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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXII haubtstück
schrot-büchsen, flinten. An eisen: wolfs- fuchs-
eisen, fang- und sau-eisen; marter-fallen, furkeln,
stellstangen, schlägel, hebe-gabel, pfaleisen, forst-
borer. Es gehöret nicht minder hirher: der herr-
schaftliche jagt-schirm, der wurf-wagen, wild-
wagen, wildtragen, allerhand kasten und geräte,
von Göchhausen s. 244 fgg., Döbel II s. 18 fgg.
Johann Jacob Büchtings kurz gefaster ent-
wurf der jägerei, Halle 1756, 8, im ersten teile,
abschnitt I s. 11 fgg., Trichter am a. o. 1138 fg.

§ 2543
die beschaf-
fenheit der
jagten bei
den Teut-
schen vor
erfindung
des pulvers.

Die jagten der Teutschen waren vor erfindung
des schüß-pulvers anders beschaffen, als nachher,
und mit disem jahrhundert ist durchs flug- und
lauf-schüßen ein neuer zeit-punct der jagten einge-
treten. Im Weistum über den Dreieicher wild-
bann von 1338 s. 68 der beschreibung der Hanau-
Minzenbergischen landen ist vom Birsen verord-
net: "daß er soll han einen yvan bogen mit einer
"seiden senewen, mit einer silberin stralen, mit
"eime lorebaumen zeynen mit pfawen federn gefet-
"tert: gelinget ihm daß er schißet, soll er reiten
"zu dem Hain in eines forstmeisters haus, da soll
"er finden einen weisen praken, mit geträuften
"ohren, uff einer seiden koltern an einem seiden
"seile, und soll dem wald nachhengen etc.

"Daß ein apt von Fulda in der hirtz-feiste stoß-
"hirze jagen mag mit zochten, und in der eber-
"dreys seß hawender schweine."

Zum behufe des kaisers wurden in der Drei-
eiche sadelhöfe gebauet, deren ieder einen bawhof,
ein backhaus und eine scheuer und ein hundhaus
enthalten muste. Dem kaiser gab der hubner,
wenn er kam, ein wiß strohe, dafür lässet der kai-
ser dem hubner acht tage lang die kost und zehrung
nach seiner abreise.

In

LXII haubtſtuͤck
ſchrot-buͤchſen, flinten. An eiſen: wolfs- fuchs-
eiſen, fang- und ſau-eiſen; marter-fallen, furkeln,
ſtellſtangen, ſchlaͤgel, hebe-gabel, pfaleiſen, forſt-
borer. Es gehoͤret nicht minder hirher: der herr-
ſchaftliche jagt-ſchirm, der wurf-wagen, wild-
wagen, wildtragen, allerhand kaſten und geraͤte,
von Goͤchhauſen ſ. 244 fgg., Doͤbel II ſ. 18 fgg.
Johann Jacob Buͤchtings kurz gefaſter ent-
wurf der jaͤgerei, Halle 1756, 8, im erſten teile,
abſchnitt I ſ. 11 fgg., Trichter am a. o. 1138 fg.

§ 2543
die beſchaf-
fenheit der
jagten bei
den Teut-
ſchen vor
erfindung
des pulvers.

Die jagten der Teutſchen waren vor erfindung
des ſchuͤß-pulvers anders beſchaffen, als nachher,
und mit diſem jahrhundert iſt durchs flug- und
lauf-ſchuͤßen ein neuer zeit-punct der jagten einge-
treten. Im Weistum uͤber den Dreieicher wild-
bann von 1338 ſ. 68 der beſchreibung der Hanau-
Minzenbergiſchen landen iſt vom Birſen verord-
net: „daß er ſoll han einen yvan bogen mit einer
„ſeiden ſenewen, mit einer ſilberin ſtralen, mit
„eime lorebaumen zeynen mit pfawen federn gefet-
„tert: gelinget ihm daß er ſchißet, ſoll er reiten
„zu dem Hain in eines forſtmeiſters haus, da ſoll
„er finden einen weiſen praken, mit getraͤuften
„ohren, uff einer ſeiden koltern an einem ſeiden
„ſeile, und ſoll dem wald nachhengen ꝛc.

„Daß ein apt von Fulda in der hirtz-feiſte ſtoß-
„hirze jagen mag mit zochten, und in der eber-
„dreys ſeß hawender ſchweine.„

Zum behufe des kaiſers wurden in der Drei-
eiche ſadelhoͤfe gebauet, deren ieder einen bawhof,
ein backhaus und eine ſcheuer und ein hundhaus
enthalten muſte. Dem kaiſer gab der hubner,
wenn er kam, ein wiß ſtrohe, dafuͤr laͤſſet der kai-
ſer dem hubner acht tage lang die koſt und zehrung
nach ſeiner abreiſe.

In
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[1016/1028] LXII haubtſtuͤck ſchrot-buͤchſen, flinten. An eiſen: wolfs- fuchs- eiſen, fang- und ſau-eiſen; marter-fallen, furkeln, ſtellſtangen, ſchlaͤgel, hebe-gabel, pfaleiſen, forſt- borer. Es gehoͤret nicht minder hirher: der herr- ſchaftliche jagt-ſchirm, der wurf-wagen, wild- wagen, wildtragen, allerhand kaſten und geraͤte, von Goͤchhauſen ſ. 244 fgg., Doͤbel II ſ. 18 fgg. Johann Jacob Buͤchtings kurz gefaſter ent- wurf der jaͤgerei, Halle 1756, 8, im erſten teile, abſchnitt I ſ. 11 fgg., Trichter am a. o. 1138 fg. § 2543 Die jagten der Teutſchen waren vor erfindung des ſchuͤß-pulvers anders beſchaffen, als nachher, und mit diſem jahrhundert iſt durchs flug- und lauf-ſchuͤßen ein neuer zeit-punct der jagten einge- treten. Im Weistum uͤber den Dreieicher wild- bann von 1338 ſ. 68 der beſchreibung der Hanau- Minzenbergiſchen landen iſt vom Birſen verord- net: „daß er ſoll han einen yvan bogen mit einer „ſeiden ſenewen, mit einer ſilberin ſtralen, mit „eime lorebaumen zeynen mit pfawen federn gefet- „tert: gelinget ihm daß er ſchißet, ſoll er reiten „zu dem Hain in eines forſtmeiſters haus, da ſoll „er finden einen weiſen praken, mit getraͤuften „ohren, uff einer ſeiden koltern an einem ſeiden „ſeile, und ſoll dem wald nachhengen ꝛc. „Daß ein apt von Fulda in der hirtz-feiſte ſtoß- „hirze jagen mag mit zochten, und in der eber- „dreys ſeß hawender ſchweine.„ Zum behufe des kaiſers wurden in der Drei- eiche ſadelhoͤfe gebauet, deren ieder einen bawhof, ein backhaus und eine ſcheuer und ein hundhaus enthalten muſte. Dem kaiſer gab der hubner, wenn er kam, ein wiß ſtrohe, dafuͤr laͤſſet der kai- ſer dem hubner acht tage lang die koſt und zehrung nach ſeiner abreiſe. In

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1016. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1028>, abgerufen am 22.11.2024.