witben in Sachsen gerechnet, Müller am a. o. s. 30.
§ 1278
deren did- stal wird be- strafet.
Das fangen der tauben ist ein dibstal, und wird benebst dem unrechtmäsigen wegschüßen be- strafet. F. S. Gothaische landesordnung am a.o. tit. 24. Wormsische reformation im fünften bu- che, IIIIten teile tit. 22. Nider-österreichische landesordnung tit. 9 § 3 § 11. Die taubenschlä- ge, welche durch den eingang der tauben sich er- öffnen und denselben den ausgang versperren, sind dibesgriffe, F. S. Gothaische landesordnung im IIten teile cap. 3 tit. 23 s. 184, Kur-Braunschweig- Lüneburgischer landesgesäze II teil s. 675 num. 95.
§ 1279
was inen schädlich ist?
Der rübe- und lein-samen ist den tauben schäd- lich, anerwogen sie die buckeln, oder blattern da- von bekommen. Die fluglöcher oder schläge dür- fen nicht gegen norden, oder westen, sondern ge- gen osten, oder süden gehen; wie sie aber gewar- tet werden mögen, sihe bei dem Döbel s. 277, Müller am a. o., von Rohr am a. o. s. 433, sie liben die reiulichkeit.Leopoldt s. 524. Sie liben die reinlichkeit, wes- halber ire nester öfters ausgeräumet und gefeget werden müssen. Sie können zum boten, oder postilionen-amte abgerichtet werden, Keyßler T. II s. 548 der reisen. Die Italienische tauben sind für schleckermäuler, aber nicht die Teutschen. Jedoch lassen sich die weisen tauben noch eher, als die andern essen. Vom tauben-zehnten ist oben bereits gehandelt worden.
§ 1280
die sprüch- wörter da- von.
Das sprüchwort ist: azeln hecken keine tauben, es werden dann die jungen verwechselt, Hert am a. o. par. 32, Pistorius am a. o. cent. 4 par. 90; die tauben haben keine gall, und sind der leute
all;
XVI haubtſt. von den
witben in Sachſen gerechnet, Muͤller am a. o. ſ. 30.
§ 1278
deren did- ſtal wird be- ſtrafet.
Das fangen der tauben iſt ein dibſtal, und wird benebſt dem unrechtmaͤſigen wegſchuͤßen be- ſtrafet. F. S. Gothaiſche landesordnung am a.o. tit. 24. Wormſiſche reformation im fuͤnften bu- che, IIIIten teile tit. 22. Nider-oͤſterreichiſche landesordnung tit. 9 § 3 § 11. Die taubenſchlaͤ- ge, welche durch den eingang der tauben ſich er- oͤffnen und denſelben den ausgang verſperren, ſind dibesgriffe, F. S. Gothaiſche landesordnung im IIten teile cap. 3 tit. 23 ſ. 184, Kur-Braunſchweig- Luͤneburgiſcher landesgeſaͤze II teil ſ. 675 num. 95.
§ 1279
was inen ſchaͤdlich iſt?
Der ruͤbe- und lein-ſamen iſt den tauben ſchaͤd- lich, anerwogen ſie die buckeln, oder blattern da- von bekommen. Die flugloͤcher oder ſchlaͤge duͤr- fen nicht gegen norden, oder weſten, ſondern ge- gen oſten, oder ſuͤden gehen; wie ſie aber gewar- tet werden moͤgen, ſihe bei dem Doͤbel ſ. 277, Muͤller am a. o., von Rohr am a. o. ſ. 433, ſie liben die reiulichkeit.Leopoldt ſ. 524. Sie liben die reinlichkeit, wes- halber ire neſter oͤfters ausgeraͤumet und gefeget werden muͤſſen. Sie koͤnnen zum boten, oder poſtilionen-amte abgerichtet werden, Keyßler T. II ſ. 548 der reiſen. Die Italieniſche tauben ſind fuͤr ſchleckermaͤuler, aber nicht die Teutſchen. Jedoch laſſen ſich die weiſen tauben noch eher, als die andern eſſen. Vom tauben-zehnten iſt oben bereits gehandelt worden.
§ 1280
die ſpruͤch- woͤrter da- von.
Das ſpruͤchwort iſt: azeln hecken keine tauben, es werden dann die jungen verwechſelt, Hert am a. o. par. 32, Piſtorius am a. o. cent. 4 par. 90; die tauben haben keine gall, und ſind der leute
all;
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0540"n="528"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XVI</hi> haubtſt. von den</hi></fw><lb/>
witben in Sachſen gerechnet, <hirendition="#fr">Muͤller</hi> am a. o.<lb/>ſ. 30.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1278</head><lb/><noteplace="left">deren did-<lb/>ſtal wird be-<lb/>ſtrafet.</note><p>Das fangen der tauben iſt ein dibſtal, und<lb/>
wird benebſt dem unrechtmaͤſigen wegſchuͤßen be-<lb/>ſtrafet. F. S. Gothaiſche landesordnung am a.o.<lb/>
tit. 24. Wormſiſche reformation im fuͤnften bu-<lb/>
che, <hirendition="#aq">IIII</hi>ten teile tit. 22. Nider-oͤſterreichiſche<lb/>
landesordnung tit. 9 § 3 § 11. Die taubenſchlaͤ-<lb/>
ge, welche durch den eingang der tauben ſich er-<lb/>
oͤffnen und denſelben den ausgang verſperren, ſind<lb/>
dibesgriffe, F. S. Gothaiſche landesordnung im<lb/><hirendition="#aq">II</hi>ten teile cap. 3 tit. 23 ſ. 184, Kur-Braunſchweig-<lb/>
Luͤneburgiſcher landesgeſaͤze <hirendition="#aq">II</hi> teil ſ. 675 num. 95.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1279</head><lb/><noteplace="left">was inen<lb/>ſchaͤdlich iſt?</note><p>Der ruͤbe- und lein-ſamen iſt den tauben ſchaͤd-<lb/>
lich, anerwogen ſie die buckeln, oder blattern da-<lb/>
von bekommen. Die flugloͤcher oder ſchlaͤge duͤr-<lb/>
fen nicht gegen norden, oder weſten, ſondern ge-<lb/>
gen oſten, oder ſuͤden gehen; wie ſie aber gewar-<lb/>
tet werden moͤgen, ſihe bei dem <hirendition="#fr">Doͤbel</hi>ſ. 277,<lb/><hirendition="#fr">Muͤller</hi> am a. o., <hirendition="#fr">von Rohr</hi> am a. o. ſ. 433,<lb/><noteplace="left">ſie liben die<lb/>
reiulichkeit.</note><hirendition="#fr">Leopoldt</hi>ſ. 524. Sie liben die reinlichkeit, wes-<lb/>
halber ire neſter oͤfters ausgeraͤumet und gefeget<lb/>
werden muͤſſen. Sie koͤnnen zum boten, oder<lb/>
poſtilionen-amte abgerichtet werden, <hirendition="#fr">Keyßler</hi><lb/><hirendition="#aq">T. II</hi>ſ. 548 der reiſen. Die Italieniſche tauben<lb/>ſind fuͤr ſchleckermaͤuler, aber nicht die Teutſchen.<lb/>
Jedoch laſſen ſich die weiſen tauben noch eher,<lb/>
als die andern eſſen. Vom tauben-zehnten iſt<lb/>
oben bereits gehandelt worden.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1280</head><lb/><noteplace="left">die ſpruͤch-<lb/>
woͤrter da-<lb/>
von.</note><p>Das ſpruͤchwort iſt: azeln hecken keine tauben,<lb/>
es werden dann die jungen verwechſelt, <hirendition="#fr">Hert</hi> am<lb/>
a. o. par. 32, <hirendition="#fr">Piſtorius</hi> am a. o. cent. 4 par. 90;<lb/>
die tauben haben keine gall, und ſind der leute<lb/><fwplace="bottom"type="catch">all;</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[528/0540]
XVI haubtſt. von den
witben in Sachſen gerechnet, Muͤller am a. o.
ſ. 30.
§ 1278
Das fangen der tauben iſt ein dibſtal, und
wird benebſt dem unrechtmaͤſigen wegſchuͤßen be-
ſtrafet. F. S. Gothaiſche landesordnung am a.o.
tit. 24. Wormſiſche reformation im fuͤnften bu-
che, IIIIten teile tit. 22. Nider-oͤſterreichiſche
landesordnung tit. 9 § 3 § 11. Die taubenſchlaͤ-
ge, welche durch den eingang der tauben ſich er-
oͤffnen und denſelben den ausgang verſperren, ſind
dibesgriffe, F. S. Gothaiſche landesordnung im
IIten teile cap. 3 tit. 23 ſ. 184, Kur-Braunſchweig-
Luͤneburgiſcher landesgeſaͤze II teil ſ. 675 num. 95.
§ 1279
Der ruͤbe- und lein-ſamen iſt den tauben ſchaͤd-
lich, anerwogen ſie die buckeln, oder blattern da-
von bekommen. Die flugloͤcher oder ſchlaͤge duͤr-
fen nicht gegen norden, oder weſten, ſondern ge-
gen oſten, oder ſuͤden gehen; wie ſie aber gewar-
tet werden moͤgen, ſihe bei dem Doͤbel ſ. 277,
Muͤller am a. o., von Rohr am a. o. ſ. 433,
Leopoldt ſ. 524. Sie liben die reinlichkeit, wes-
halber ire neſter oͤfters ausgeraͤumet und gefeget
werden muͤſſen. Sie koͤnnen zum boten, oder
poſtilionen-amte abgerichtet werden, Keyßler
T. II ſ. 548 der reiſen. Die Italieniſche tauben
ſind fuͤr ſchleckermaͤuler, aber nicht die Teutſchen.
Jedoch laſſen ſich die weiſen tauben noch eher,
als die andern eſſen. Vom tauben-zehnten iſt
oben bereits gehandelt worden.
ſie liben die
reiulichkeit.
§ 1280
Das ſpruͤchwort iſt: azeln hecken keine tauben,
es werden dann die jungen verwechſelt, Hert am
a. o. par. 32, Piſtorius am a. o. cent. 4 par. 90;
die tauben haben keine gall, und ſind der leute
all;
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 528. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/540>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.