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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von dem münz-regale.
§ 2859

Derjenige, welcher über die münz-fabrike ge-münz-mei-
stern,

sezet ist, und die prägung zu besorgen hat, wird
münz-meister genennet. Darzu soll keiner von
einem münz-herrn, oder stand in einem kreise an-
genommen werden, bevor selbiger auf den gemei-
nen probations-tag den ständen, oder andern ver-
ordneten in person fürgestellet, und sein herkom-
men, geschicklichkeit etc. redlich befunden worden
ist, R. A. 1570 § 134. Darnebst soll selbiger
nicht allein dem stande, welcher ihn angenommen
hat, sondern auch dem ganzen kreise mit eides-
pflichten verbunden werden, R. A. 1594 § 103.
Selbiger darf wegen teilung des gewinnstes kein
geding eingehen, kaiserl. commissions-decret 1667
s. 52 im IIIIten teile der R. A. Er darf nebst den
gesellen bei keinem suspendirten münz-genossen,
noch in einer hecke-münze dinen, und wider die
münz-ordnung keine münze falschen gehalts schla-
gen, bei leib- und lebens-strafe, münz-ordnung
1559 § 178, Reichs-abschid 1566 § 161, 1570 § 128,
1571 § 23 fg. § 33, kaiserl. commissions-decret
1667, 1680 s. 52, s. 129, 136 im IVten teile der
Reichs-abschide.

§ 2860

Ausserdem gehören hirher: die schneide-meisterschneide-
meistern, etc.

und gesellen, oder ohmen-eisen- und stempel-schnei-
der. Den eisen-schneidern ist one des ortes ober-
keit einwilligung münz-stempel zu schneiden verbot-
ten, kaiserl. commissions-decret vom jare 1680.

§ 2861

Von den münz-meistern sind die münz-wara-münz-wa-
radein,

deins (exploratores monetae) unterschiden.
Dise werden zu probirung der geschlagenen mün-
zen gebrauchet, folglich bei den münzen untersu-
chen sollen, ob sie nach den vorgeschribenen ord-

nungen
D d d d 2
von dem muͤnz-regale.
§ 2859

Derjenige, welcher uͤber die muͤnz-fabrike ge-muͤnz-mei-
ſtern,

ſezet iſt, und die praͤgung zu beſorgen hat, wird
muͤnz-meiſter genennet. Darzu ſoll keiner von
einem muͤnz-herrn, oder ſtand in einem kreiſe an-
genommen werden, bevor ſelbiger auf den gemei-
nen probations-tag den ſtaͤnden, oder andern ver-
ordneten in perſon fuͤrgeſtellet, und ſein herkom-
men, geſchicklichkeit ꝛc. redlich befunden worden
iſt, R. A. 1570 § 134. Darnebſt ſoll ſelbiger
nicht allein dem ſtande, welcher ihn angenommen
hat, ſondern auch dem ganzen kreiſe mit eides-
pflichten verbunden werden, R. A. 1594 § 103.
Selbiger darf wegen teilung des gewinnſtes kein
geding eingehen, kaiſerl. commiſſions-decret 1667
ſ. 52 im IIIIten teile der R. A. Er darf nebſt den
geſellen bei keinem ſuſpendirten muͤnz-genoſſen,
noch in einer hecke-muͤnze dinen, und wider die
muͤnz-ordnung keine muͤnze falſchen gehalts ſchla-
gen, bei leib- und lebens-ſtrafe, muͤnz-ordnung
1559 § 178, Reichs-abſchid 1566 § 161, 1570 § 128,
1571 § 23 fg. § 33, kaiſerl. commiſſions-decret
1667, 1680 ſ. 52, ſ. 129, 136 im IVten teile der
Reichs-abſchide.

§ 2860

Auſſerdem gehoͤren hirher: die ſchneide-meiſterſchneide-
meiſtern, ꝛc.

und geſellen, oder ohmen-eiſen- und ſtempel-ſchnei-
der. Den eiſen-ſchneidern iſt one des ortes ober-
keit einwilligung muͤnz-ſtempel zu ſchneiden verbot-
ten, kaiſerl. commiſſions-decret vom jare 1680.

§ 2861

Von den muͤnz-meiſtern ſind die muͤnz-wara-muͤnz-wa-
radein,

deins (exploratores monetae) unterſchiden.
Diſe werden zu probirung der geſchlagenen muͤn-
zen gebrauchet, folglich bei den muͤnzen unterſu-
chen ſollen, ob ſie nach den vorgeſchribenen ord-

nungen
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[1147/1159] von dem muͤnz-regale. § 2859 Derjenige, welcher uͤber die muͤnz-fabrike ge- ſezet iſt, und die praͤgung zu beſorgen hat, wird muͤnz-meiſter genennet. Darzu ſoll keiner von einem muͤnz-herrn, oder ſtand in einem kreiſe an- genommen werden, bevor ſelbiger auf den gemei- nen probations-tag den ſtaͤnden, oder andern ver- ordneten in perſon fuͤrgeſtellet, und ſein herkom- men, geſchicklichkeit ꝛc. redlich befunden worden iſt, R. A. 1570 § 134. Darnebſt ſoll ſelbiger nicht allein dem ſtande, welcher ihn angenommen hat, ſondern auch dem ganzen kreiſe mit eides- pflichten verbunden werden, R. A. 1594 § 103. Selbiger darf wegen teilung des gewinnſtes kein geding eingehen, kaiſerl. commiſſions-decret 1667 ſ. 52 im IIIIten teile der R. A. Er darf nebſt den geſellen bei keinem ſuſpendirten muͤnz-genoſſen, noch in einer hecke-muͤnze dinen, und wider die muͤnz-ordnung keine muͤnze falſchen gehalts ſchla- gen, bei leib- und lebens-ſtrafe, muͤnz-ordnung 1559 § 178, Reichs-abſchid 1566 § 161, 1570 § 128, 1571 § 23 fg. § 33, kaiſerl. commiſſions-decret 1667, 1680 ſ. 52, ſ. 129, 136 im IVten teile der Reichs-abſchide. muͤnz-mei- ſtern, § 2860 Auſſerdem gehoͤren hirher: die ſchneide-meiſter und geſellen, oder ohmen-eiſen- und ſtempel-ſchnei- der. Den eiſen-ſchneidern iſt one des ortes ober- keit einwilligung muͤnz-ſtempel zu ſchneiden verbot- ten, kaiſerl. commiſſions-decret vom jare 1680. ſchneide- meiſtern, ꝛc. § 2861 Von den muͤnz-meiſtern ſind die muͤnz-wara- deins (exploratores monetae) unterſchiden. Diſe werden zu probirung der geſchlagenen muͤn- zen gebrauchet, folglich bei den muͤnzen unterſu- chen ſollen, ob ſie nach den vorgeſchribenen ord- nungen muͤnz-wa- radein, D d d d 2

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1159>, abgerufen am 24.11.2024.