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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXIII haubtstück
§ 2631
dessen gat-
tungen,

Ferner gibt es reines blei, welches one silber ist,
als das Villachische und Goßlarische. Andres
blei hat etwa ein oder zwei quentgen silbers im
centner bei sich.

§ 2632
und schmel-
zung,

Bei schmelzen wird ein gelindes und anhalten-
des feuer erfodert. Alsdann schmilzet ein pfund
blei eher, als die butter, das wachs oder bech.
Wenn es flüßig ist, brennt es weit schärfer, als
das flüssende heiße zinn; die orgel-macher güssen
das zinn auf einer mit barchent überzogenen güß-
lade. Der barchent hält XVIII güsse von heisen
zinne aus. Beim flüssenden bleie aber wird sol-
cher in X bis XII güssen unbrauchbar, als ver-
brannt. Eisen und blei vereinigen sich nicht im
flusse, sondern jenes schwimmet oben. Ist silber
darzu getan, etwa ein lot, so gehet dises beim
schmelz-flusse ins blei, und das eisen bleibet oben
darüber stehen. Zum schrot-güßen nimmt man
auripigment zum bleie, damit diß härter werde.
Der rauch des flüssenden bleies machet das gold
brüchig. Das vile rohe quecksilber im bleie ist
die ursache davon. Der blei-rauch ist daher gar
schädlich und gebäret die hütten-katze, eine schmerz-
hafte und spastische colic, davon Henkel geschrieben
hat. Jedoch ist der nuz des bleies gros. Die
Töpfer bedinen sich der glätte sehr fleisig zu irer
glasur. Uebrigens teilet man das blei in molden
und rollen blei, Penther § 91 fg.

Von dem nuzen der metalle im handel,
wandel, bauen und zum küchen-gerät.
§ 2633
der ge-
brauch der
metalle.

Ausser dem münzen, dem vergolden, und ver-
silbern ist der gebrauch der metallen in menschli-

chen
LXIII haubtſtuͤck
§ 2631
deſſen gat-
tungen,

Ferner gibt es reines blei, welches one ſilber iſt,
als das Villachiſche und Goßlariſche. Andres
blei hat etwa ein oder zwei quentgen ſilbers im
centner bei ſich.

§ 2632
und ſchmel-
zung,

Bei ſchmelzen wird ein gelindes und anhalten-
des feuer erfodert. Alsdann ſchmilzet ein pfund
blei eher, als die butter, das wachs oder bech.
Wenn es fluͤßig iſt, brennt es weit ſchaͤrfer, als
das fluͤſſende heiße zinn; die orgel-macher guͤſſen
das zinn auf einer mit barchent uͤberzogenen guͤß-
lade. Der barchent haͤlt XVIII guͤſſe von heiſen
zinne aus. Beim fluͤſſenden bleie aber wird ſol-
cher in X bis XII guͤſſen unbrauchbar, als ver-
brannt. Eiſen und blei vereinigen ſich nicht im
fluſſe, ſondern jenes ſchwimmet oben. Iſt ſilber
darzu getan, etwa ein lot, ſo gehet diſes beim
ſchmelz-fluſſe ins blei, und das eiſen bleibet oben
daruͤber ſtehen. Zum ſchrot-guͤßen nimmt man
auripigment zum bleie, damit diß haͤrter werde.
Der rauch des fluͤſſenden bleies machet das gold
bruͤchig. Das vile rohe queckſilber im bleie iſt
die urſache davon. Der blei-rauch iſt daher gar
ſchaͤdlich und gebaͤret die huͤtten-katze, eine ſchmerz-
hafte und ſpaſtiſche colic, davon Henkel geſchrieben
hat. Jedoch iſt der nuz des bleies gros. Die
Toͤpfer bedinen ſich der glaͤtte ſehr fleiſig zu irer
glaſur. Uebrigens teilet man das blei in molden
und rollen blei, Penther § 91 fg.

Von dem nuzen der metalle im handel,
wandel, bauen und zum kuͤchen-geraͤt.
§ 2633
der ge-
brauch der
metalle.

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ſilbern iſt der gebrauch der metallen in menſchli-

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[1054/1066] LXIII haubtſtuͤck § 2631 Ferner gibt es reines blei, welches one ſilber iſt, als das Villachiſche und Goßlariſche. Andres blei hat etwa ein oder zwei quentgen ſilbers im centner bei ſich. § 2632 Bei ſchmelzen wird ein gelindes und anhalten- des feuer erfodert. Alsdann ſchmilzet ein pfund blei eher, als die butter, das wachs oder bech. Wenn es fluͤßig iſt, brennt es weit ſchaͤrfer, als das fluͤſſende heiße zinn; die orgel-macher guͤſſen das zinn auf einer mit barchent uͤberzogenen guͤß- lade. Der barchent haͤlt XVIII guͤſſe von heiſen zinne aus. Beim fluͤſſenden bleie aber wird ſol- cher in X bis XII guͤſſen unbrauchbar, als ver- brannt. Eiſen und blei vereinigen ſich nicht im fluſſe, ſondern jenes ſchwimmet oben. Iſt ſilber darzu getan, etwa ein lot, ſo gehet diſes beim ſchmelz-fluſſe ins blei, und das eiſen bleibet oben daruͤber ſtehen. Zum ſchrot-guͤßen nimmt man auripigment zum bleie, damit diß haͤrter werde. Der rauch des fluͤſſenden bleies machet das gold bruͤchig. Das vile rohe queckſilber im bleie iſt die urſache davon. Der blei-rauch iſt daher gar ſchaͤdlich und gebaͤret die huͤtten-katze, eine ſchmerz- hafte und ſpaſtiſche colic, davon Henkel geſchrieben hat. Jedoch iſt der nuz des bleies gros. Die Toͤpfer bedinen ſich der glaͤtte ſehr fleiſig zu irer glaſur. Uebrigens teilet man das blei in molden und rollen blei, Penther § 91 fg. Von dem nuzen der metalle im handel, wandel, bauen und zum kuͤchen-geraͤt. § 2633 Auſſer dem muͤnzen, dem vergolden, und ver- ſilbern iſt der gebrauch der metallen in menſchli- chen

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1054. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1066>, abgerufen am 23.11.2024.