Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite
herren zehnten.
§ 479

Der zehnte wird in den grosen und kleinen ein-dessen ein-
theilung.

getheilet; jener bestehet in allerhand getraide,
weinzehnten, öle etc.; dieser in verschidenen kü-
chenspeisen, sämereien, flachs, eier, käse, milch,
wolle, gewächse vom garten, bäumen, jungen
viehe etc.; Oesterreichische zehntordnung § 2, Chur
Markbrandenburgische zehntordnung vol. V con-
stitutionum Marchicar.
th. V abth. II cap. II s.
343-345 und th. II cap. II s. 138 num. 62, Chur-
Braunschweig-Lüneburg zehntrechtsordnung, im
III theile cap. 4, der Chur-Braunschw. Lüneburgi-
schen landesverordnung etc. Estor am a. o. § 372
s. 557, Sächs. landrecht lib. II art. 48, Würzbur-
gische zehntordnung, § die heu und kleine etc. Baie-
risch landrecht tit. 28 § 11, 12, Hahn de jure de-
cimarum
cap. 13, Schröter vom zehnten, cap.
III. Die eintheilung zu dorf und feld ist auch üb-
lich, sihe die Brandenb. Baireutische zehntord-
nung, Stissers einleitung zur landwirtschaft, F.
H. Casselische zehntordnung 1737, 1747 und gre-
ben-ordnung tit. 27 s. 64 fg. Blum vom zehntrech-
te, cap. 17 § 7.

§ 480

Die zehnten werden entweder von den früchten,der todte
und leben-
dige zehnte.

oder von dem vihe entrichtet. Daher der unter-
schid unter dem lebendigen und todten zehnten be-
kannt ist. Sihe die Brandenburg-Baireutische
zehntordnung und Bambergische zehntordnung.
An einigen orten hat man den garten und küchen-
zehnten, welcher der obst- und kraut auch rüben
zehnte in der Wetterau heisset. Von tauben-
zehnten spricht die F. H. Casselische greben-ordnung
s. 69 § 3. Der kuh zehnte ist, wo von ieder kuh
ein käse gegeben wird; der schweinzehnte erträget
von ieder geburt eines, Estor am a. o. § 372 s. 557.

Stisser
N 4
herren zehnten.
§ 479

Der zehnte wird in den groſen und kleinen ein-deſſen ein-
theilung.

getheilet; jener beſtehet in allerhand getraide,
weinzehnten, oͤle ꝛc.; dieſer in verſchidenen kuͤ-
chenſpeiſen, ſaͤmereien, flachs, eier, kaͤſe, milch,
wolle, gewaͤchſe vom garten, baͤumen, jungen
viehe ꝛc.; Oeſterreichiſche zehntordnung § 2, Chur
Markbrandenburgiſche zehntordnung vol. V con-
ſtitutionum Marchicar.
th. V abth. II cap. II ſ.
343-345 und th. II cap. II ſ. 138 num. 62, Chur-
Braunſchweig-Luͤneburg zehntrechtsordnung, im
III theile cap. 4, der Chur-Braunſchw. Luͤneburgi-
ſchen landesverordnung ꝛc. Eſtor am a. o. § 372
ſ. 557, Saͤchſ. landrecht lib. II art. 48, Wuͤrzbur-
giſche zehntordnung, § die heu und kleine ꝛc. Baie-
riſch landrecht tit. 28 § 11, 12, Hahn de jure de-
cimarum
cap. 13, Schroͤter vom zehnten, cap.
III. Die eintheilung zu dorf und feld iſt auch uͤb-
lich, ſihe die Brandenb. Baireutiſche zehntord-
nung, Stiſſers einleitung zur landwirtſchaft, F.
H. Caſſeliſche zehntordnung 1737, 1747 und gre-
ben-ordnung tit. 27 ſ. 64 fg. Blum vom zehntrech-
te, cap. 17 § 7.

§ 480

Die zehnten werden entweder von den fruͤchten,der todte
und leben-
dige zehnte.

oder von dem vihe entrichtet. Daher der unter-
ſchid unter dem lebendigen und todten zehnten be-
kannt iſt. Sihe die Brandenburg-Baireutiſche
zehntordnung und Bambergiſche zehntordnung.
An einigen orten hat man den garten und kuͤchen-
zehnten, welcher der obſt- und kraut auch ruͤben
zehnte in der Wetterau heiſſet. Von tauben-
zehnten ſpricht die F. H. Caſſeliſche greben-ordnung
ſ. 69 § 3. Der kuh zehnte iſt, wo von ieder kuh
ein kaͤſe gegeben wird; der ſchweinzehnte ertraͤget
von ieder geburt eines, Eſtor am a. o. § 372 ſ. 557.

Stiſſer
N 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <pb facs="#f0211" n="199"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">herren zehnten.</hi> </fw><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 479</head><lb/>
          <p>Der zehnte wird in den gro&#x017F;en und kleinen ein-<note place="right">de&#x017F;&#x017F;en ein-<lb/>
theilung.</note><lb/>
getheilet; <hi rendition="#fr">jener</hi> be&#x017F;tehet in allerhand getraide,<lb/>
weinzehnten, o&#x0364;le &#xA75B;c.; <hi rendition="#fr">die&#x017F;er</hi> in ver&#x017F;chidenen ku&#x0364;-<lb/>
chen&#x017F;pei&#x017F;en, &#x017F;a&#x0364;mereien, flachs, eier, ka&#x0364;&#x017F;e, milch,<lb/>
wolle, gewa&#x0364;ch&#x017F;e vom garten, ba&#x0364;umen, jungen<lb/>
viehe &#xA75B;c.; Oe&#x017F;terreichi&#x017F;che zehntordnung § 2, Chur<lb/>
Markbrandenburgi&#x017F;che zehntordnung vol. <hi rendition="#aq">V con-<lb/>
&#x017F;titutionum Marchicar.</hi> th. <hi rendition="#aq">V</hi> abth. <hi rendition="#aq">II</hi> cap. <hi rendition="#aq">II</hi> &#x017F;.<lb/>
343-345 und th. <hi rendition="#aq">II</hi> cap. <hi rendition="#aq">II</hi> &#x017F;. 138 num. 62, Chur-<lb/>
Braun&#x017F;chweig-Lu&#x0364;neburg zehntrechtsordnung, im<lb/><hi rendition="#aq">III</hi> theile cap. 4, der Chur-Braun&#x017F;chw. Lu&#x0364;neburgi-<lb/>
&#x017F;chen landesverordnung &#xA75B;c. <hi rendition="#fr">E&#x017F;tor</hi> am a. o. § 372<lb/>
&#x017F;. 557, Sa&#x0364;ch&#x017F;. landrecht <hi rendition="#aq">lib. II</hi> art. 48, Wu&#x0364;rzbur-<lb/>
gi&#x017F;che zehntordnung, § die heu und kleine &#xA75B;c. Baie-<lb/>
ri&#x017F;ch landrecht tit. 28 § 11, 12, <hi rendition="#fr">Hahn</hi> <hi rendition="#aq">de jure de-<lb/>
cimarum</hi> cap. 13, <hi rendition="#fr">Schro&#x0364;ter</hi> vom zehnten, cap.<lb/><hi rendition="#aq">III.</hi> Die eintheilung zu dorf und feld i&#x017F;t auch u&#x0364;b-<lb/>
lich, &#x017F;ihe die Brandenb. Baireuti&#x017F;che zehntord-<lb/>
nung, <hi rendition="#fr">Sti&#x017F;&#x017F;ers</hi> einleitung zur landwirt&#x017F;chaft, F.<lb/>
H. Ca&#x017F;&#x017F;eli&#x017F;che zehntordnung 1737, 1747 und gre-<lb/>
ben-ordnung tit. 27 &#x017F;. 64 fg. <hi rendition="#fr">Blum</hi> vom zehntrech-<lb/>
te, cap. 17 § 7.</p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 480</head><lb/>
          <p>Die zehnten werden entweder von den fru&#x0364;chten,<note place="right">der todte<lb/>
und leben-<lb/>
dige zehnte.</note><lb/>
oder von dem vihe entrichtet. Daher der unter-<lb/>
&#x017F;chid unter dem lebendigen und todten zehnten be-<lb/>
kannt i&#x017F;t. Sihe die Brandenburg-Baireuti&#x017F;che<lb/>
zehntordnung und Bambergi&#x017F;che zehntordnung.<lb/>
An einigen orten hat man den garten und ku&#x0364;chen-<lb/>
zehnten, welcher der ob&#x017F;t- und kraut auch ru&#x0364;ben<lb/>
zehnte in der Wetterau hei&#x017F;&#x017F;et. Von tauben-<lb/>
zehnten &#x017F;pricht die F. H. Ca&#x017F;&#x017F;eli&#x017F;che greben-ordnung<lb/>
&#x017F;. 69 § 3. Der kuh zehnte i&#x017F;t, wo von ieder kuh<lb/>
ein ka&#x0364;&#x017F;e gegeben wird; der &#x017F;chweinzehnte ertra&#x0364;get<lb/>
von ieder geburt eines, <hi rendition="#fr">E&#x017F;tor</hi> am a. o. § 372 &#x017F;. 557.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N 4</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Sti&#x017F;&#x017F;er</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[199/0211] herren zehnten. § 479 Der zehnte wird in den groſen und kleinen ein- getheilet; jener beſtehet in allerhand getraide, weinzehnten, oͤle ꝛc.; dieſer in verſchidenen kuͤ- chenſpeiſen, ſaͤmereien, flachs, eier, kaͤſe, milch, wolle, gewaͤchſe vom garten, baͤumen, jungen viehe ꝛc.; Oeſterreichiſche zehntordnung § 2, Chur Markbrandenburgiſche zehntordnung vol. V con- ſtitutionum Marchicar. th. V abth. II cap. II ſ. 343-345 und th. II cap. II ſ. 138 num. 62, Chur- Braunſchweig-Luͤneburg zehntrechtsordnung, im III theile cap. 4, der Chur-Braunſchw. Luͤneburgi- ſchen landesverordnung ꝛc. Eſtor am a. o. § 372 ſ. 557, Saͤchſ. landrecht lib. II art. 48, Wuͤrzbur- giſche zehntordnung, § die heu und kleine ꝛc. Baie- riſch landrecht tit. 28 § 11, 12, Hahn de jure de- cimarum cap. 13, Schroͤter vom zehnten, cap. III. Die eintheilung zu dorf und feld iſt auch uͤb- lich, ſihe die Brandenb. Baireutiſche zehntord- nung, Stiſſers einleitung zur landwirtſchaft, F. H. Caſſeliſche zehntordnung 1737, 1747 und gre- ben-ordnung tit. 27 ſ. 64 fg. Blum vom zehntrech- te, cap. 17 § 7. deſſen ein- theilung. § 480 Die zehnten werden entweder von den fruͤchten, oder von dem vihe entrichtet. Daher der unter- ſchid unter dem lebendigen und todten zehnten be- kannt iſt. Sihe die Brandenburg-Baireutiſche zehntordnung und Bambergiſche zehntordnung. An einigen orten hat man den garten und kuͤchen- zehnten, welcher der obſt- und kraut auch ruͤben zehnte in der Wetterau heiſſet. Von tauben- zehnten ſpricht die F. H. Caſſeliſche greben-ordnung ſ. 69 § 3. Der kuh zehnte iſt, wo von ieder kuh ein kaͤſe gegeben wird; der ſchweinzehnte ertraͤget von ieder geburt eines, Eſtor am a. o. § 372 ſ. 557. Stiſſer der todte und leben- dige zehnte. N 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/211
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/211>, abgerufen am 21.11.2024.