hist. vol. V s. 1499, von Justi am a. o. s. 278, Strykde jure prohibendi exstructionem mo- lendinorum,Hertde superioritate territoria- li § 47, num. 21, Stisser am a. o. s. 284.
§ 520
Diejenige, welche in einer müle mahlen, heisenvon den mahlgä- sten. mahlgäste, davon das sprüchwort bekannt ist: "wer zuerst kömmt, mahlet zuerst, Hert in den paroemiis juris Germanici lib. I par. 50 s. 326 vol. II T. III, Pistorius cent. 9, par. 55 s. 745, grebenordnung s. 90 § 2, und mülenordnung am a. o. § II, iedoch werden die zwangsgäste vorge- zogen. Es müssen auch wohl die einheimischen für den fremden gefördert werden, und wenn es verlanget wird, das mehl und getraide wigen, F. H. Casselische grebenordnung s. 91 § 8, Ulmische mülenordnung art. 27.
§ 521
Die mahlgäste sind entweder freiwillige, oderder unter- scheid der mülen. gebannte. Wo diese bei einer müle sind, heiset selbige eine zwang- oder bann-müle, gebannet mahlmerk, da jemand seine früchte in dieser müle malen lassen muß, sihe die H. Casselische greben- ordnung s. 90 § 1, von Westphal am a. o. T. IIII s. 1965, 1967, Waldschmidts, Peter Mül- lers disp. de molendinis bannariis. Auserdem gibet es auch noch unterschidliche andre arten von mülen, welche man entweder nach der weise, wie sie getrieben, oder nach den sachen, welche dar- auf zubereitet werden, betrachtet. Im ersten fal- le hat man die wasser- wind- hand- roß- schif-mü- len; im andern falle sind die oel- schneide- stein- schneide- kalk- polier- schleif- schneide- pulver- walk- bohr- stampf- loh- mang- gewürz- dresch- papier- mülen etc. sihe den Stisser am a. o. cap. XI abth. III § 2 s. 283 § 6 s. 285, den Zink am a. o. sp.
1947
O 4
von den mahlmuͤllern.
hiſt. vol. V ſ. 1499, von Juſti am a. o. ſ. 278, Strykde jure prohibendi exſtructionem mo- lendinorum,Hertde ſuperioritate territoria- li § 47, num. 21, Stiſſer am a. o. ſ. 284.
§ 520
Diejenige, welche in einer muͤle mahlen, heiſenvon den mahlgaͤ- ſten. mahlgaͤſte, davon das ſpruͤchwort bekannt iſt: „wer zuerſt koͤmmt, mahlet zuerſt, Hert in den paroemiis juris Germanici lib. I par. 50 ſ. 326 vol. II T. III, Piſtorius cent. 9, par. 55 ſ. 745, grebenordnung ſ. 90 § 2, und muͤlenordnung am a. o. § II, iedoch werden die zwangsgaͤſte vorge- zogen. Es muͤſſen auch wohl die einheimiſchen fuͤr den fremden gefoͤrdert werden, und wenn es verlanget wird, das mehl und getraide wigen, F. H. Caſſeliſche grebenordnung ſ. 91 § 8, Ulmiſche muͤlenordnung art. 27.
§ 521
Die mahlgaͤſte ſind entweder freiwillige, oderder unter- ſcheid der muͤlen. gebannte. Wo dieſe bei einer muͤle ſind, heiſet ſelbige eine zwang- oder bann-muͤle, gebannet mahlmerk, da jemand ſeine fruͤchte in dieſer muͤle malen laſſen muß, ſihe die H. Caſſeliſche greben- ordnung ſ. 90 § 1, von Weſtphal am a. o. T. IIII ſ. 1965, 1967, Waldſchmidts, Peter Muͤl- lers diſp. de molendinis bannariis. Auſerdem gibet es auch noch unterſchidliche andre arten von muͤlen, welche man entweder nach der weiſe, wie ſie getrieben, oder nach den ſachen, welche dar- auf zubereitet werden, betrachtet. Im erſten fal- le hat man die waſſer- wind- hand- roß- ſchif-muͤ- len; im andern falle ſind die oel- ſchneide- ſtein- ſchneide- kalk- polier- ſchleif- ſchneide- pulver- walk- bohr- ſtampf- loh- mang- gewuͤrz- dreſch- papier- muͤlen ꝛc. ſihe den Stiſſer am a. o. cap. XI abth. III § 2 ſ. 283 § 6 ſ. 285, den Zink am a. o. ſp.
1947
O 4
<TEI><text><body><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0227"n="215"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den mahlmuͤllern.</hi></fw><lb/><hirendition="#aq">hiſt.</hi> vol. <hirendition="#aq">V</hi>ſ. 1499, <hirendition="#fr">von Juſti</hi> am a. o. ſ. 278,<lb/><hirendition="#fr">Stryk</hi><hirendition="#aq">de jure prohibendi exſtructionem mo-<lb/>
lendinorum,</hi><hirendition="#fr">Hert</hi><hirendition="#aq">de ſuperioritate territoria-<lb/>
li</hi> § 47, num. 21, <hirendition="#fr">Stiſſer</hi> am a. o. ſ. 284.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 520</head><lb/><p>Diejenige, welche in einer muͤle mahlen, heiſen<noteplace="right">von den<lb/>
mahlgaͤ-<lb/>ſten.</note><lb/>
mahlgaͤſte, davon das ſpruͤchwort bekannt iſt:<lb/>„wer zuerſt koͤmmt, mahlet zuerſt, <hirendition="#fr">Hert</hi> in den<lb/><hirendition="#aq">paroemiis juris Germanici lib. I</hi> par. 50 ſ. 326<lb/>
vol. <hirendition="#aq">II T. III</hi>, <hirendition="#fr">Piſtorius</hi> cent. 9, par. 55 ſ. 745,<lb/>
grebenordnung ſ. 90 § 2, und muͤlenordnung am<lb/>
a. o. § <hirendition="#aq">II</hi>, iedoch werden die zwangsgaͤſte vorge-<lb/>
zogen. Es muͤſſen auch wohl die einheimiſchen<lb/>
fuͤr den fremden gefoͤrdert werden, und wenn es<lb/>
verlanget wird, das mehl und getraide wigen, F.<lb/>
H. Caſſeliſche grebenordnung ſ. 91 § 8, Ulmiſche<lb/>
muͤlenordnung art. 27.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 521</head><lb/><p>Die mahlgaͤſte ſind entweder freiwillige, oder<noteplace="right">der unter-<lb/>ſcheid der<lb/>
muͤlen.</note><lb/>
gebannte. Wo dieſe bei einer muͤle ſind, heiſet<lb/>ſelbige eine zwang- oder bann-muͤle, gebannet<lb/>
mahlmerk, da jemand ſeine fruͤchte in dieſer muͤle<lb/>
malen laſſen muß, ſihe die H. Caſſeliſche greben-<lb/>
ordnung ſ. 90 § 1, <hirendition="#fr">von Weſtphal</hi> am a. o. <hirendition="#aq">T.<lb/>
IIII</hi>ſ. 1965, 1967, <hirendition="#fr">Waldſchmidts</hi>, Peter Muͤl-<lb/>
lers diſp. <hirendition="#aq">de molendinis bannariis.</hi> Auſerdem<lb/>
gibet es auch noch unterſchidliche andre arten von<lb/>
muͤlen, welche man entweder nach der weiſe, wie<lb/>ſie getrieben, oder nach den ſachen, welche dar-<lb/>
auf zubereitet werden, betrachtet. Im erſten fal-<lb/>
le hat man die waſſer- wind- hand- roß- ſchif-muͤ-<lb/>
len; im andern falle ſind die oel- ſchneide- ſtein-<lb/>ſchneide- kalk- polier- ſchleif- ſchneide- pulver- walk-<lb/>
bohr- ſtampf- loh- mang- gewuͤrz- dreſch- papier-<lb/>
muͤlen ꝛc. ſihe den <hirendition="#fr">Stiſſer</hi> am a. o. cap. <hirendition="#aq">XI</hi> abth.<lb/><hirendition="#aq">III</hi> § 2 ſ. 283 § 6 ſ. 285, den <hirendition="#fr">Zink</hi> am a. o. ſp.<lb/><fwplace="bottom"type="sig">O 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">1947</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[215/0227]
von den mahlmuͤllern.
hiſt. vol. V ſ. 1499, von Juſti am a. o. ſ. 278,
Stryk de jure prohibendi exſtructionem mo-
lendinorum, Hert de ſuperioritate territoria-
li § 47, num. 21, Stiſſer am a. o. ſ. 284.
§ 520
Diejenige, welche in einer muͤle mahlen, heiſen
mahlgaͤſte, davon das ſpruͤchwort bekannt iſt:
„wer zuerſt koͤmmt, mahlet zuerſt, Hert in den
paroemiis juris Germanici lib. I par. 50 ſ. 326
vol. II T. III, Piſtorius cent. 9, par. 55 ſ. 745,
grebenordnung ſ. 90 § 2, und muͤlenordnung am
a. o. § II, iedoch werden die zwangsgaͤſte vorge-
zogen. Es muͤſſen auch wohl die einheimiſchen
fuͤr den fremden gefoͤrdert werden, und wenn es
verlanget wird, das mehl und getraide wigen, F.
H. Caſſeliſche grebenordnung ſ. 91 § 8, Ulmiſche
muͤlenordnung art. 27.
von den
mahlgaͤ-
ſten.
§ 521
Die mahlgaͤſte ſind entweder freiwillige, oder
gebannte. Wo dieſe bei einer muͤle ſind, heiſet
ſelbige eine zwang- oder bann-muͤle, gebannet
mahlmerk, da jemand ſeine fruͤchte in dieſer muͤle
malen laſſen muß, ſihe die H. Caſſeliſche greben-
ordnung ſ. 90 § 1, von Weſtphal am a. o. T.
IIII ſ. 1965, 1967, Waldſchmidts, Peter Muͤl-
lers diſp. de molendinis bannariis. Auſerdem
gibet es auch noch unterſchidliche andre arten von
muͤlen, welche man entweder nach der weiſe, wie
ſie getrieben, oder nach den ſachen, welche dar-
auf zubereitet werden, betrachtet. Im erſten fal-
le hat man die waſſer- wind- hand- roß- ſchif-muͤ-
len; im andern falle ſind die oel- ſchneide- ſtein-
ſchneide- kalk- polier- ſchleif- ſchneide- pulver- walk-
bohr- ſtampf- loh- mang- gewuͤrz- dreſch- papier-
muͤlen ꝛc. ſihe den Stiſſer am a. o. cap. XI abth.
III § 2 ſ. 283 § 6 ſ. 285, den Zink am a. o. ſp.
1947
der unter-
ſcheid der
muͤlen.
O 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/227>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.