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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLI haubtstück
den Teutschen rechten, Pistorius cent. V par. 10,
Krebs am a. o. s. 67, 73, Hildebrand de fru-
ctibus in alienum praedium propendentibus,

Fritsch de iure hortorum § 31, 32, Frankfurti-
sche reformation im VIIIten teile tit. 13 § 2, Schil-
ter
exerc. 47 § 75.

§ 1749
was der
wurzeln u.
äste halber
rechtens ist?

Die wurzeln von meinem baume, welche in des
nachbars garten schlagen, darf er nicht weghauen,
wohl aber die äste von meinem baume, welche in
seinen grund hängen und schatten machen, Fritsch
am a. o. § 33, 34 s. 23 fg., theatrum seruitutum
im anhange dec. IX s. 1213, Schilter exercit. 47
§ 75, Heineccius in den elementis iur Germ.
T. I lib. II
§ 69. Wenn aber ein baum über
des nachbars haus, oder dach hängt, und daran
schaden verursachet, oder auch unten im grunde
an den mauern des hauses mit den wurzeln nach-
teil bringet, kan selbiger rechtlich fodern, daß sol-
cher baum ausgegraben, oder abgehauen werde,
erneuerte reformation der stadt Frankfurt am
Maine im VIIIten teile tit. 13, Wildvogel disp.
de eo quod iustum est circa arbores.

§ 1750.
was die nu-
zung der
bäume mit
sich brin-
get?

Ist iemanden die nuzung der bäume vermacht;
so kan er solche nicht umhauen, sondern hat
nur die früchte davon zu genüßen, und wenn eini-
ge ausgehen, ist er schuldig, andre dargegen zu
sezen, theatrum seruitutum tit. XV § 22 s. 695,
Solmsisches landrecht im IIten teile tit. 7 § 8, 9,
welches auch auf die beamten und pfarrgüter und
gärten sich anwenden lässet, fernere beifugen zur
F. S. Gothaischen landes-ordnung s. 74, Kur-
Braunschweig-Lüneburgischer landes-ordnungen
Ister teil s. 805.

Zwei

XLI haubtſtuͤck
den Teutſchen rechten, Piſtorius cent. V par. 10,
Krebs am a. o. ſ. 67, 73, Hildebrand de fru-
ctibus in alienum praedium propendentibus,

Fritſch de iure hortorum § 31, 32, Frankfurti-
ſche reformation im VIIIten teile tit. 13 § 2, Schil-
ter
exerc. 47 § 75.

§ 1749
was der
wurzeln u.
aͤſte halber
rechtens iſt?

Die wurzeln von meinem baume, welche in des
nachbars garten ſchlagen, darf er nicht weghauen,
wohl aber die aͤſte von meinem baume, welche in
ſeinen grund haͤngen und ſchatten machen, Fritſch
am a. o. § 33, 34 ſ. 23 fg., theatrum ſeruitutum
im anhange dec. IX ſ. 1213, Schilter exercit. 47
§ 75, Heineccius in den elementis iur Germ.
T. I lib. II
§ 69. Wenn aber ein baum uͤber
des nachbars haus, oder dach haͤngt, und daran
ſchaden verurſachet, oder auch unten im grunde
an den mauern des hauſes mit den wurzeln nach-
teil bringet, kan ſelbiger rechtlich fodern, daß ſol-
cher baum ausgegraben, oder abgehauen werde,
erneuerte reformation der ſtadt Frankfurt am
Maine im VIIIten teile tit. 13, Wildvogel diſp.
de eo quod iuſtum eſt circa arbores.

§ 1750.
was die nu-
zung der
baͤume mit
ſich brin-
get?

Iſt iemanden die nuzung der baͤume vermacht;
ſo kan er ſolche nicht umhauen, ſondern hat
nur die fruͤchte davon zu genuͤßen, und wenn eini-
ge ausgehen, iſt er ſchuldig, andre dargegen zu
ſezen, theatrum ſeruitutum tit. XV § 22 ſ. 695,
Solmſiſches landrecht im IIten teile tit. 7 § 8, 9,
welches auch auf die beamten und pfarrguͤter und
gaͤrten ſich anwenden laͤſſet, fernere beifugen zur
F. S. Gothaiſchen landes-ordnung ſ. 74, Kur-
Braunſchweig-Luͤneburgiſcher landes-ordnungen
Iſter teil ſ. 805.

Zwei
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[704/0716] XLI haubtſtuͤck den Teutſchen rechten, Piſtorius cent. V par. 10, Krebs am a. o. ſ. 67, 73, Hildebrand de fru- ctibus in alienum praedium propendentibus, Fritſch de iure hortorum § 31, 32, Frankfurti- ſche reformation im VIIIten teile tit. 13 § 2, Schil- ter exerc. 47 § 75. § 1749 Die wurzeln von meinem baume, welche in des nachbars garten ſchlagen, darf er nicht weghauen, wohl aber die aͤſte von meinem baume, welche in ſeinen grund haͤngen und ſchatten machen, Fritſch am a. o. § 33, 34 ſ. 23 fg., theatrum ſeruitutum im anhange dec. IX ſ. 1213, Schilter exercit. 47 § 75, Heineccius in den elementis iur Germ. T. I lib. II § 69. Wenn aber ein baum uͤber des nachbars haus, oder dach haͤngt, und daran ſchaden verurſachet, oder auch unten im grunde an den mauern des hauſes mit den wurzeln nach- teil bringet, kan ſelbiger rechtlich fodern, daß ſol- cher baum ausgegraben, oder abgehauen werde, erneuerte reformation der ſtadt Frankfurt am Maine im VIIIten teile tit. 13, Wildvogel diſp. de eo quod iuſtum eſt circa arbores. § 1750. Iſt iemanden die nuzung der baͤume vermacht; ſo kan er ſolche nicht umhauen, ſondern hat nur die fruͤchte davon zu genuͤßen, und wenn eini- ge ausgehen, iſt er ſchuldig, andre dargegen zu ſezen, theatrum ſeruitutum tit. XV § 22 ſ. 695, Solmſiſches landrecht im IIten teile tit. 7 § 8, 9, welches auch auf die beamten und pfarrguͤter und gaͤrten ſich anwenden laͤſſet, fernere beifugen zur F. S. Gothaiſchen landes-ordnung ſ. 74, Kur- Braunſchweig-Luͤneburgiſcher landes-ordnungen Iſter teil ſ. 805. Zwei

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 704. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/716>, abgerufen am 22.11.2024.