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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XVII haubtstück von den
vögel-brut, im herbste nemen sie die gefangenen
vögel aus den donen, im winter borgen sie, für-
nämlich die stein-marder, dem bauer die hüner
und tauben ab. In einem hüner-hause, oder
tauben-schlage, beisen sie allen die köpfe ab. Mit
gedörretem obste, als pflaumen und birnen, ne-
men sie in den bauren-häusern auch vorlib. Der
raz, oder iltis, raubet die hüner, tauben, eier,
fische etc. Die wisel ist eines der schädlichsten
raubthirgen an der brute der auerhäne, birkhäne,
fasanen, rebhüner und allerhand vögel, insbeson-
dere der hüner-eier, die sie entweder fortschleppen,
oder aussaugen. Die jungen hasen würgen sie
mit zerbeissung des genickes. Den kühen beissen
sie in die eiter. Der hamster träget das schönste
getreide in seine rören.

§ 1287
imgleichen
die meisen,

Die sechserlei gattung von meisen, fürnämlich
die grose oder pick-meise, tun an den baum-knos-
pen, erbsen, auch wohl den binen, schaden, Dö-
bel
s. 64. Die dreierlei schwalben sind den bi-
nen sehr nachteilig, indem sie dise im fluge weg-
schnappen. Der reiher ist ein schadhafter vogel
an den fischen. Der storch raubet die junge brut
der vögel, als lerchen, hüner, wachteln etc. Die
binen, welche auf den wisen blumen sizen, lesen
sie ab und verschlucken sie.

§ 1288
wilde än-
ten,

Von den wilden änten fischet der see-rache
stark. Dises tut auch die grose wilde änte, und
fallen auf die gersten und hafer-schwaden.

§ 1289
auch andre
raub-vögel.

Eigentliche raub-vögel sind der stein-adler,
schuhu, hasen-geier, blau-fuß, habicht, der weis-
gesperberte habicht oder grose sperber, die mülans
(kurvi auch schwalbenschwanz), der mäuse-geier,

der

XVII haubtſtuͤck von den
voͤgel-brut, im herbſte nemen ſie die gefangenen
voͤgel aus den donen, im winter borgen ſie, fuͤr-
naͤmlich die ſtein-marder, dem bauer die huͤner
und tauben ab. In einem huͤner-hauſe, oder
tauben-ſchlage, beiſen ſie allen die koͤpfe ab. Mit
gedoͤrretem obſte, als pflaumen und birnen, ne-
men ſie in den bauren-haͤuſern auch vorlib. Der
raz, oder iltis, raubet die huͤner, tauben, eier,
fiſche ꝛc. Die wiſel iſt eines der ſchaͤdlichſten
raubthirgen an der brute der auerhaͤne, birkhaͤne,
faſanen, rebhuͤner und allerhand voͤgel, insbeſon-
dere der huͤner-eier, die ſie entweder fortſchleppen,
oder ausſaugen. Die jungen haſen wuͤrgen ſie
mit zerbeiſſung des genickes. Den kuͤhen beiſſen
ſie in die eiter. Der hamſter traͤget das ſchoͤnſte
getreide in ſeine roͤren.

§ 1287
imgleichen
die meiſen,

Die ſechſerlei gattung von meiſen, fuͤrnaͤmlich
die groſe oder pick-meiſe, tun an den baum-knos-
pen, erbſen, auch wohl den binen, ſchaden, Doͤ-
bel
ſ. 64. Die dreierlei ſchwalben ſind den bi-
nen ſehr nachteilig, indem ſie diſe im fluge weg-
ſchnappen. Der reiher iſt ein ſchadhafter vogel
an den fiſchen. Der ſtorch raubet die junge brut
der voͤgel, als lerchen, huͤner, wachteln ꝛc. Die
binen, welche auf den wiſen blumen ſizen, leſen
ſie ab und verſchlucken ſie.

§ 1288
wilde aͤn-
ten,

Von den wilden aͤnten fiſchet der ſee-rache
ſtark. Diſes tut auch die groſe wilde aͤnte, und
fallen auf die gerſten und hafer-ſchwaden.

§ 1289
auch andre
raub-voͤgel.

Eigentliche raub-voͤgel ſind der ſtein-adler,
ſchuhu, haſen-geier, blau-fuß, habicht, der weis-
geſperberte habicht oder groſe ſperber, die muͤlans
(kurvi auch ſchwalbenſchwanz), der maͤuſe-geier,

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[532/0544] XVII haubtſtuͤck von den voͤgel-brut, im herbſte nemen ſie die gefangenen voͤgel aus den donen, im winter borgen ſie, fuͤr- naͤmlich die ſtein-marder, dem bauer die huͤner und tauben ab. In einem huͤner-hauſe, oder tauben-ſchlage, beiſen ſie allen die koͤpfe ab. Mit gedoͤrretem obſte, als pflaumen und birnen, ne- men ſie in den bauren-haͤuſern auch vorlib. Der raz, oder iltis, raubet die huͤner, tauben, eier, fiſche ꝛc. Die wiſel iſt eines der ſchaͤdlichſten raubthirgen an der brute der auerhaͤne, birkhaͤne, faſanen, rebhuͤner und allerhand voͤgel, insbeſon- dere der huͤner-eier, die ſie entweder fortſchleppen, oder ausſaugen. Die jungen haſen wuͤrgen ſie mit zerbeiſſung des genickes. Den kuͤhen beiſſen ſie in die eiter. Der hamſter traͤget das ſchoͤnſte getreide in ſeine roͤren. § 1287 Die ſechſerlei gattung von meiſen, fuͤrnaͤmlich die groſe oder pick-meiſe, tun an den baum-knos- pen, erbſen, auch wohl den binen, ſchaden, Doͤ- bel ſ. 64. Die dreierlei ſchwalben ſind den bi- nen ſehr nachteilig, indem ſie diſe im fluge weg- ſchnappen. Der reiher iſt ein ſchadhafter vogel an den fiſchen. Der ſtorch raubet die junge brut der voͤgel, als lerchen, huͤner, wachteln ꝛc. Die binen, welche auf den wiſen blumen ſizen, leſen ſie ab und verſchlucken ſie. § 1288 Von den wilden aͤnten fiſchet der ſee-rache ſtark. Diſes tut auch die groſe wilde aͤnte, und fallen auf die gerſten und hafer-ſchwaden. § 1289 Eigentliche raub-voͤgel ſind der ſtein-adler, ſchuhu, haſen-geier, blau-fuß, habicht, der weis- geſperberte habicht oder groſe ſperber, die muͤlans (kurvi auch ſchwalbenſchwanz), der maͤuſe-geier, der

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 532. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/544>, abgerufen am 22.11.2024.