Darneben werden schmelz-hütten erfodert. Dise müssen so nahe an die berg-gebäude geleget werden, als es tunlich seyn will. Ein guter was- ser-fall ist dabei nötig. Fürnämlich kommet es auf die lage der hütten wegen der winde an. Die hütten-bedinten sind: I) ein hütten-verwalter, II) der ober-hütten-meister, III) der oberschids- wardein, IIII) der silber-brenner, V) der hüt- ten-schreiber, VI) der hütten-meister, VII) der abtreiber, VIII) der schmelzer.
§ 2714
womit sich das berg- gemach be- schäftiget?
Das berg-gemach, oder die berg-stube erteilet namens des landesherrns die nötigen maasregeln, an die berg- und hütten-beamten. Die streitig- keiten, welche das berg-amt nicht schlichten kan, auch die sachen von wichtigkeit, gehören an das- selbe. Zur berg-stube gehören demnach ein rechts- gelehrter, ein des bergwesens erfarner rat, ein berg-rat vom leder, und ein berg-secretar. Ein forst-meister ist dabei unentberlich. Denn die berg-stube darf vom forst-amte in seinen reviren nicht abhangen, sonst fallen die hindernisse unüber- steiglich, Krieg am a. o. § 58.
§ 2715
Ausserdem ist eine bergschule nicht zu verabsäu- men. Die erste gattung treibet das rechnen und schreiben, und die anfangsgründe der bergwissen- schaft, z. e. das leichteste aus des berg-rates Joh. Gottlob Lehmanns einleitung der berg- wissenschaft, Berlin 1751, 8; die zwote gattung erlernet die meß-kunst, zimmermanns-kunst, mü- len-bau-kunst, die kenntniß verschidener gang- und berg-arten, erden, berg-säfte, salze, steine, und berg-harze. Die dritte gattung betreibet die berg- erd- und meß-kunst, nebst der chemie und
was
LXIII haubtſtuͤck
§ 2713
wie die ſchmelz-huͤt- ten anzule- gen ſind?
Darneben werden ſchmelz-huͤtten erfodert. Diſe muͤſſen ſo nahe an die berg-gebaͤude geleget werden, als es tunlich ſeyn will. Ein guter waſ- ſer-fall iſt dabei noͤtig. Fuͤrnaͤmlich kommet es auf die lage der huͤtten wegen der winde an. Die huͤtten-bedinten ſind: I) ein huͤtten-verwalter, II) der ober-huͤtten-meiſter, III) der oberſchids- wardein, IIII) der ſilber-brenner, V) der huͤt- ten-ſchreiber, VI) der huͤtten-meiſter, VII) der abtreiber, VIII) der ſchmelzer.
§ 2714
womit ſich das berg- gemach be- ſchaͤftiget?
Das berg-gemach, oder die berg-ſtube erteilet namens des landesherrns die noͤtigen maasregeln, an die berg- und huͤtten-beamten. Die ſtreitig- keiten, welche das berg-amt nicht ſchlichten kan, auch die ſachen von wichtigkeit, gehoͤren an daſ- ſelbe. Zur berg-ſtube gehoͤren demnach ein rechts- gelehrter, ein des bergweſens erfarner rat, ein berg-rat vom leder, und ein berg-ſecretar. Ein forſt-meiſter iſt dabei unentberlich. Denn die berg-ſtube darf vom forſt-amte in ſeinen reviren nicht abhangen, ſonſt fallen die hinderniſſe unuͤber- ſteiglich, Krieg am a. o. § 58.
§ 2715
Auſſerdem iſt eine bergſchule nicht zu verabſaͤu- men. Die erſte gattung treibet das rechnen und ſchreiben, und die anfangsgruͤnde der bergwiſſen- ſchaft, z. e. das leichteſte aus des berg-rates Joh. Gottlob Lehmanns einleitung der berg- wiſſenſchaft, Berlin 1751, 8; die zwote gattung erlernet die meß-kunſt, zimmermanns-kunſt, muͤ- len-bau-kunſt, die kenntniß verſchidener gang- und berg-arten, erden, berg-ſaͤfte, ſalze, ſteine, und berg-harze. Die dritte gattung betreibet die berg- erd- und meß-kunſt, nebſt der chemie und
was
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LXIII haubtſtuͤck
§ 2713
Darneben werden ſchmelz-huͤtten erfodert.
Diſe muͤſſen ſo nahe an die berg-gebaͤude geleget
werden, als es tunlich ſeyn will. Ein guter waſ-
ſer-fall iſt dabei noͤtig. Fuͤrnaͤmlich kommet es
auf die lage der huͤtten wegen der winde an. Die
huͤtten-bedinten ſind: I) ein huͤtten-verwalter,
II) der ober-huͤtten-meiſter, III) der oberſchids-
wardein, IIII) der ſilber-brenner, V) der huͤt-
ten-ſchreiber, VI) der huͤtten-meiſter, VII) der
abtreiber, VIII) der ſchmelzer.
§ 2714
Das berg-gemach, oder die berg-ſtube erteilet
namens des landesherrns die noͤtigen maasregeln,
an die berg- und huͤtten-beamten. Die ſtreitig-
keiten, welche das berg-amt nicht ſchlichten kan,
auch die ſachen von wichtigkeit, gehoͤren an daſ-
ſelbe. Zur berg-ſtube gehoͤren demnach ein rechts-
gelehrter, ein des bergweſens erfarner rat, ein
berg-rat vom leder, und ein berg-ſecretar. Ein
forſt-meiſter iſt dabei unentberlich. Denn die
berg-ſtube darf vom forſt-amte in ſeinen reviren
nicht abhangen, ſonſt fallen die hinderniſſe unuͤber-
ſteiglich, Krieg am a. o. § 58.
§ 2715
Auſſerdem iſt eine bergſchule nicht zu verabſaͤu-
men. Die erſte gattung treibet das rechnen und
ſchreiben, und die anfangsgruͤnde der bergwiſſen-
ſchaft, z. e. das leichteſte aus des berg-rates
Joh. Gottlob Lehmanns einleitung der berg-
wiſſenſchaft, Berlin 1751, 8; die zwote gattung
erlernet die meß-kunſt, zimmermanns-kunſt, muͤ-
len-bau-kunſt, die kenntniß verſchidener gang- und
berg-arten, erden, berg-ſaͤfte, ſalze, ſteine, und
berg-harze. Die dritte gattung betreibet die
berg- erd- und meß-kunſt, nebſt der chemie und
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1084. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1096>, abgerufen am 22.11.2024.
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