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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXIII haubtstück
in dem landesherrlichen zehnten, bis zum austrage
der sache hinterleget. Jedoch ist auf disen schwe-
ren und langweiligen beweis nicht zu erkennen, es
nötige dann die hartnäckigkeit der parteien den
richter dazu. In Sachsen wird desfalls das
erb-bereiten unter verschidenen cärimonien vorge-
keret, besage der nachricht vom erb-bereiten,
Dresden 1750, 4, und des berg-schreibers Bayer
nachricht im IIten teile der otiorum metallicorum,
des von Schönberg berg-information unterm
worte: bergmeister § 38, Mollers Freibergische
chronick t. I s. 438, Caspar Heinrich Horn de
libro metallico antigrapho § X
s. 8 fg. Die
Sächsischen rechte des älteren und jüngeren im
felde hat der Herttwig s. 8 fgg. erkläret.

§ 2747
die rechte
der gewerke
des wassers
halber,

In betref des wassers haben die gewerke das
recht, daß inen die wasser gefolget werden müssen,
und zwar deren sie entweder zu kunst-gezeugen,
poch- und wäschwerken bedürfen. Jedoch muß
man solche beim bergmeister, vermittels eingeleg-
ter mutung erlangen, Lehmann am a. o.

§ 2748
wer eisen-
hämmer an-
legen kan?

Wer mit den eisen-steinen auf seinen gute bele-
net worden ist; der mag wol eisen-hammer-werk
anrichten, iedoch nur zur gut-machung seiner ei-
sen-steine. Die hammer-werke teilen sich in stab-
und blech-hämmer. Darzu werden erfodert: 1)
berg- 2) furleute, 3) holzhacker, 4) köler, 5)
vorschmide, 6) frischer, 7) aufgüßer, 8) hohe
ofen-arbeiter, 9) blechmeister, 10) heerd-schmide,
11) gleicher, 12) urweller, 13) lehr-knechte,
14) ziehner.

§ 2749
woraus das
hammer-ge-
zäh bestehet?

Das hammer-gezäh bestehet in bälgen, ambo-
sen, hämmern, und solches ist unbewegliches gut.

Die

LXIII haubtſtuͤck
in dem landesherrlichen zehnten, bis zum austrage
der ſache hinterleget. Jedoch iſt auf diſen ſchwe-
ren und langweiligen beweis nicht zu erkennen, es
noͤtige dann die hartnaͤckigkeit der parteien den
richter dazu. In Sachſen wird desfalls das
erb-bereiten unter verſchidenen caͤrimonien vorge-
keret, beſage der nachricht vom erb-bereiten,
Dresden 1750, 4, und des berg-ſchreibers Bayer
nachricht im IIten teile der otiorum metallicorum,
des von Schoͤnberg berg-information unterm
worte: bergmeiſter § 38, Mollers Freibergiſche
chronick t. I ſ. 438, Caſpar Heinrich Horn de
libro metallico antigrapho § X
ſ. 8 fg. Die
Saͤchſiſchen rechte des aͤlteren und juͤngeren im
felde hat der Herttwig ſ. 8 fgg. erklaͤret.

§ 2747
die rechte
der gewerke
des waſſers
halber,

In betref des waſſers haben die gewerke das
recht, daß inen die waſſer gefolget werden muͤſſen,
und zwar deren ſie entweder zu kunſt-gezeugen,
poch- und waͤſchwerken beduͤrfen. Jedoch muß
man ſolche beim bergmeiſter, vermittels eingeleg-
ter mutung erlangen, Lehmann am a. o.

§ 2748
wer eiſen-
haͤmmer an-
legen kan?

Wer mit den eiſen-ſteinen auf ſeinen gute bele-
net worden iſt; der mag wol eiſen-hammer-werk
anrichten, iedoch nur zur gut-machung ſeiner ei-
ſen-ſteine. Die hammer-werke teilen ſich in ſtab-
und blech-haͤmmer. Darzu werden erfodert: 1)
berg- 2) furleute, 3) holzhacker, 4) koͤler, 5)
vorſchmide, 6) friſcher, 7) aufguͤßer, 8) hohe
ofen-arbeiter, 9) blechmeiſter, 10) heerd-ſchmide,
11) gleicher, 12) urweller, 13) lehr-knechte,
14) ziehner.

§ 2749
woraus das
hammer-ge-
zaͤh beſtehet?

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ſen, haͤmmern, und ſolches iſt unbewegliches gut.

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[1098/1110] LXIII haubtſtuͤck in dem landesherrlichen zehnten, bis zum austrage der ſache hinterleget. Jedoch iſt auf diſen ſchwe- ren und langweiligen beweis nicht zu erkennen, es noͤtige dann die hartnaͤckigkeit der parteien den richter dazu. In Sachſen wird desfalls das erb-bereiten unter verſchidenen caͤrimonien vorge- keret, beſage der nachricht vom erb-bereiten, Dresden 1750, 4, und des berg-ſchreibers Bayer nachricht im IIten teile der otiorum metallicorum, des von Schoͤnberg berg-information unterm worte: bergmeiſter § 38, Mollers Freibergiſche chronick t. I ſ. 438, Caſpar Heinrich Horn de libro metallico antigrapho § X ſ. 8 fg. Die Saͤchſiſchen rechte des aͤlteren und juͤngeren im felde hat der Herttwig ſ. 8 fgg. erklaͤret. § 2747 In betref des waſſers haben die gewerke das recht, daß inen die waſſer gefolget werden muͤſſen, und zwar deren ſie entweder zu kunſt-gezeugen, poch- und waͤſchwerken beduͤrfen. Jedoch muß man ſolche beim bergmeiſter, vermittels eingeleg- ter mutung erlangen, Lehmann am a. o. § 2748 Wer mit den eiſen-ſteinen auf ſeinen gute bele- net worden iſt; der mag wol eiſen-hammer-werk anrichten, iedoch nur zur gut-machung ſeiner ei- ſen-ſteine. Die hammer-werke teilen ſich in ſtab- und blech-haͤmmer. Darzu werden erfodert: 1) berg- 2) furleute, 3) holzhacker, 4) koͤler, 5) vorſchmide, 6) friſcher, 7) aufguͤßer, 8) hohe ofen-arbeiter, 9) blechmeiſter, 10) heerd-ſchmide, 11) gleicher, 12) urweller, 13) lehr-knechte, 14) ziehner. § 2749 Das hammer-gezaͤh beſtehet in baͤlgen, ambo- ſen, haͤmmern, und ſolches iſt unbewegliches gut. Die

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1098. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1110>, abgerufen am 23.11.2024.