Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

vom weine, biere, branteweine etc.
stärkeste einkunft vom schnuptabacke. Diserzu beschrän-
ken.

schwächet das gedächtniß, und zihet flüsse in den
kopf, verursachet auch zu unnötigen ausgaben
anlas, weshalber die landesherrschaft starke ab-
gaben darauf legen mag, Hofmanns klugheit
hauszuhalten, im dritten buche s. 108, Zink im
öconomischen lexico sp. 2637. Von deren gat-
tungen sihe den Marperger am a. o. s. 536.

Drei und dreisigstes haubtstück
vom weine, biere, branteweine, mete,

auch den so genannten liqueurs,
und eßig.
§ 1465

Der wein heisset der aus weintrauben gepreßtewas wein
heisset?

saft, welcher gegoren hat. Vor der gä-
rung heisset er most.

§ 1466

Der wein ist entweder jung oder firn. Nachdessen be-
schaffenheit

dem wasser ist er das natürlichste getränk. Er
befördert die dauung, hilft der narung, erquicket
die lebensgeister, stärket haubt, herz und magen,
verzeret die feuchtigkeiten, machet reines und leich-
tes geblüte, ermuntert zur frölichkeit, Andreas
Ridiger
de diaeta eruditorum s. 224 § 776.
Die eigenschaft eines guten weines ist 1) daß
er den durst lösche, 2) die verdauung befördere,
3) nur eine kleine röte des gesichtes errege, und
4) kein kopfwehe verursache, Ganser in der hy-
gieine s. 358 § 340, der offenherzige wein-arzt,
1753, 8. Kaiser Probus hat im jare 280 sol-
chen in Teutschlande pflanzen lassen.

§ 1467
P p

vom weine, biere, branteweine ꝛc.
ſtaͤrkeſte einkunft vom ſchnuptabacke. Diſerzu beſchraͤn-
ken.

ſchwaͤchet das gedaͤchtniß, und zihet fluͤſſe in den
kopf, verurſachet auch zu unnoͤtigen ausgaben
anlas, weshalber die landesherrſchaft ſtarke ab-
gaben darauf legen mag, Hofmanns klugheit
hauszuhalten, im dritten buche ſ. 108, Zink im
oͤconomiſchen lexico ſp. 2637. Von deren gat-
tungen ſihe den Marperger am a. o. ſ. 536.

Drei und dreiſigſtes haubtſtuͤck
vom weine, biere, branteweine, mete,

auch den ſo genannten liqueurs,
und eßig.
§ 1465

Der wein heiſſet der aus weintrauben gepreßtewas wein
heiſſet?

ſaft, welcher gegoren hat. Vor der gaͤ-
rung heiſſet er moſt.

§ 1466

Der wein iſt entweder jung oder firn. Nachdeſſen be-
ſchaffenheit

dem waſſer iſt er das natuͤrlichſte getraͤnk. Er
befoͤrdert die dauung, hilft der narung, erquicket
die lebensgeiſter, ſtaͤrket haubt, herz und magen,
verzeret die feuchtigkeiten, machet reines und leich-
tes gebluͤte, ermuntert zur froͤlichkeit, Andreas
Ridiger
de diaeta eruditorum ſ. 224 § 776.
Die eigenſchaft eines guten weines iſt 1) daß
er den durſt loͤſche, 2) die verdauung befoͤrdere,
3) nur eine kleine roͤte des geſichtes errege, und
4) kein kopfwehe verurſache, Ganſer in der hy-
gieine ſ. 358 § 340, der offenherzige wein-arzt,
1753, 8. Kaiſer Probus hat im jare 280 ſol-
chen in Teutſchlande pflanzen laſſen.

§ 1467
P p
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0605" n="593"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vom weine, biere, branteweine &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
&#x017F;ta&#x0364;rke&#x017F;te einkunft vom &#x017F;chnuptabacke. Di&#x017F;er<note place="right">zu be&#x017F;chra&#x0364;n-<lb/>
ken.</note><lb/>
&#x017F;chwa&#x0364;chet das geda&#x0364;chtniß, und zihet flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e in den<lb/>
kopf, verur&#x017F;achet auch zu unno&#x0364;tigen ausgaben<lb/>
anlas, weshalber die landesherr&#x017F;chaft &#x017F;tarke ab-<lb/>
gaben darauf legen mag, <hi rendition="#fr">Hofmanns</hi> klugheit<lb/>
hauszuhalten, im dritten buche &#x017F;. 108, <hi rendition="#fr">Zink</hi> im<lb/>
o&#x0364;conomi&#x017F;chen lexico &#x017F;p. 2637. Von deren gat-<lb/>
tungen &#x017F;ihe den <hi rendition="#fr">Marperger</hi> am a. o. &#x017F;. 536.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Drei und drei&#x017F;ig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
vom weine, biere, branteweine, mete,</hi><lb/>
auch den &#x017F;o genannten liqueurs,<lb/>
und eßig.</head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1465</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>er wein hei&#x017F;&#x017F;et der aus weintrauben gepreßte<note place="right">was wein<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;et?</note><lb/>
&#x017F;aft, welcher gegoren hat. Vor der ga&#x0364;-<lb/>
rung hei&#x017F;&#x017F;et er mo&#x017F;t.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1466</head><lb/>
            <p>Der wein i&#x017F;t entweder jung oder firn. Nach<note place="right">de&#x017F;&#x017F;en be-<lb/>
&#x017F;chaffenheit</note><lb/>
dem wa&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t er das natu&#x0364;rlich&#x017F;te getra&#x0364;nk. Er<lb/>
befo&#x0364;rdert die dauung, hilft der narung, erquicket<lb/>
die lebensgei&#x017F;ter, &#x017F;ta&#x0364;rket haubt, herz und magen,<lb/>
verzeret die feuchtigkeiten, machet reines und leich-<lb/>
tes geblu&#x0364;te, ermuntert zur fro&#x0364;lichkeit, <hi rendition="#fr">Andreas<lb/>
Ridiger</hi> <hi rendition="#aq">de diaeta eruditorum</hi> &#x017F;. 224 § 776.<lb/>
Die eigen&#x017F;chaft eines guten weines i&#x017F;t 1) daß<lb/>
er den dur&#x017F;t lo&#x0364;&#x017F;che, 2) die verdauung befo&#x0364;rdere,<lb/>
3) nur eine kleine ro&#x0364;te des ge&#x017F;ichtes errege, und<lb/>
4) kein kopfwehe verur&#x017F;ache, <hi rendition="#fr">Gan&#x017F;er</hi> in der hy-<lb/>
gieine &#x017F;. 358 § 340, der offenherzige wein-arzt,<lb/>
1753, 8. Kai&#x017F;er <hi rendition="#fr">Probus</hi> hat im jare 280 &#x017F;ol-<lb/>
chen in Teut&#x017F;chlande pflanzen la&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">P p</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 1467</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[593/0605] vom weine, biere, branteweine ꝛc. ſtaͤrkeſte einkunft vom ſchnuptabacke. Diſer ſchwaͤchet das gedaͤchtniß, und zihet fluͤſſe in den kopf, verurſachet auch zu unnoͤtigen ausgaben anlas, weshalber die landesherrſchaft ſtarke ab- gaben darauf legen mag, Hofmanns klugheit hauszuhalten, im dritten buche ſ. 108, Zink im oͤconomiſchen lexico ſp. 2637. Von deren gat- tungen ſihe den Marperger am a. o. ſ. 536. zu beſchraͤn- ken. Drei und dreiſigſtes haubtſtuͤck vom weine, biere, branteweine, mete, auch den ſo genannten liqueurs, und eßig. § 1465 Der wein heiſſet der aus weintrauben gepreßte ſaft, welcher gegoren hat. Vor der gaͤ- rung heiſſet er moſt. was wein heiſſet? § 1466 Der wein iſt entweder jung oder firn. Nach dem waſſer iſt er das natuͤrlichſte getraͤnk. Er befoͤrdert die dauung, hilft der narung, erquicket die lebensgeiſter, ſtaͤrket haubt, herz und magen, verzeret die feuchtigkeiten, machet reines und leich- tes gebluͤte, ermuntert zur froͤlichkeit, Andreas Ridiger de diaeta eruditorum ſ. 224 § 776. Die eigenſchaft eines guten weines iſt 1) daß er den durſt loͤſche, 2) die verdauung befoͤrdere, 3) nur eine kleine roͤte des geſichtes errege, und 4) kein kopfwehe verurſache, Ganſer in der hy- gieine ſ. 358 § 340, der offenherzige wein-arzt, 1753, 8. Kaiſer Probus hat im jare 280 ſol- chen in Teutſchlande pflanzen laſſen. deſſen be- ſchaffenheit § 1467 P p

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/605
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/605>, abgerufen am 22.11.2024.