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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den wald- und holzungen etc.
§ 1772

Die fällung des bauholzes muß im winter ge-das bauholz
ist im win-
ter zu fällen,

schehen, weil alsdann der saft in die wurzel zurück
getreten ist. Man hauet sie auf beiden seiten an,
und lässet den kern unberüret, damit der sich sen-
kende saft durch die kerben abfallen möge. Dar-
auf wird der baum völlig abgehauen. Das ist
der rat Vitruvens.

§ 1773

Bei dem holzfällen ist auf die erhaltung derworauf da-
bei zu sehen
ist?

hägereisser, der samen-bäume, wildbahn, und
jagt zu sehen, bevorab wenn ein anderer dise im
walde hergebracht hat, Beck am a. o. s. 139 fgg.
Krebs am a. o. P. I class. 4 fect. 63 s. 197 fgg.
anerwogen die jagt und wildban vom waldherrn
nicht verödet werden dürfen; wie darüber in sa-
chen Sachsen-Weimar wider Hazfeld-Gleichen
gestritten worden ist.

§ 1774

Dem walde ist es nicht zuträglich, wenn dasdas lange
ligen des
holzes im
walde ist di-
sem nicht
zuträglich,
imgleichen
das zimmer
hauen, und
das willkür-
liche holz-
lesen.

gemachte holz zu lange darin ligen bleibet; daher
ist die zeitige abfur desselben nach der beschehenen
holzbesichtigung so bald das holz dörre ist zu befe-
len; auch das zimmerhauen in den wäldern zu
untersagen, F. H. Casselische forst- und holz-ord-
nung s. 9. Das holzlesen in den herrschaftlichen
wäldern ist nicht zu allen zeiten, auch nicht auf
alle tage zu verstatten, sondern es kan solches
wohl eingeschränket werden, gestalt dann besage
der F. H. Casselischen greben-ordnung tit. 23 § 1
s. 50 nimand one der forstbedinten vorbewust holz-
lesen, darnebst weder axt, noch barte mit in den
wald nemen soll. Thue hinzu die bemeldte forst-
und holz-ordnung s. 7, in betracht der holz-diberei
auf alle weise einhalt zu tun seyn will. Wirten-
bergische forst-ordnung, Hennebergische forst-ord-

nung
von den wald- und holzungen ꝛc.
§ 1772

Die faͤllung des bauholzes muß im winter ge-das bauholz
iſt im win-
ter zu faͤllen,

ſchehen, weil alsdann der ſaft in die wurzel zuruͤck
getreten iſt. Man hauet ſie auf beiden ſeiten an,
und laͤſſet den kern unberuͤret, damit der ſich ſen-
kende ſaft durch die kerben abfallen moͤge. Dar-
auf wird der baum voͤllig abgehauen. Das iſt
der rat Vitruvens.

§ 1773

Bei dem holzfaͤllen iſt auf die erhaltung derworauf da-
bei zu ſehen
iſt?

haͤgereiſſer, der ſamen-baͤume, wildbahn, und
jagt zu ſehen, bevorab wenn ein anderer diſe im
walde hergebracht hat, Beck am a. o. ſ. 139 fgg.
Krebs am a. o. P. I claſſ. 4 fect. 63 ſ. 197 fgg.
anerwogen die jagt und wildban vom waldherrn
nicht veroͤdet werden duͤrfen; wie daruͤber in ſa-
chen Sachſen-Weimar wider Hazfeld-Gleichen
geſtritten worden iſt.

§ 1774

Dem walde iſt es nicht zutraͤglich, wenn dasdas lange
ligen des
holzes im
walde iſt di-
ſem nicht
zutraͤglich,
imgleichen
das zimmer
hauen, und
das willkuͤr-
liche holz-
leſen.

gemachte holz zu lange darin ligen bleibet; daher
iſt die zeitige abfur deſſelben nach der beſchehenen
holzbeſichtigung ſo bald das holz doͤrre iſt zu befe-
len; auch das zimmerhauen in den waͤldern zu
unterſagen, F. H. Caſſeliſche forſt- und holz-ord-
nung ſ. 9. Das holzleſen in den herrſchaftlichen
waͤldern iſt nicht zu allen zeiten, auch nicht auf
alle tage zu verſtatten, ſondern es kan ſolches
wohl eingeſchraͤnket werden, geſtalt dann beſage
der F. H. Caſſeliſchen greben-ordnung tit. 23 § 1
ſ. 50 nimand one der forſtbedinten vorbewuſt holz-
leſen, darnebſt weder axt, noch barte mit in den
wald nemen ſoll. Thue hinzu die bemeldte forſt-
und holz-ordnung ſ. 7, in betracht der holz-diberei
auf alle weiſe einhalt zu tun ſeyn will. Wirten-
bergiſche forſt-ordnung, Hennebergiſche forſt-ord-

nung
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[717/0729] von den wald- und holzungen ꝛc. § 1772 Die faͤllung des bauholzes muß im winter ge- ſchehen, weil alsdann der ſaft in die wurzel zuruͤck getreten iſt. Man hauet ſie auf beiden ſeiten an, und laͤſſet den kern unberuͤret, damit der ſich ſen- kende ſaft durch die kerben abfallen moͤge. Dar- auf wird der baum voͤllig abgehauen. Das iſt der rat Vitruvens. das bauholz iſt im win- ter zu faͤllen, § 1773 Bei dem holzfaͤllen iſt auf die erhaltung der haͤgereiſſer, der ſamen-baͤume, wildbahn, und jagt zu ſehen, bevorab wenn ein anderer diſe im walde hergebracht hat, Beck am a. o. ſ. 139 fgg. Krebs am a. o. P. I claſſ. 4 fect. 63 ſ. 197 fgg. anerwogen die jagt und wildban vom waldherrn nicht veroͤdet werden duͤrfen; wie daruͤber in ſa- chen Sachſen-Weimar wider Hazfeld-Gleichen geſtritten worden iſt. worauf da- bei zu ſehen iſt? § 1774 Dem walde iſt es nicht zutraͤglich, wenn das gemachte holz zu lange darin ligen bleibet; daher iſt die zeitige abfur deſſelben nach der beſchehenen holzbeſichtigung ſo bald das holz doͤrre iſt zu befe- len; auch das zimmerhauen in den waͤldern zu unterſagen, F. H. Caſſeliſche forſt- und holz-ord- nung ſ. 9. Das holzleſen in den herrſchaftlichen waͤldern iſt nicht zu allen zeiten, auch nicht auf alle tage zu verſtatten, ſondern es kan ſolches wohl eingeſchraͤnket werden, geſtalt dann beſage der F. H. Caſſeliſchen greben-ordnung tit. 23 § 1 ſ. 50 nimand one der forſtbedinten vorbewuſt holz- leſen, darnebſt weder axt, noch barte mit in den wald nemen ſoll. Thue hinzu die bemeldte forſt- und holz-ordnung ſ. 7, in betracht der holz-diberei auf alle weiſe einhalt zu tun ſeyn will. Wirten- bergiſche forſt-ordnung, Hennebergiſche forſt-ord- nung das lange ligen des holzes im walde iſt di- ſem nicht zutraͤglich, imgleichen das zimmer hauen, und das willkuͤr- liche holz- leſen.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 717. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/729>, abgerufen am 22.11.2024.