Bei den Teutschen war der saz: wer säet, derdie Teut- schen be- haubten: wer fäet, der mähet. mähet, Hert im paröm. 87 vol. II T. III s. 357 oder: was die ege bestrichen, und die hacke bede- cket hat, das folget dem erbe, Estorde dotali- tio,Böhmerde iuribus diuersis, ex diuersita- te climatum natis, § 21 s. 296 vol. I exercit. ad p.Schilter in der exercit. 16 § 59 fg. Al- so erndet der landerbe, und nicht der lehnerbe. Es gehöret auch die erndte nicht dem wiederkäu- fer. Nach Sachsen-rechte gehören die noch nicht abgesonderte früchte zu den beweglichen sachen, Hert am a. o. CarpzovP. I c. 28 def. 124. Menken im systemate iuris ciuilis lib. I tit. 8 § II s. 29, Crells disp. de iure seminarii eius- que vsufructu.
§ 1398
Die auf dem halme stehende früchte dürfendie reebte der noch im felde befind- lichen früch- te. nicht verkaufet werden. Die unterschidenen fälle hirvon hat Harpprecht vol. I disp. 26 § 6 s. 1040. Die Reichs-reformation guter policei vom jare 1577 § 3 gebeut, daß wer auf wein und frucht, auch anders fürleihe, sich gewärtigen solle, daß der preis nach dem gemeinen schlage, und was es zur zeit des geschlossenen handels, oder 14 tage die nächsten nach dem herbste, oder der erndte gelten wird, beschehe. In sachen des pfarrers N. wider den Kur-Pfälzischen schuz-juden N. zu N. hat man hirauf gesprochen. Die wein- und frucht gülten können an den zukünftigen früchten höher nicht, als daß es von 20 fl. einen fl. an münze erträget, gekaufet werden, Graß in der collatione iuris ciuilis cum recessibus imperii s. 331 fgg. Heinecciusde venditione illicita fructuum in herbis, Halle 1738, 4. Abge- schnittene früchte sind mit arreste nicht zu belegen,
daß
feld- baum- garten-fruͤchten.
§ 1397
Bei den Teutſchen war der ſaz: wer ſaͤet, derdie Teut- ſchen be- haubten: wer faͤet, der maͤhet. maͤhet, Hert im paroͤm. 87 vol. II T. III ſ. 357 oder: was die ege beſtrichen, und die hacke bede- cket hat, das folget dem erbe, Eſtorde dotali- tio,Boͤhmerde iuribus diuerſis, ex diuerſita- te climatum natis, § 21 ſ. 296 vol. I exercit. ad π.Schilter in der exercit. 16 § 59 fg. Al- ſo erndet der landerbe, und nicht der lehnerbe. Es gehoͤret auch die erndte nicht dem wiederkaͤu- fer. Nach Sachſen-rechte gehoͤren die noch nicht abgeſonderte fruͤchte zu den beweglichen ſachen, Hert am a. o. CarpzovP. I c. 28 def. 124. Menken im ſyſtemate iuris ciuilis lib. I tit. 8 § II ſ. 29, Crells diſp. de iure ſeminarii eius- que vſufructu.
§ 1398
Die auf dem halme ſtehende fruͤchte duͤrfendie reebte der noch im felde befind- lichen fruͤch- te. nicht verkaufet werden. Die unterſchidenen faͤlle hirvon hat Harpprecht vol. I diſp. 26 § 6 ſ. 1040. Die Reichs-reformation guter policei vom jare 1577 § 3 gebeut, daß wer auf wein und frucht, auch anders fuͤrleihe, ſich gewaͤrtigen ſolle, daß der preis nach dem gemeinen ſchlage, und was es zur zeit des geſchloſſenen handels, oder 14 tage die naͤchſten nach dem herbſte, oder der erndte gelten wird, beſchehe. In ſachen des pfarrers N. wider den Kur-Pfaͤlziſchen ſchuz-juden N. zu N. hat man hirauf geſprochen. Die wein- und frucht guͤlten koͤnnen an den zukuͤnftigen fruͤchten hoͤher nicht, als daß es von 20 fl. einen fl. an muͤnze ertraͤget, gekaufet werden, Graß in der collatione iuris ciuilis cum receſſibus imperii ſ. 331 fgg. Heinecciusde venditione illicita fructuum in herbis, Halle 1738, 4. Abge- ſchnittene fruͤchte ſind mit arreſte nicht zu belegen,
daß
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0585"n="573"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">feld- baum- garten-fruͤchten.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 1397</head><lb/><p>Bei den Teutſchen war der ſaz: wer ſaͤet, der<noteplace="right">die Teut-<lb/>ſchen be-<lb/>
haubten:<lb/>
wer faͤet, der<lb/>
maͤhet.</note><lb/>
maͤhet, <hirendition="#fr">Hert</hi> im paroͤm. 87 vol. <hirendition="#aq">II T. III</hi>ſ. 357<lb/>
oder: was die ege beſtrichen, und die hacke bede-<lb/>
cket hat, das folget dem erbe, <hirendition="#fr">Eſtor</hi><hirendition="#aq">de dotali-<lb/>
tio,</hi><hirendition="#fr">Boͤhmer</hi><hirendition="#aq">de iuribus diuerſis, ex diuerſita-<lb/>
te climatum natis,</hi> § 21 ſ. 296 vol. <hirendition="#aq">I exercit.<lb/>
ad <hirendition="#i">π</hi>.</hi><hirendition="#fr">Schilter</hi> in der <hirendition="#aq">exercit.</hi> 16 § 59 fg. Al-<lb/>ſo erndet der landerbe, und nicht der lehnerbe.<lb/>
Es gehoͤret auch die erndte nicht dem wiederkaͤu-<lb/>
fer. Nach Sachſen-rechte gehoͤren die noch nicht<lb/>
abgeſonderte fruͤchte zu den beweglichen ſachen,<lb/><hirendition="#fr">Hert</hi> am a. o. <hirendition="#fr">Carpzov</hi><hirendition="#aq">P. I c. 28 def.</hi> 124.<lb/><hirendition="#fr">Menken</hi> im <hirendition="#aq">ſyſtemate iuris ciuilis lib. I</hi> tit. 8<lb/>
§ <hirendition="#aq">II</hi>ſ. 29, <hirendition="#fr">Crells</hi> diſp. <hirendition="#aq">de iure ſeminarii eius-<lb/>
que vſufructu.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1398</head><lb/><p>Die auf dem halme ſtehende fruͤchte duͤrfen<noteplace="right">die reebte<lb/>
der noch im<lb/>
felde befind-<lb/>
lichen fruͤch-<lb/>
te.</note><lb/>
nicht verkaufet werden. Die unterſchidenen faͤlle<lb/>
hirvon hat <hirendition="#fr">Harpprecht</hi> vol. <hirendition="#aq">I</hi> diſp. 26 § 6 ſ. 1040.<lb/>
Die Reichs-reformation guter policei vom jare<lb/>
1577 § 3 gebeut, daß wer auf wein und frucht,<lb/>
auch anders fuͤrleihe, ſich gewaͤrtigen ſolle, daß<lb/>
der preis nach dem gemeinen ſchlage, und was<lb/>
es zur zeit des geſchloſſenen handels, oder 14 tage<lb/>
die naͤchſten nach dem herbſte, oder der erndte<lb/>
gelten wird, beſchehe. In ſachen des pfarrers<lb/>
N. wider den Kur-Pfaͤlziſchen ſchuz-juden N. zu<lb/>
N. hat man hirauf geſprochen. Die wein- und<lb/>
frucht guͤlten koͤnnen an den zukuͤnftigen fruͤchten<lb/>
hoͤher nicht, als daß es von 20 fl. einen fl. an<lb/>
muͤnze ertraͤget, gekaufet werden, <hirendition="#fr">Graß</hi> in der<lb/><hirendition="#aq">collatione iuris ciuilis cum receſſibus imperii</hi><lb/>ſ. 331 fgg. <hirendition="#fr">Heineccius</hi><hirendition="#aq">de venditione illicita<lb/>
fructuum in herbis,</hi> Halle 1738, 4. Abge-<lb/>ſchnittene fruͤchte ſind mit arreſte nicht zu belegen,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">daß</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[573/0585]
feld- baum- garten-fruͤchten.
§ 1397
Bei den Teutſchen war der ſaz: wer ſaͤet, der
maͤhet, Hert im paroͤm. 87 vol. II T. III ſ. 357
oder: was die ege beſtrichen, und die hacke bede-
cket hat, das folget dem erbe, Eſtor de dotali-
tio, Boͤhmer de iuribus diuerſis, ex diuerſita-
te climatum natis, § 21 ſ. 296 vol. I exercit.
ad π. Schilter in der exercit. 16 § 59 fg. Al-
ſo erndet der landerbe, und nicht der lehnerbe.
Es gehoͤret auch die erndte nicht dem wiederkaͤu-
fer. Nach Sachſen-rechte gehoͤren die noch nicht
abgeſonderte fruͤchte zu den beweglichen ſachen,
Hert am a. o. Carpzov P. I c. 28 def. 124.
Menken im ſyſtemate iuris ciuilis lib. I tit. 8
§ II ſ. 29, Crells diſp. de iure ſeminarii eius-
que vſufructu.
die Teut-
ſchen be-
haubten:
wer faͤet, der
maͤhet.
§ 1398
Die auf dem halme ſtehende fruͤchte duͤrfen
nicht verkaufet werden. Die unterſchidenen faͤlle
hirvon hat Harpprecht vol. I diſp. 26 § 6 ſ. 1040.
Die Reichs-reformation guter policei vom jare
1577 § 3 gebeut, daß wer auf wein und frucht,
auch anders fuͤrleihe, ſich gewaͤrtigen ſolle, daß
der preis nach dem gemeinen ſchlage, und was
es zur zeit des geſchloſſenen handels, oder 14 tage
die naͤchſten nach dem herbſte, oder der erndte
gelten wird, beſchehe. In ſachen des pfarrers
N. wider den Kur-Pfaͤlziſchen ſchuz-juden N. zu
N. hat man hirauf geſprochen. Die wein- und
frucht guͤlten koͤnnen an den zukuͤnftigen fruͤchten
hoͤher nicht, als daß es von 20 fl. einen fl. an
muͤnze ertraͤget, gekaufet werden, Graß in der
collatione iuris ciuilis cum receſſibus imperii
ſ. 331 fgg. Heineccius de venditione illicita
fructuum in herbis, Halle 1738, 4. Abge-
ſchnittene fruͤchte ſind mit arreſte nicht zu belegen,
daß
die reebte
der noch im
felde befind-
lichen fruͤch-
te.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 573. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/585>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.