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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXXIII. haubtstück
net, mit glasur begossen, und endlich im ofen ge-
brennet. Uebrigens kömmt bei den gebäuden der
töpfer wegen der tönernen ofen, oder den töner-
nen oberofen in betrachtung, Joh. Friderich
Penthers
bau-anschlag s. 32 § 300. Ob ihre eß-
geschirre, da gift unter die glasur kömmt, der ge-
sundheit zuträglich sind, folglich die policei solche
dulten könne? wird bejahet; weiln dem gifte seine
wirkung benommen wird.

Drei und sibenzigstes haubtstück
von den zimmerleuten.
§ 562
was ein
zimmer-
mann ist?

Ein zimmermann wird im zwifachen verstande
genommen. Denn bald bedeutet es einen
künstler, bald einen handwerksmann. Ein künst-
ler heißt derjenige, welcher das bauholz wohl
abzurichten weiß, und aus demselben allerhand
gebäude verfertigen kan. Als ein künstler weiß
er auch, wie alles bei den gebäuden vorkom-
mende bauholz zusammen zu sezen und zu ver-
binden sei: wie die zapfenlöcher, die versazungen,
schwalben-schwänze, kämme, blätter, nuten etc.
zu machen sind: und die balken, sparren, stän-
der, rigel, schwellen, wand-rämen etc. vorzurich-
ten, daß daraus wände, dächer, brücken, kra-
ne, rammen etc. zusammen zu setzen seynd, wie die-
ses Schübler in zweien werken von der zimmer-
arbeit am besten geleret hat, Penthers lexicon ar-
chitect. s. 163 fg.

§ 563
der zimmer-
leute ein-
teilung,

Die zimmerleute teilen sich in schifs- berg- und
andre zimmerleute ein, sihe die angezogene samm-
lung der Bremischen verordnungen s. 102, 273, den

an-

LXXIII. haubtſtuͤck
net, mit glaſur begoſſen, und endlich im ofen ge-
brennet. Uebrigens koͤmmt bei den gebaͤuden der
toͤpfer wegen der toͤnernen ofen, oder den toͤner-
nen oberofen in betrachtung, Joh. Friderich
Penthers
bau-anſchlag ſ. 32 § 300. Ob ihre eß-
geſchirre, da gift unter die glaſur koͤmmt, der ge-
ſundheit zutraͤglich ſind, folglich die policei ſolche
dulten koͤnne? wird bejahet; weiln dem gifte ſeine
wirkung benommen wird.

Drei und ſibenzigſtes haubtſtuͤck
von den zimmerleuten.
§ 562
was ein
zimmer-
mann iſt?

Ein zimmermann wird im zwifachen verſtande
genommen. Denn bald bedeutet es einen
kuͤnſtler, bald einen handwerksmann. Ein kuͤnſt-
ler heißt derjenige, welcher das bauholz wohl
abzurichten weiß, und aus demſelben allerhand
gebaͤude verfertigen kan. Als ein kuͤnſtler weiß
er auch, wie alles bei den gebaͤuden vorkom-
mende bauholz zuſammen zu ſezen und zu ver-
binden ſei: wie die zapfenloͤcher, die verſazungen,
ſchwalben-ſchwaͤnze, kaͤmme, blaͤtter, nuten ꝛc.
zu machen ſind: und die balken, ſparren, ſtaͤn-
der, rigel, ſchwellen, wand-raͤmen ꝛc. vorzurich-
ten, daß daraus waͤnde, daͤcher, bruͤcken, kra-
ne, rammen ꝛc. zuſammen zu ſetzen ſeynd, wie die-
ſes Schuͤbler in zweien werken von der zimmer-
arbeit am beſten geleret hat, Penthers lexicon ar-
chitect. ſ. 163 fg.

§ 563
der zim̃er-
leute ein-
teilung,

Die zimmerleute teilen ſich in ſchifs- berg- und
andre zimmerleute ein, ſihe die angezogene ſamm-
lung der Bremiſchen verordnungen ſ. 102, 273, den

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[230/0242] LXXIII. haubtſtuͤck net, mit glaſur begoſſen, und endlich im ofen ge- brennet. Uebrigens koͤmmt bei den gebaͤuden der toͤpfer wegen der toͤnernen ofen, oder den toͤner- nen oberofen in betrachtung, Joh. Friderich Penthers bau-anſchlag ſ. 32 § 300. Ob ihre eß- geſchirre, da gift unter die glaſur koͤmmt, der ge- ſundheit zutraͤglich ſind, folglich die policei ſolche dulten koͤnne? wird bejahet; weiln dem gifte ſeine wirkung benommen wird. Drei und ſibenzigſtes haubtſtuͤck von den zimmerleuten. § 562 Ein zimmermann wird im zwifachen verſtande genommen. Denn bald bedeutet es einen kuͤnſtler, bald einen handwerksmann. Ein kuͤnſt- ler heißt derjenige, welcher das bauholz wohl abzurichten weiß, und aus demſelben allerhand gebaͤude verfertigen kan. Als ein kuͤnſtler weiß er auch, wie alles bei den gebaͤuden vorkom- mende bauholz zuſammen zu ſezen und zu ver- binden ſei: wie die zapfenloͤcher, die verſazungen, ſchwalben-ſchwaͤnze, kaͤmme, blaͤtter, nuten ꝛc. zu machen ſind: und die balken, ſparren, ſtaͤn- der, rigel, ſchwellen, wand-raͤmen ꝛc. vorzurich- ten, daß daraus waͤnde, daͤcher, bruͤcken, kra- ne, rammen ꝛc. zuſammen zu ſetzen ſeynd, wie die- ſes Schuͤbler in zweien werken von der zimmer- arbeit am beſten geleret hat, Penthers lexicon ar- chitect. ſ. 163 fg. § 563 Die zimmerleute teilen ſich in ſchifs- berg- und andre zimmerleute ein, ſihe die angezogene ſamm- lung der Bremiſchen verordnungen ſ. 102, 273, den an-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/242>, abgerufen am 21.11.2024.