Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

XLVIII. haubtst. von den rechten
des Mecklenburgischen adels und dessen ritter-gü-
ter wohlhergebrachtes braurecht etc. Zelle 1706, fol.
imgleichen des Sachsen-Lauenburgischen adels
deduction vom braurechte. In den Fürstlich
Hessen-Casselischen und Schaumburgischen lan-
den wird das bierbrauen den städten vorzüglich
beigeleget, sihe Fürstl. Hessen-Casselische policei-
ordnung 1645, tit. VII s. 23, Rottmann am a.
o. s. 366 fg.

§ 317

18) Die aufsicht über das policei-wesen, Schrei-
bers
disp. de caussarum politiae et earum, quae
justitiae dicantur, conflictu, sect. I
§ 5, Ric-
cius
am a. o. s. 394 fg. 19) Die eintheilung der
soldaten in die bequartirenden bürger-häuser, 20) die
schüzen-ordnungen zu erhalten, 21) die erbauung
und besserung der kirchen, schulen, pfarrhäuser
und verstattung des allmosensammlens, iedoch die-
ses mit vorwissen des geistlichen consistorii, 22) die
aufsicht und versorgung der hospitäler, armen-
häuser, wittben und waisen, auch verschwender.
Die stadträthe haben ieweilen noch andere ansehn-
sehnliche vorrechte, z. e. der stadtrath in der her-
die gerecht-
samen des
F. Gothai-
schen stadt-
rathes.
zoglichen Sachsen Gothaischen residenzstadt Go-
tha hat das patronatrecht bei der augustiner und
St. Margareten kirchen, auch bei dem gymnasio,
er hat die aufsicht über kirchen und schulen, über
die hospitäler, auch zucht- und waisenhäuser, über
die stipendia für bedürftige studenten und andere der-
gleichen personen, die gerichtbarkeit und lehnsgerech-
tigkeit über das dorf Kindleben, die aufsicht sowohl
über der bürgerschaft, als auch die vom kloster zum
heiligen Kreuze herrürende landgüter, die marktge-
rechtigkeit, das bürgerrecht an 16 gülden von denen,
welche sich nach Gotha wenden, zu erheben, das ge-
schoß, abzugsgeld zu fodern, die aufsicht in bau-

sachen,

XLVIII. haubtſt. von den rechten
des Mecklenburgiſchen adels und deſſen ritter-guͤ-
ter wohlhergebrachtes braurecht ꝛc. Zelle 1706, fol.
imgleichen des Sachſen-Lauenburgiſchen adels
deduction vom braurechte. In den Fuͤrſtlich
Heſſen-Caſſeliſchen und Schaumburgiſchen lan-
den wird das bierbrauen den ſtaͤdten vorzuͤglich
beigeleget, ſihe Fuͤrſtl. Heſſen-Caſſeliſche policei-
ordnung 1645, tit. VII ſ. 23, Rottmann am a.
o. ſ. 366 fg.

§ 317

18) Die aufſicht uͤber das policei-weſen, Schrei-
bers
diſp. de cauſſarum politiae et earum, quae
juſtitiae dicantur, conflictu, ſect. I
§ 5, Ric-
cius
am a. o. ſ. 394 fg. 19) Die eintheilung der
ſoldaten in die bequartirenden buͤrger-haͤuſer, 20) die
ſchuͤzen-ordnungen zu erhalten, 21) die erbauung
und beſſerung der kirchen, ſchulen, pfarrhaͤuſer
und verſtattung des allmoſenſammlens, iedoch die-
ſes mit vorwiſſen des geiſtlichen conſiſtorii, 22) die
aufſicht und verſorgung der hoſpitaͤler, armen-
haͤuſer, wittben und waiſen, auch verſchwender.
Die ſtadtraͤthe haben ieweilen noch andere anſehn-
ſehnliche vorrechte, z. e. der ſtadtrath in der her-
die gerecht-
ſamen des
F. Gothai-
ſchen ſtadt-
rathes.
zoglichen Sachſen Gothaiſchen reſidenzſtadt Go-
tha hat das patronatrecht bei der auguſtiner und
St. Margareten kirchen, auch bei dem gymnaſio,
er hat die aufſicht uͤber kirchen und ſchulen, uͤber
die hoſpitaͤler, auch zucht- und waiſenhaͤuſer, uͤber
die ſtipendia fuͤr beduͤrftige ſtudenten und andere der-
gleichen perſonen, die gerichtbarkeit und lehnsgerech-
tigkeit uͤber das dorf Kindleben, die aufſicht ſowohl
uͤber der buͤrgerſchaft, als auch die vom kloſter zum
heiligen Kreuze herruͤrende landguͤter, die marktge-
rechtigkeit, das buͤrgerrecht an 16 guͤlden von denen,
welche ſich nach Gotha wenden, zu erheben, das ge-
ſchoß, abzugsgeld zu fodern, die aufſicht in bau-

ſachen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0144" n="134"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XLVIII.</hi> haubt&#x017F;t. von den rechten</hi></fw><lb/>
des Mecklenburgi&#x017F;chen adels und de&#x017F;&#x017F;en ritter-gu&#x0364;-<lb/>
ter wohlhergebrachtes braurecht &#xA75B;c. Zelle 1706, fol.<lb/>
imgleichen des Sach&#x017F;en-Lauenburgi&#x017F;chen adels<lb/>
deduction vom braurechte. In den Fu&#x0364;r&#x017F;tlich<lb/>
He&#x017F;&#x017F;en-Ca&#x017F;&#x017F;eli&#x017F;chen und Schaumburgi&#x017F;chen lan-<lb/>
den wird das bierbrauen den &#x017F;ta&#x0364;dten vorzu&#x0364;glich<lb/>
beigeleget, &#x017F;ihe Fu&#x0364;r&#x017F;tl. He&#x017F;&#x017F;en-Ca&#x017F;&#x017F;eli&#x017F;che policei-<lb/>
ordnung 1645, tit. <hi rendition="#aq">VII</hi> &#x017F;. 23, <hi rendition="#fr">Rottmann</hi> am a.<lb/>
o. &#x017F;. 366 fg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 317</head><lb/>
            <p>18) Die auf&#x017F;icht u&#x0364;ber das policei-we&#x017F;en, <hi rendition="#fr">Schrei-<lb/>
bers</hi> di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de cau&#x017F;&#x017F;arum politiae et earum, quae<lb/>
ju&#x017F;titiae dicantur, conflictu, &#x017F;ect. I</hi> § 5, <hi rendition="#fr">Ric-<lb/>
cius</hi> am a. o. &#x017F;. 394 fg. 19) Die eintheilung der<lb/>
&#x017F;oldaten in die bequartirenden bu&#x0364;rger-ha&#x0364;u&#x017F;er, 20) die<lb/>
&#x017F;chu&#x0364;zen-ordnungen zu erhalten, 21) die erbauung<lb/>
und be&#x017F;&#x017F;erung der kirchen, &#x017F;chulen, pfarrha&#x0364;u&#x017F;er<lb/>
und ver&#x017F;tattung des allmo&#x017F;en&#x017F;ammlens, iedoch die-<lb/>
&#x017F;es mit vorwi&#x017F;&#x017F;en des gei&#x017F;tlichen con&#x017F;i&#x017F;torii, 22) die<lb/>
auf&#x017F;icht und ver&#x017F;orgung der ho&#x017F;pita&#x0364;ler, armen-<lb/>
ha&#x0364;u&#x017F;er, wittben und wai&#x017F;en, auch ver&#x017F;chwender.<lb/>
Die &#x017F;tadtra&#x0364;the haben ieweilen noch andere an&#x017F;ehn-<lb/>
&#x017F;ehnliche vorrechte, z. e. der &#x017F;tadtrath in der her-<lb/><note place="left">die gerecht-<lb/>
&#x017F;amen des<lb/>
F. Gothai-<lb/>
&#x017F;chen &#x017F;tadt-<lb/>
rathes.</note>zoglichen Sach&#x017F;en Gothai&#x017F;chen re&#x017F;idenz&#x017F;tadt Go-<lb/>
tha hat das patronatrecht bei der augu&#x017F;tiner und<lb/>
St. Margareten kirchen, auch bei dem gymna&#x017F;io,<lb/>
er hat die auf&#x017F;icht u&#x0364;ber kirchen und &#x017F;chulen, u&#x0364;ber<lb/>
die ho&#x017F;pita&#x0364;ler, auch zucht- und wai&#x017F;enha&#x0364;u&#x017F;er, u&#x0364;ber<lb/>
die &#x017F;tipendia fu&#x0364;r bedu&#x0364;rftige &#x017F;tudenten und andere der-<lb/>
gleichen per&#x017F;onen, die gerichtbarkeit und lehnsgerech-<lb/>
tigkeit u&#x0364;ber das dorf Kindleben, die auf&#x017F;icht &#x017F;owohl<lb/>
u&#x0364;ber der bu&#x0364;rger&#x017F;chaft, als auch die vom klo&#x017F;ter zum<lb/>
heiligen Kreuze herru&#x0364;rende landgu&#x0364;ter, die marktge-<lb/>
rechtigkeit, das bu&#x0364;rgerrecht an 16 gu&#x0364;lden von denen,<lb/>
welche &#x017F;ich nach Gotha wenden, zu erheben, das ge-<lb/>
&#x017F;choß, abzugsgeld zu fodern, die auf&#x017F;icht in bau-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;achen,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[134/0144] XLVIII. haubtſt. von den rechten des Mecklenburgiſchen adels und deſſen ritter-guͤ- ter wohlhergebrachtes braurecht ꝛc. Zelle 1706, fol. imgleichen des Sachſen-Lauenburgiſchen adels deduction vom braurechte. In den Fuͤrſtlich Heſſen-Caſſeliſchen und Schaumburgiſchen lan- den wird das bierbrauen den ſtaͤdten vorzuͤglich beigeleget, ſihe Fuͤrſtl. Heſſen-Caſſeliſche policei- ordnung 1645, tit. VII ſ. 23, Rottmann am a. o. ſ. 366 fg. § 317 18) Die aufſicht uͤber das policei-weſen, Schrei- bers diſp. de cauſſarum politiae et earum, quae juſtitiae dicantur, conflictu, ſect. I § 5, Ric- cius am a. o. ſ. 394 fg. 19) Die eintheilung der ſoldaten in die bequartirenden buͤrger-haͤuſer, 20) die ſchuͤzen-ordnungen zu erhalten, 21) die erbauung und beſſerung der kirchen, ſchulen, pfarrhaͤuſer und verſtattung des allmoſenſammlens, iedoch die- ſes mit vorwiſſen des geiſtlichen conſiſtorii, 22) die aufſicht und verſorgung der hoſpitaͤler, armen- haͤuſer, wittben und waiſen, auch verſchwender. Die ſtadtraͤthe haben ieweilen noch andere anſehn- ſehnliche vorrechte, z. e. der ſtadtrath in der her- zoglichen Sachſen Gothaiſchen reſidenzſtadt Go- tha hat das patronatrecht bei der auguſtiner und St. Margareten kirchen, auch bei dem gymnaſio, er hat die aufſicht uͤber kirchen und ſchulen, uͤber die hoſpitaͤler, auch zucht- und waiſenhaͤuſer, uͤber die ſtipendia fuͤr beduͤrftige ſtudenten und andere der- gleichen perſonen, die gerichtbarkeit und lehnsgerech- tigkeit uͤber das dorf Kindleben, die aufſicht ſowohl uͤber der buͤrgerſchaft, als auch die vom kloſter zum heiligen Kreuze herruͤrende landguͤter, die marktge- rechtigkeit, das buͤrgerrecht an 16 guͤlden von denen, welche ſich nach Gotha wenden, zu erheben, das ge- ſchoß, abzugsgeld zu fodern, die aufſicht in bau- ſachen, die gerecht- ſamen des F. Gothai- ſchen ſtadt- rathes.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/144
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/144>, abgerufen am 24.11.2024.