gleich. Vor allen dingen sihet man nach den au- gen, füssen und zänen.
§ 1098
die haubt- mäugel sind nach den landesge- wonheiten unterschi- den.
Die haubtmängel sind nach den landes- und stadt-gesäzen unterschiden. Die Sachsen haben stetig, hart oder herzschlägig, staarblind; die Tü- ringer tun noch rozig hinzu, Vitriarius in der disp. de 4 cardinalibus equorum Sax. vitiis. Besage der Nürnbergischen reformation im IIten buche tit. 16 § 4, sind unter die haubtmängel zu rechnen, rozig, reutig, haar- oder herz-schlägig, koller, welchen in dem Hohenloischen landrechte noch schlebäuchig, worunter auch lungenfaul ge- höret, beigefüget wird, im IIIten teile tit. 4 § 2 s. 66. Besage der Kur-Braunschweig-Lünebur- gischen landesgesäze, sind die haubtmängel: rozig, kollerich, hartschlägig, schlehbäuchig, und gesto- len, IIter teil s. 626, Mascou in progr. de red- hibitione equorum; dergleichen auch in den F. Hessen-Darmstädtischen rechtens ist, laut der ver- ordnung von 1706, und muß der verkäufer 4 wo- chen dafür stehen. Disemnach wenn der verkäu- fer für alle mängel zu stehen nicht versprochen hat, der käufer wegen anderer mängel nicht gehöret werden soll. Die Frankfurter halten für haubt- feler: geraubt, oder gestolen, hartschlägig, stetig, haubtsiech, oder mönig, oder rozig, welches die Mühlhäusische statuten ebenfalls besagen, im IIIten buche, art. 29 § 4 s. 292. Wie es diß- falls nach den Lübeckischen rechten gehalten werde, besaget Meviusad ius Lubecense III, 6, 17, von Rohr im haushaltungsrechte P. I s. 876, Leiser im iure georgico II, 12, 67 fg. Schöpf de eo quod iustum est circa luem pecorum.
§ 1099
VI haubtſtuͤck
gleich. Vor allen dingen ſihet man nach den au- gen, fuͤſſen und zaͤnen.
§ 1098
die haubt- maͤugel ſind nach den landesge- wonheiten unterſchi- den.
Die haubtmaͤngel ſind nach den landes- und ſtadt-geſaͤzen unterſchiden. Die Sachſen haben ſtetig, hart oder herzſchlaͤgig, ſtaarblind; die Tuͤ- ringer tun noch rozig hinzu, Vitriarius in der diſp. de 4 cardinalibus equorum Sax. vitiis. Beſage der Nuͤrnbergiſchen reformation im IIten buche tit. 16 § 4, ſind unter die haubtmaͤngel zu rechnen, rozig, reutig, haar- oder herz-ſchlaͤgig, koller, welchen in dem Hohenloiſchen landrechte noch ſchlebaͤuchig, worunter auch lungenfaul ge- hoͤret, beigefuͤget wird, im IIIten teile tit. 4 § 2 ſ. 66. Beſage der Kur-Braunſchweig-Luͤnebur- giſchen landesgeſaͤze, ſind die haubtmaͤngel: rozig, kollerich, hartſchlaͤgig, ſchlehbaͤuchig, und geſto- len, IIter teil ſ. 626, Maſcou in progr. de red- hibitione equorum; dergleichen auch in den F. Heſſen-Darmſtaͤdtiſchen rechtens iſt, laut der ver- ordnung von 1706, und muß der verkaͤufer 4 wo- chen dafuͤr ſtehen. Diſemnach wenn der verkaͤu- fer fuͤr alle maͤngel zu ſtehen nicht verſprochen hat, der kaͤufer wegen anderer maͤngel nicht gehoͤret werden ſoll. Die Frankfurter halten fuͤr haubt- feler: geraubt, oder geſtolen, hartſchlaͤgig, ſtetig, haubtſiech, oder moͤnig, oder rozig, welches die Muͤhlhaͤuſiſche ſtatuten ebenfalls beſagen, im IIIten buche, art. 29 § 4 ſ. 292. Wie es diß- falls nach den Luͤbeckiſchen rechten gehalten werde, beſaget Meviusad ius Lubecenſe III, 6, 17, von Rohr im haushaltungsrechte P. I ſ. 876, Leiſer im iure georgico II, 12, 67 fg. Schoͤpf de eo quod iuſtum eſt circa luem pecorum.
§ 1099
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VI haubtſtuͤck
gleich. Vor allen dingen ſihet man nach den au-
gen, fuͤſſen und zaͤnen.
§ 1098
Die haubtmaͤngel ſind nach den landes- und
ſtadt-geſaͤzen unterſchiden. Die Sachſen haben
ſtetig, hart oder herzſchlaͤgig, ſtaarblind; die Tuͤ-
ringer tun noch rozig hinzu, Vitriarius in der
diſp. de 4 cardinalibus equorum Sax. vitiis.
Beſage der Nuͤrnbergiſchen reformation im IIten
buche tit. 16 § 4, ſind unter die haubtmaͤngel zu
rechnen, rozig, reutig, haar- oder herz-ſchlaͤgig,
koller, welchen in dem Hohenloiſchen landrechte
noch ſchlebaͤuchig, worunter auch lungenfaul ge-
hoͤret, beigefuͤget wird, im IIIten teile tit. 4 § 2
ſ. 66. Beſage der Kur-Braunſchweig-Luͤnebur-
giſchen landesgeſaͤze, ſind die haubtmaͤngel: rozig,
kollerich, hartſchlaͤgig, ſchlehbaͤuchig, und geſto-
len, IIter teil ſ. 626, Maſcou in progr. de red-
hibitione equorum; dergleichen auch in den F.
Heſſen-Darmſtaͤdtiſchen rechtens iſt, laut der ver-
ordnung von 1706, und muß der verkaͤufer 4 wo-
chen dafuͤr ſtehen. Diſemnach wenn der verkaͤu-
fer fuͤr alle maͤngel zu ſtehen nicht verſprochen hat,
der kaͤufer wegen anderer maͤngel nicht gehoͤret
werden ſoll. Die Frankfurter halten fuͤr haubt-
feler: geraubt, oder geſtolen, hartſchlaͤgig, ſtetig,
haubtſiech, oder moͤnig, oder rozig, welches die
Muͤhlhaͤuſiſche ſtatuten ebenfalls beſagen, im
IIIten buche, art. 29 § 4 ſ. 292. Wie es diß-
falls nach den Luͤbeckiſchen rechten gehalten werde,
beſaget Mevius ad ius Lubecenſe III, 6, 17,
von Rohr im haushaltungsrechte P. I ſ. 876,
Leiſer im iure georgico II, 12, 67 fg. Schoͤpf
de eo quod iuſtum eſt circa luem pecorum.
§ 1099
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/478>, abgerufen am 22.11.2024.
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