die städte und ämter unterschidene begriffe vom fahrnisse, von Senkenberg im IIIten bande der selector. s. 282 fgg. Die Heßische gerichts-ord- nung vom jare 1497 cap. 33 besaget hiervon: "fahrende hab ist nicht zu achten, frücht des erd- "reiches, alldieweil vnd sie dem erdtrich vngele- "digt anhangen, und das obs, dieweil es auf den "bäumen ist. Item drauben, alldieweil sie an "stöcken stehen, so sie aber darvon kommen vnd "erledigt, werden sie für farend hab gehalten. "Item gült, rend, zinß, fruchtabnuzung, so die "erschinen seynd, werden für farend haab geach- "tet, desgleichen geltschuldt oder anders bewe- "gendts, als hausrat, kleinot, kleider, harnisch, "waffen vnd was man tragen und bewegen kan. "Item ablösung gült, werden auf diser seiten "Rheins für farend hab geachtet, und für ewige "gült jenseit des Rheins gehalten". Krebsde ligno et lapide im IIIten teile quaest. XI. Dr. Orch in den anmerkungen über die Frankfurtische reformation, im IIten teile s. 236 fgg., IIIten teile s. 526 fgg.
§ 1077
In einem ehelich, welcher im jare 1716 zwischen 2 fürnämen verlobten von adel in Franken errich- tet worden ist, verspricht der bräutigam seiner braut: das halbe teil aller fahrenden habe, darunter das silberne geschirr allein, welches in diser ehe beigebracht, geschenket, oder sonsten er- zeuget worden, mit begriffen seyn soll, gleichfalls von allen in der ehe gewonnenen und errungenen gütern an ligend und fahrend, auch den halben teil, ausgeschiden pferd, harnisch, geschüz, tape- zereien, auch was zur wehr und des mannes leib und stand gehörig ist, welches den kindern aller- dings verbleiben soll, wofern einige schulden,
welche
vom fahrniſſe.
die ſtaͤdte und aͤmter unterſchidene begriffe vom fahrniſſe, von Senkenberg im IIIten bande der ſelector. ſ. 282 fgg. Die Heßiſche gerichts-ord- nung vom jare 1497 cap. 33 beſaget hiervon: „fahrende hab iſt nicht zu achten, fruͤcht des erd- „reiches, alldieweil vnd ſie dem erdtrich vngele- „digt anhangen, und das obs, dieweil es auf den „baͤumen iſt. Item drauben, alldieweil ſie an „ſtoͤcken ſtehen, ſo ſie aber darvon kommen vnd „erledigt, werden ſie fuͤr farend hab gehalten. „Item guͤlt, rend, zinß, fruchtabnuzung, ſo die „erſchinen ſeynd, werden fuͤr farend haab geach- „tet, desgleichen geltſchuldt oder anders bewe- „gendts, als hausrat, kleinot, kleider, harniſch, „waffen vnd was man tragen und bewegen kan. „Item abloͤſung guͤlt, werden auf diſer ſeiten „Rheins fuͤr farend hab geachtet, und fuͤr ewige „guͤlt jenſeit des Rheins gehalten„. Krebsde ligno et lapide im IIIten teile quaeſt. XI. Dr. Orch in den anmerkungen uͤber die Frankfurtiſche reformation, im IIten teile ſ. 236 fgg., IIIten teile ſ. 526 fgg.
§ 1077
In einem ehelich, welcher im jare 1716 zwiſchen 2 fuͤrnaͤmen verlobten von adel in Franken errich- tet worden iſt, verſpricht der braͤutigam ſeiner braut: das halbe teil aller fahrenden habe, darunter das ſilberne geſchirr allein, welches in diſer ehe beigebracht, geſchenket, oder ſonſten er- zeuget worden, mit begriffen ſeyn ſoll, gleichfalls von allen in der ehe gewonnenen und errungenen guͤtern an ligend und fahrend, auch den halben teil, ausgeſchiden pferd, harniſch, geſchuͤz, tape- zereien, auch was zur wehr und des mannes leib und ſtand gehoͤrig iſt, welches den kindern aller- dings verbleiben ſoll, wofern einige ſchulden,
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vom fahrniſſe.
die ſtaͤdte und aͤmter unterſchidene begriffe vom
fahrniſſe, von Senkenberg im IIIten bande der
ſelector. ſ. 282 fgg. Die Heßiſche gerichts-ord-
nung vom jare 1497 cap. 33 beſaget hiervon:
„fahrende hab iſt nicht zu achten, fruͤcht des erd-
„reiches, alldieweil vnd ſie dem erdtrich vngele-
„digt anhangen, und das obs, dieweil es auf den
„baͤumen iſt. Item drauben, alldieweil ſie an
„ſtoͤcken ſtehen, ſo ſie aber darvon kommen vnd
„erledigt, werden ſie fuͤr farend hab gehalten.
„Item guͤlt, rend, zinß, fruchtabnuzung, ſo die
„erſchinen ſeynd, werden fuͤr farend haab geach-
„tet, desgleichen geltſchuldt oder anders bewe-
„gendts, als hausrat, kleinot, kleider, harniſch,
„waffen vnd was man tragen und bewegen kan.
„Item abloͤſung guͤlt, werden auf diſer ſeiten
„Rheins fuͤr farend hab geachtet, und fuͤr ewige
„guͤlt jenſeit des Rheins gehalten„. Krebs de
ligno et lapide im IIIten teile quaeſt. XI. Dr.
Orch in den anmerkungen uͤber die Frankfurtiſche
reformation, im IIten teile ſ. 236 fgg., IIIten teile
ſ. 526 fgg.
§ 1077
In einem ehelich, welcher im jare 1716 zwiſchen
2 fuͤrnaͤmen verlobten von adel in Franken errich-
tet worden iſt, verſpricht der braͤutigam ſeiner
braut: das halbe teil aller fahrenden habe,
darunter das ſilberne geſchirr allein, welches in
diſer ehe beigebracht, geſchenket, oder ſonſten er-
zeuget worden, mit begriffen ſeyn ſoll, gleichfalls
von allen in der ehe gewonnenen und errungenen
guͤtern an ligend und fahrend, auch den halben
teil, ausgeſchiden pferd, harniſch, geſchuͤz, tape-
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und ſtand gehoͤrig iſt, welches den kindern aller-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/471>, abgerufen am 22.11.2024.
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