materi dahin gerechnet. Daher im ersten falle in den forst ordnungen das geschirr-holz für die wagner vorkommet, nicht minder sind die schirr- meister, schirrhäuser bekannt. Merere bedeutun- gen hirvon findet man bei dem Frisch im Teutsch- Latanischen wörter-buche IIten teile s. 185 unter den worte: schirr. Was zum acker-geschirr ge- h[ö]ret, erzälet das öconomische lexicon s. 49 fgg., [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]ink am a. o. sp. 2568 fg. s. 2578 fgg.
§ 1336
Es wird auch solches jeweilen in Sachsen dasdes pfluges dibstal oder frevel auf dem felde wird härter als sonst be- strafet. wirtschafts-inventarium genennet. Dazu gehö- ren haubtsächlich: pflug und ege etc. Wer von disem auf dem felde etwas stilet, oder daran fre- velt, wird härter als sonst bestrafet, kaiserliche reiterbestallung 1570 § 69. Die alten Sachsen sezten auf den pflug-dibstal das rad.
§ 1337
Bei dem anschlage des gutes, welchen die äl-auch bei dem an- schlage des gutes dar- unter ver- standen wird? tern einem kinde tun, ist der anschlag des schif- fes und geschirres. Hirurtr verstehet man die wagen oder karren, nebst den leitern und zugehör, als den binde- und spann- auch zug-ketten, die erndte-leitern, und den heu- oder wisen-baum, die dung-breter, rungen, linsen-stüzen, die wage und das schildscheit, die ege nebst iren schlütten, der pflug, das leit-seil, das zug-geschirr der pferde und an den ochsen das joch, nebst den joch-rimen, den schorge-nagel. Das zug-vih gehöret nicht zum schiffe und geschirr.
§ 1338
Dise feldbau-werkzeuge können nicht verpfän-der feldbau- werkzeuge vorzüge und freiheiten. det werden, sie sind darnebst zollfrei, es ergehet keine hülfs-vollstreckung darin, so lange andre sa- chen vorhanden sind, Menken im systemate iuris ciuilis lib. XX tit. 3 § 1, F. H. Casselische unter-
gerichts-
M m 4
beweglichen ſachen, welche leblos ꝛc.
materi dahin gerechnet. Daher im erſten falle in den forſt ordnungen das geſchirr-holz fuͤr die wagner vorkommet, nicht minder ſind die ſchirr- meiſter, ſchirrhaͤuſer bekannt. Merere bedeutun- gen hirvon findet man bei dem Friſch im Teutſch- Lataniſchen woͤrter-buche IIten teile ſ. 185 unter den worte: ſchirr. Was zum acker-geſchirr ge- h[oͤ]ret, erzaͤlet das oͤconomiſche lexicon ſ. 49 fgg., [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]ink am a. o. ſp. 2568 fg. ſ. 2578 fgg.
§ 1336
Es wird auch ſolches jeweilen in Sachſen dasdes pfluges dibſtal oder frevel auf dem felde wird haͤrter als ſonſt be- ſtrafet. wirtſchafts-inventarium genennet. Dazu gehoͤ- ren haubtſaͤchlich: pflug und ege ꝛc. Wer von diſem auf dem felde etwas ſtilet, oder daran fre- velt, wird haͤrter als ſonſt beſtrafet, kaiſerliche reiterbeſtallung 1570 § 69. Die alten Sachſen ſezten auf den pflug-dibſtal das rad.
§ 1337
Bei dem anſchlage des gutes, welchen die aͤl-auch bei dem an- ſchlage des gutes dar- unter ver- ſtanden wird? tern einem kinde tun, iſt der anſchlag des ſchif- fes und geſchirres. Hirurtr verſtehet man die wagen oder karren, nebſt den leitern und zugehoͤr, als den binde- und ſpann- auch zug-ketten, die erndte-leitern, und den heu- oder wiſen-baum, die dung-breter, rungen, linſen-ſtuͤzen, die wage und das ſchildſcheit, die ege nebſt iren ſchluͤtten, der pflug, das leit-ſeil, das zug-geſchirr der pferde und an den ochſen das joch, nebſt den joch-rimen, den ſchorge-nagel. Das zug-vih gehoͤret nicht zum ſchiffe und geſchirr.
§ 1338
Diſe feldbau-werkzeuge koͤnnen nicht verpfaͤn-der feldbau- werkzeuge vorzuͤge und freiheiten. det werden, ſie ſind darnebſt zollfrei, es ergehet keine huͤlfs-vollſtreckung darin, ſo lange andre ſa- chen vorhanden ſind, Menken im ſyſtemate iuris ciuilis lib. XX tit. 3 § 1, F. H. Caſſeliſche unter-
gerichts-
M m 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0563"n="551"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">beweglichen ſachen, welche leblos ꝛc.</hi></fw><lb/>
materi dahin gerechnet. Daher im erſten falle<lb/>
in den forſt ordnungen das geſchirr-holz fuͤr die<lb/>
wagner vorkommet, nicht minder ſind die ſchirr-<lb/>
meiſter, ſchirrhaͤuſer bekannt. Merere bedeutun-<lb/>
gen hirvon findet man bei dem <hirendition="#fr">Friſch</hi> im Teutſch-<lb/>
Lataniſchen woͤrter-buche <hirendition="#aq">II</hi>ten teile ſ. 185 unter<lb/>
den worte: <hirendition="#fr">ſchirr.</hi> Was zum acker-geſchirr ge-<lb/>
h<supplied>oͤ</supplied>ret, erzaͤlet das oͤconomiſche lexicon ſ. 49 fgg.,<lb/><hirendition="#fr"><gapreason="illegible"unit="chars"quantity="1"/>ink</hi> am a. o. ſp. 2568 fg. ſ. 2578 fgg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1336</head><lb/><p>Es wird auch ſolches jeweilen in Sachſen das<noteplace="right">des pfluges<lb/>
dibſtal oder<lb/>
frevel auf<lb/>
dem felde<lb/>
wird haͤrter<lb/>
als ſonſt be-<lb/>ſtrafet.</note><lb/>
wirtſchafts-inventarium genennet. Dazu gehoͤ-<lb/>
ren haubtſaͤchlich: pflug und ege ꝛc. Wer von<lb/>
diſem auf dem felde etwas ſtilet, oder daran fre-<lb/>
velt, wird haͤrter als ſonſt beſtrafet, kaiſerliche<lb/>
reiterbeſtallung 1570 § 69. Die alten Sachſen<lb/>ſezten auf den pflug-dibſtal das rad.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1337</head><lb/><p>Bei dem anſchlage des gutes, welchen die aͤl-<noteplace="right">auch bei<lb/>
dem an-<lb/>ſchlage des<lb/>
gutes dar-<lb/>
unter ver-<lb/>ſtanden<lb/>
wird?</note><lb/>
tern einem kinde tun, iſt der anſchlag des ſchif-<lb/>
fes und geſchirres. Hirur<hirendition="#g">tr</hi> verſtehet man die<lb/>
wagen oder karren, nebſt den leitern und zugehoͤr,<lb/>
als den binde- und ſpann- auch zug-ketten, die<lb/>
erndte-leitern, und den heu- oder wiſen-baum, die<lb/>
dung-breter, rungen, linſen-ſtuͤzen, die wage und<lb/>
das ſchildſcheit, die ege nebſt iren ſchluͤtten, der<lb/>
pflug, das leit-ſeil, das zug-geſchirr der pferde<lb/>
und an den ochſen das joch, nebſt den joch-rimen,<lb/>
den ſchorge-nagel. Das zug-vih gehoͤret nicht<lb/>
zum ſchiffe und geſchirr.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1338</head><lb/><p>Diſe feldbau-werkzeuge koͤnnen nicht verpfaͤn-<noteplace="right">der feldbau-<lb/>
werkzeuge<lb/>
vorzuͤge und<lb/>
freiheiten.</note><lb/>
det werden, ſie ſind darnebſt zollfrei, es ergehet<lb/>
keine huͤlfs-vollſtreckung darin, ſo lange andre ſa-<lb/>
chen vorhanden ſind, <hirendition="#fr">Menken</hi> im <hirendition="#aq">ſyſtemate iuris<lb/>
ciuilis lib. XX</hi> tit. 3 § 1, F. H. Caſſeliſche unter-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">M m 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">gerichts-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[551/0563]
beweglichen ſachen, welche leblos ꝛc.
materi dahin gerechnet. Daher im erſten falle
in den forſt ordnungen das geſchirr-holz fuͤr die
wagner vorkommet, nicht minder ſind die ſchirr-
meiſter, ſchirrhaͤuſer bekannt. Merere bedeutun-
gen hirvon findet man bei dem Friſch im Teutſch-
Lataniſchen woͤrter-buche IIten teile ſ. 185 unter
den worte: ſchirr. Was zum acker-geſchirr ge-
hoͤret, erzaͤlet das oͤconomiſche lexicon ſ. 49 fgg.,
_ink am a. o. ſp. 2568 fg. ſ. 2578 fgg.
§ 1336
Es wird auch ſolches jeweilen in Sachſen das
wirtſchafts-inventarium genennet. Dazu gehoͤ-
ren haubtſaͤchlich: pflug und ege ꝛc. Wer von
diſem auf dem felde etwas ſtilet, oder daran fre-
velt, wird haͤrter als ſonſt beſtrafet, kaiſerliche
reiterbeſtallung 1570 § 69. Die alten Sachſen
ſezten auf den pflug-dibſtal das rad.
des pfluges
dibſtal oder
frevel auf
dem felde
wird haͤrter
als ſonſt be-
ſtrafet.
§ 1337
Bei dem anſchlage des gutes, welchen die aͤl-
tern einem kinde tun, iſt der anſchlag des ſchif-
fes und geſchirres. Hirurtr verſtehet man die
wagen oder karren, nebſt den leitern und zugehoͤr,
als den binde- und ſpann- auch zug-ketten, die
erndte-leitern, und den heu- oder wiſen-baum, die
dung-breter, rungen, linſen-ſtuͤzen, die wage und
das ſchildſcheit, die ege nebſt iren ſchluͤtten, der
pflug, das leit-ſeil, das zug-geſchirr der pferde
und an den ochſen das joch, nebſt den joch-rimen,
den ſchorge-nagel. Das zug-vih gehoͤret nicht
zum ſchiffe und geſchirr.
auch bei
dem an-
ſchlage des
gutes dar-
unter ver-
ſtanden
wird?
§ 1338
Diſe feldbau-werkzeuge koͤnnen nicht verpfaͤn-
det werden, ſie ſind darnebſt zollfrei, es ergehet
keine huͤlfs-vollſtreckung darin, ſo lange andre ſa-
chen vorhanden ſind, Menken im ſyſtemate iuris
ciuilis lib. XX tit. 3 § 1, F. H. Caſſeliſche unter-
gerichts-
der feldbau-
werkzeuge
vorzuͤge und
freiheiten.
M m 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 551. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/563>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.