͤmlich der Teutſche koͤnig jagete. Der Hain in der Dreieiche und die darzu gehoͤrigen gegenden ſind bekannt. Diſe jagten ſind hernach gewiſſen Reichsſtaͤnden verlihen worden, und ſchluͤßen alle mit- und koppel-jagt aus.
§ 2507
Die jagt wird im Teutſchen Reiche und nachdie jagt iſt in Teutſch- lande ein regal. der Reichs-praxi fuͤr ein regal gehalten. Dero- wegen nimand ordentlicher weiſe in einem lande die jagt ausuͤben darf, auſſer wer ſie vermittels einer belehnung, begnadigung, der unfuͤrdenkli- chen verjaͤrung, oder ſonſt auf eine rechtsbeſtaͤn- dige weiſe hergebracht, oder dem ſie ausdruͤcklich gegeben worden iſt. Diſe ſache hat nach irer wahren beſchaffenheit aus der geſchichte Chriſtian Schoͤttgen in der geſchichte Conrads, markgra- fens zu Meißen ſ. 307 fgg.; hingegen die wahren gruͤnde des jagt-regals der Reichs-kammer ge- richts-beiſizer, Johann Ulrich freiherr von Cra- merT. III opuſcul. ſ. 1-67, mit rechts-beſtande dargethan. Thue hinzu den Heinrich von Coc- ceji in conſil. T. I conſ. 74 num. 11 ſ. 1187, T. II conſil. 40 num. 17 ſ. 49. Die von dem herrn von Buri angezogenen gruͤnde von der regalitaͤt der jagten 1744 fol. ſ. 39, den Gylmann (Gil- hauſen)ſymph. T. II P. I ſ. 38 num. 55 vol. I, den Stiſſer am a. o. cap. VI § 16 ſ. 160, den Herold in den obſeruat. foreſt. conſult. deciſ. I, den Reinhard am a. o. cap. II § 5, 6 fgg., den Zink in dem grundriſſe zur einleitung zu den ka- meralwiſſenſchaften II § 527 ſ. 193 fgg., den Luͤbbe gruͤndliche bewaͤhrung des jagt-regals 1731 fol., Gaſſer am a. o. cap. 20 § 1 fg., und
den
R r r 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f1013"n="1001"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">vom jagt-regale.</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">von Buri</hi> und den <hirendition="#fr">Kopp,</hi> auch den <hirendition="#fr">Joh. Ernſt<lb/>
von Beuſt</hi><hirendition="#aq">de iure venandi et banno ferino.</hi><lb/>
Der bann-forſt bedeutet ſo vil, als den koͤnigs-<lb/>
forſt, wo naͤmlich der Teutſche koͤnig jagete. Der<lb/>
Hain in der Dreieiche und die darzu gehoͤrigen<lb/>
gegenden ſind bekannt. Diſe jagten ſind hernach<lb/>
gewiſſen Reichsſtaͤnden verlihen worden, und<lb/>ſchluͤßen alle mit- und koppel-jagt aus.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2507</head><lb/><p>Die jagt wird im Teutſchen Reiche und nach<noteplace="right">die jagt iſt<lb/>
in Teutſch-<lb/>
lande ein<lb/>
regal.</note><lb/>
der Reichs-praxi fuͤr ein regal gehalten. Dero-<lb/>
wegen nimand ordentlicher weiſe in einem lande<lb/>
die jagt ausuͤben darf, auſſer wer ſie vermittels<lb/>
einer belehnung, begnadigung, der unfuͤrdenkli-<lb/>
chen verjaͤrung, oder ſonſt auf eine rechtsbeſtaͤn-<lb/>
dige weiſe hergebracht, oder dem ſie ausdruͤcklich<lb/>
gegeben worden iſt. Diſe ſache hat nach irer<lb/>
wahren beſchaffenheit aus der geſchichte <hirendition="#fr">Chriſtian<lb/>
Schoͤttgen</hi> in der geſchichte Conrads, markgra-<lb/>
fens zu Meißen ſ. 307 fgg.; hingegen die wahren<lb/>
gruͤnde des jagt-regals der Reichs-kammer ge-<lb/>
richts-beiſizer, <hirendition="#fr">Johann Ulrich</hi> freiherr <hirendition="#fr">von Cra-<lb/>
mer</hi><hirendition="#aq">T. III opuſcul.</hi>ſ. 1-67, mit rechts-beſtande<lb/>
dargethan. Thue hinzu den <hirendition="#fr">Heinrich von Coc-<lb/>
ceji</hi> in <hirendition="#aq">conſil. T. I conſ.</hi> 74 num. 11 ſ. 1187, <hirendition="#aq">T. II<lb/>
conſil.</hi> 40 num. 17 ſ. 49. Die von dem herrn<lb/><hirendition="#fr">von Buri</hi> angezogenen gruͤnde von der regalitaͤt<lb/>
der jagten 1744 fol. ſ. 39, den <hirendition="#fr">Gylmann (Gil-<lb/>
hauſen)</hi><hirendition="#aq">ſymph. T. II P. I</hi>ſ. 38 num. 55 vol. <hirendition="#aq">I</hi>,<lb/>
den <hirendition="#fr">Stiſſer</hi> am a. o. cap. <hirendition="#aq">VI</hi> § 16 ſ. 160, den<lb/><hirendition="#fr">Herold</hi> in den <hirendition="#aq">obſeruat. foreſt. conſult. deciſ. I</hi>,<lb/>
den <hirendition="#fr">Reinhard</hi> am a. o. cap. <hirendition="#aq">II</hi> § 5, 6 fgg., den<lb/><hirendition="#fr">Zink</hi> in dem grundriſſe zur einleitung zu den ka-<lb/>
meralwiſſenſchaften <hirendition="#aq">II</hi> § 527 ſ. 193 fgg., den<lb/><hirendition="#fr">Luͤbbe</hi> gruͤndliche bewaͤhrung des jagt-regals<lb/>
1731 fol., <hirendition="#fr">Gaſſer</hi> am a. o. cap. 20 § 1 fg., und<lb/><fwplace="bottom"type="sig">R r r 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">den</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[1001/1013]
vom jagt-regale.
von Buri und den Kopp, auch den Joh. Ernſt
von Beuſt de iure venandi et banno ferino.
Der bann-forſt bedeutet ſo vil, als den koͤnigs-
forſt, wo naͤmlich der Teutſche koͤnig jagete. Der
Hain in der Dreieiche und die darzu gehoͤrigen
gegenden ſind bekannt. Diſe jagten ſind hernach
gewiſſen Reichsſtaͤnden verlihen worden, und
ſchluͤßen alle mit- und koppel-jagt aus.
§ 2507
Die jagt wird im Teutſchen Reiche und nach
der Reichs-praxi fuͤr ein regal gehalten. Dero-
wegen nimand ordentlicher weiſe in einem lande
die jagt ausuͤben darf, auſſer wer ſie vermittels
einer belehnung, begnadigung, der unfuͤrdenkli-
chen verjaͤrung, oder ſonſt auf eine rechtsbeſtaͤn-
dige weiſe hergebracht, oder dem ſie ausdruͤcklich
gegeben worden iſt. Diſe ſache hat nach irer
wahren beſchaffenheit aus der geſchichte Chriſtian
Schoͤttgen in der geſchichte Conrads, markgra-
fens zu Meißen ſ. 307 fgg.; hingegen die wahren
gruͤnde des jagt-regals der Reichs-kammer ge-
richts-beiſizer, Johann Ulrich freiherr von Cra-
mer T. III opuſcul. ſ. 1-67, mit rechts-beſtande
dargethan. Thue hinzu den Heinrich von Coc-
ceji in conſil. T. I conſ. 74 num. 11 ſ. 1187, T. II
conſil. 40 num. 17 ſ. 49. Die von dem herrn
von Buri angezogenen gruͤnde von der regalitaͤt
der jagten 1744 fol. ſ. 39, den Gylmann (Gil-
hauſen) ſymph. T. II P. I ſ. 38 num. 55 vol. I,
den Stiſſer am a. o. cap. VI § 16 ſ. 160, den
Herold in den obſeruat. foreſt. conſult. deciſ. I,
den Reinhard am a. o. cap. II § 5, 6 fgg., den
Zink in dem grundriſſe zur einleitung zu den ka-
meralwiſſenſchaften II § 527 ſ. 193 fgg., den
Luͤbbe gruͤndliche bewaͤhrung des jagt-regals
1731 fol., Gaſſer am a. o. cap. 20 § 1 fg., und
den
die jagt iſt
in Teutſch-
lande ein
regal.
R r r 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1001. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1013>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.