die policei hat für des- sen beschrän- kung zu sor- gen,
Die einfürung der caffe-häuser, wie in Engel- lande und Frankreich, ist eine fürsorge der policei. Daß zu Venedig in den caffe-häusern weder stüle noch bänke gedultet werden, hat seine ursache, KeyslerII s. 704. Nach dem essen tauget der caffe nichts; magere leute, wie auch diejenigen, welche viel sizen und zum scorbut geneigt sind, sol- len sich dessen enthalten, Bäumler s. 444 fg. Neumann hält allen starken caffe für schädlich. Ein lobredner desselben ist Behr von der materia medica s. 406 fg. In Strodtsmannidiotico Osnabrugensi s. 19 heisset der caffe-pott zu Os- nabrück bankerotts-pott. Thee und caffe sind das verderben gemeiner leute.
§ 1554
aus was für ursacheu?
Dieweil eine grose verschwendung mit selbigen vorgehet, nicht minder unnüzen, kostspiltigen auf- wand des geschirres halber nach sich zihet, muß auf den caffe, auch die caffe-häuser eine starke auflage gesezet werden, Kur-Braunschweig-Lü- neburgischer landes-ordnungen IIIIter teil cap. 7 s. 75.
§ 1555
caffe-schul- den gehören unter die wollüstigen.
Auf universitäten, da die studenten-schulden, in nötige, ehren und wollüstige eingeteilet werden, gehören die für thee und caffe zur lezten gattung. Eben dises ergibet sich bei den militair-personen in den Kur-Braunschweigischen landen, sihe die Kur-Braunschw. landes-ordnungen im IIIten teile cap. III s. 88.
§ 1556
moraus die chocolade bestehet? welchen leu- ten sie be- sonders schädlich ist?
Die dinne chocolade ist ein anfeuchtendes ge- tränke, welches die Americaner erfunden, die Spanier nachgemachet, und die andern Euro- päer befolget haben. Sie wird aus Ostindiani-
schen
XXXIV haubtſtuͤck
§ 1553
die policei hat fuͤr deſ- ſen beſchꝛaͤn- kung zu ſor- gen,
Die einfuͤrung der caffe-haͤuſer, wie in Engel- lande und Frankreich, iſt eine fuͤrſorge der policei. Daß zu Venedig in den caffe-haͤuſern weder ſtuͤle noch baͤnke gedultet werden, hat ſeine urſache, KeyslerII ſ. 704. Nach dem eſſen tauget der caffe nichts; magere leute, wie auch diejenigen, welche viel ſizen und zum ſcorbut geneigt ſind, ſol- len ſich deſſen enthalten, Baͤumler ſ. 444 fg. Neumann haͤlt allen ſtarken caffe fuͤr ſchaͤdlich. Ein lobredner deſſelben iſt Behr von der materia medica ſ. 406 fg. In Strodtsmannidiotico Osnabrugenſi ſ. 19 heiſſet der caffe-pott zu Os- nabruͤck bankerotts-pott. Thee und caffe ſind das verderben gemeiner leute.
§ 1554
aus was fuͤr urſacheu?
Dieweil eine groſe verſchwendung mit ſelbigen vorgehet, nicht minder unnuͤzen, koſtſpiltigen auf- wand des geſchirres halber nach ſich zihet, muß auf den caffe, auch die caffe-haͤuſer eine ſtarke auflage geſezet werden, Kur-Braunſchweig-Luͤ- neburgiſcher landes-ordnungen IIIIter teil cap. 7 ſ. 75.
§ 1555
caffe-ſchul- den gehoͤren unter die wolluͤſtigen.
Auf univerſitaͤten, da die ſtudenten-ſchulden, in noͤtige, ehren und wolluͤſtige eingeteilet werden, gehoͤren die fuͤr thee und caffe zur lezten gattung. Eben diſes ergibet ſich bei den militair-perſonen in den Kur-Braunſchweigiſchen landen, ſihe die Kur-Braunſchw. landes-ordnungen im IIIten teile cap. III ſ. 88.
§ 1556
moraus die chocolade beſtehet? welchen leu- ten ſie be- ſonders ſchaͤdlich iſt?
Die dinne chocolade iſt ein anfeuchtendes ge- traͤnke, welches die Americaner erfunden, die Spanier nachgemachet, und die andern Euro- paͤer befolget haben. Sie wird aus Oſtindiani-
ſchen
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XXXIV haubtſtuͤck
§ 1553
Die einfuͤrung der caffe-haͤuſer, wie in Engel-
lande und Frankreich, iſt eine fuͤrſorge der policei.
Daß zu Venedig in den caffe-haͤuſern weder ſtuͤle
noch baͤnke gedultet werden, hat ſeine urſache,
Keysler II ſ. 704. Nach dem eſſen tauget der
caffe nichts; magere leute, wie auch diejenigen,
welche viel ſizen und zum ſcorbut geneigt ſind, ſol-
len ſich deſſen enthalten, Baͤumler ſ. 444 fg.
Neumann haͤlt allen ſtarken caffe fuͤr ſchaͤdlich.
Ein lobredner deſſelben iſt Behr von der materia
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Osnabrugenſi ſ. 19 heiſſet der caffe-pott zu Os-
nabruͤck bankerotts-pott. Thee und caffe ſind
das verderben gemeiner leute.
§ 1554
Dieweil eine groſe verſchwendung mit ſelbigen
vorgehet, nicht minder unnuͤzen, koſtſpiltigen auf-
wand des geſchirres halber nach ſich zihet, muß
auf den caffe, auch die caffe-haͤuſer eine ſtarke
auflage geſezet werden, Kur-Braunſchweig-Luͤ-
neburgiſcher landes-ordnungen IIIIter teil cap. 7
ſ. 75.
§ 1555
Auf univerſitaͤten, da die ſtudenten-ſchulden,
in noͤtige, ehren und wolluͤſtige eingeteilet werden,
gehoͤren die fuͤr thee und caffe zur lezten gattung.
Eben diſes ergibet ſich bei den militair-perſonen in
den Kur-Braunſchweigiſchen landen, ſihe die
Kur-Braunſchw. landes-ordnungen im IIIten teile
cap. III ſ. 88.
§ 1556
Die dinne chocolade iſt ein anfeuchtendes ge-
traͤnke, welches die Americaner erfunden, die
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paͤer befolget haben. Sie wird aus Oſtindiani-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 626. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/638>, abgerufen am 22.11.2024.
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