Die berg- und hüttenleute haben ihren beson-gerichts- stand, dern gerichtsstand unter dem bergamte. An eini- gen orten finden sich auch bergkancelleien und berg- schöppenstüle. Alle persönliche, und dingliche kla- gen der bergleute samt den peinlichen und berg- werkssachen gehören für das bergamt, sihe des Engelbrechts disp. de judiciis metallicis, den Baussen am a. o. s. 133, s. 164 fg. den Stisser am a. o. s. 114, die F. H. Casselische bergordnung s. 197 fg., die Churbraunschweig-Lüneburgische bergordnung, am a. o. s. 35, 106 fg.
§ 548
Die processe sind summarisch und vom leder zurihre proces- se werden summarisch tractiret. feder abzuthun, sihe das Braunschweig-Lünebur- gische edict vom jahre 1686 am a. o. s. 143. Die notfristen (fatalien) sollen kürzer als sonst seyn. Die ladung geschihet sowohl durch das kerbholz, als auch andere weise, Bausse am a. o. s. 140, von Leyserde citatione symbolica per tesseram fissam, H. Casselische bergordnung s. 205, des George Engelhart Löhneis bericht vom berg- werke P. V art. 14.
§ 549
Die bergleute haben besondre bergfreiheiten,ihre frei- heiten und kleidung. welche so wenig mit worten, als weniger mit wer- ken und thaten zu beunruhigen sind. Sie sind von persönlichen beschwerungen frei. Man findet bei ihnen bergsänger, und sind sie auch wohl in compagnien eingeteilet, auch füren sie daher ihre fanen. Ihre kleidungen bestehen in den gruben- und hütten-kitteln, dem rükleder, den bergkappen, der pufjake, im schachthute, den berghakeln, zscherpern, knibügeln, steigerkappen, sihe des Happels disp. de fodinis ac eorum jure, den Stisser am a. o. s. 116, die Braunschweig-Lüne-
bur-
P
berg- und huͤtten-leuten.
§ 547
Die berg- und huͤttenleute haben ihren beſon-gerichts- ſtand, dern gerichtsſtand unter dem bergamte. An eini- gen orten finden ſich auch bergkancelleien und berg- ſchoͤppenſtuͤle. Alle perſoͤnliche, und dingliche kla- gen der bergleute ſamt den peinlichen und berg- werksſachen gehoͤren fuͤr das bergamt, ſihe des Engelbrechts diſp. de judiciis metallicis, den Bauſſen am a. o. ſ. 133, ſ. 164 fg. den Stiſſer am a. o. ſ. 114, die F. H. Caſſeliſche bergordnung ſ. 197 fg., die Churbraunſchweig-Luͤneburgiſche bergordnung, am a. o. ſ. 35, 106 fg.
§ 548
Die proceſſe ſind ſummariſch und vom leder zurihre proceſ- ſe werden ſum̃ariſch tractiret. feder abzuthun, ſihe das Braunſchweig-Luͤnebur- giſche edict vom jahre 1686 am a. o. ſ. 143. Die notfriſten (fatalien) ſollen kuͤrzer als ſonſt ſeyn. Die ladung geſchihet ſowohl durch das kerbholz, als auch andere weiſe, Bauſſe am a. o. ſ. 140, von Leyſerde citatione ſymbolica per teſſeram fiſſam, H. Caſſeliſche bergordnung ſ. 205, des George Engelhart Loͤhneis bericht vom berg- werke P. V art. 14.
§ 549
Die bergleute haben beſondre bergfreiheiten,ihre frei- heiten und kleidung. welche ſo wenig mit worten, als weniger mit wer- ken und thaten zu beunruhigen ſind. Sie ſind von perſoͤnlichen beſchwerungen frei. Man findet bei ihnen bergſaͤnger, und ſind ſie auch wohl in compagnien eingeteilet, auch fuͤren ſie daher ihre fanen. Ihre kleidungen beſtehen in den gruben- und huͤtten-kitteln, dem ruͤkleder, den bergkappen, der pufjake, im ſchachthute, den berghakeln, zſcherpern, knibuͤgeln, ſteigerkappen, ſihe des Happels diſp. de fodinis ac eorum jure, den Stiſſer am a. o. ſ. 116, die Braunſchweig-Luͤne-
bur-
P
<TEI><text><body><divn="2"><pbfacs="#f0237"n="225"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">berg- und huͤtten-leuten.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 547</head><lb/><p>Die berg- und huͤttenleute haben ihren beſon-<noteplace="right">gerichts-<lb/>ſtand,</note><lb/>
dern gerichtsſtand unter dem bergamte. An eini-<lb/>
gen orten finden ſich auch bergkancelleien und berg-<lb/>ſchoͤppenſtuͤle. Alle perſoͤnliche, und dingliche kla-<lb/>
gen der bergleute ſamt den peinlichen und berg-<lb/>
werksſachen gehoͤren fuͤr das bergamt, ſihe des<lb/><hirendition="#fr">Engelbrechts</hi> diſp. <hirendition="#aq">de judiciis metallicis,</hi> den<lb/><hirendition="#fr">Bauſſen</hi> am a. o. ſ. 133, ſ. 164 fg. den <hirendition="#fr">Stiſſer</hi> am a. o.<lb/>ſ. 114, die F. H. Caſſeliſche bergordnung ſ. 197 fg.,<lb/>
die Churbraunſchweig-Luͤneburgiſche bergordnung,<lb/>
am a. o. ſ. 35, 106 fg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 548</head><lb/><p>Die proceſſe ſind ſummariſch und vom leder zur<noteplace="right">ihre proceſ-<lb/>ſe werden<lb/>ſum̃ariſch<lb/>
tractiret.</note><lb/>
feder abzuthun, ſihe das Braunſchweig-Luͤnebur-<lb/>
giſche edict vom jahre 1686 am a. o. ſ. 143. Die<lb/>
notfriſten (fatalien) ſollen kuͤrzer als ſonſt ſeyn.<lb/>
Die ladung geſchihet ſowohl durch das kerbholz,<lb/>
als auch andere weiſe, <hirendition="#fr">Bauſſe</hi> am a. o. ſ. 140,<lb/><hirendition="#fr">von Leyſer</hi><hirendition="#aq">de citatione ſymbolica per teſſeram<lb/>
fiſſam,</hi> H. Caſſeliſche bergordnung ſ. 205, des<lb/><hirendition="#fr">George Engelhart Loͤhneis</hi> bericht vom berg-<lb/>
werke <hirendition="#aq">P. V</hi> art. 14.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 549</head><lb/><p>Die bergleute haben beſondre bergfreiheiten,<noteplace="right">ihre frei-<lb/>
heiten und<lb/>
kleidung.</note><lb/>
welche ſo wenig mit worten, als weniger mit wer-<lb/>
ken und thaten zu beunruhigen ſind. Sie ſind<lb/>
von perſoͤnlichen beſchwerungen frei. Man findet<lb/>
bei ihnen bergſaͤnger, und ſind ſie auch wohl in<lb/>
compagnien eingeteilet, auch fuͤren ſie daher ihre<lb/>
fanen. Ihre kleidungen beſtehen in den gruben-<lb/>
und huͤtten-kitteln, dem ruͤkleder, den bergkappen,<lb/>
der pufjake, im ſchachthute, den berghakeln,<lb/>
zſcherpern, knibuͤgeln, ſteigerkappen, ſihe des<lb/><hirendition="#fr">Happels</hi> diſp. <hirendition="#aq">de fodinis ac eorum jure,</hi> den<lb/><hirendition="#fr">Stiſſer</hi> am a. o. ſ. 116, die Braunſchweig-Luͤne-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">P</fw><fwplace="bottom"type="catch">bur-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[225/0237]
berg- und huͤtten-leuten.
§ 547
Die berg- und huͤttenleute haben ihren beſon-
dern gerichtsſtand unter dem bergamte. An eini-
gen orten finden ſich auch bergkancelleien und berg-
ſchoͤppenſtuͤle. Alle perſoͤnliche, und dingliche kla-
gen der bergleute ſamt den peinlichen und berg-
werksſachen gehoͤren fuͤr das bergamt, ſihe des
Engelbrechts diſp. de judiciis metallicis, den
Bauſſen am a. o. ſ. 133, ſ. 164 fg. den Stiſſer am a. o.
ſ. 114, die F. H. Caſſeliſche bergordnung ſ. 197 fg.,
die Churbraunſchweig-Luͤneburgiſche bergordnung,
am a. o. ſ. 35, 106 fg.
gerichts-
ſtand,
§ 548
Die proceſſe ſind ſummariſch und vom leder zur
feder abzuthun, ſihe das Braunſchweig-Luͤnebur-
giſche edict vom jahre 1686 am a. o. ſ. 143. Die
notfriſten (fatalien) ſollen kuͤrzer als ſonſt ſeyn.
Die ladung geſchihet ſowohl durch das kerbholz,
als auch andere weiſe, Bauſſe am a. o. ſ. 140,
von Leyſer de citatione ſymbolica per teſſeram
fiſſam, H. Caſſeliſche bergordnung ſ. 205, des
George Engelhart Loͤhneis bericht vom berg-
werke P. V art. 14.
ihre proceſ-
ſe werden
ſum̃ariſch
tractiret.
§ 549
Die bergleute haben beſondre bergfreiheiten,
welche ſo wenig mit worten, als weniger mit wer-
ken und thaten zu beunruhigen ſind. Sie ſind
von perſoͤnlichen beſchwerungen frei. Man findet
bei ihnen bergſaͤnger, und ſind ſie auch wohl in
compagnien eingeteilet, auch fuͤren ſie daher ihre
fanen. Ihre kleidungen beſtehen in den gruben-
und huͤtten-kitteln, dem ruͤkleder, den bergkappen,
der pufjake, im ſchachthute, den berghakeln,
zſcherpern, knibuͤgeln, ſteigerkappen, ſihe des
Happels diſp. de fodinis ac eorum jure, den
Stiſſer am a. o. ſ. 116, die Braunſchweig-Luͤne-
bur-
ihre frei-
heiten und
kleidung.
P
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/237>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.