den burgfriden. Was zu einem solchen gebäude gehöre, leret die 1719 in regal-folio ausgegangene beschreibung des stadthauses zu Amsterdam, nebst CIX kupfer-tafeln. Es ist dasselbe 300 fuße lang, und über 200 fuße tief. Ausser den policei- und rats stuben, werden ein bürger- auch tanz-sal, im- gleichen gefängnisse darin angebracht. Jeweilen hat es thürme, z. e. zur stadtuhr und dem glocken- spile. Dazu gehören starke mauren, ein tifer und wol pilotirter grund.
§ 1809
Die stadtmauern gehören zur stadt. Es wer-wohin die stadtmauer, der zwinger gehöret? die verlezer der stadt- mauer wer- den nicht mit dem le- ben bestra- fet? den aber deren verlezer nicht mit dem leben be- strafet, Krebs am a. o. P. I. class. XI sect. 3 § 3 s. 391 fgg. P. II. class. V sect. 3 § 3. Gleich- falls gehöret den städten der zwinger, das ist der plaz zwischen der stadtmauer und den häusern. Was an den mauern liget und ein wüster plaz ist, wird für stadtgut geachtet.
§ 1810
Von den schlagbäumen (postellis) sihe denvon den schlagbäu- men und thoren. Krebs am a. o. I, 11, 4, s. 397 fgg. Bei den städten gehören sie zu den thoren, und sind gleich disen heilige sachen. KrebsP. I class. XI sect. 3 § 2 § 6. Eines thores höhe verhält sich zur brei- te, wie 3 zu 2, wenn es also 8 fuße breit ist, wird es 12 fuße hoch. Man hat auch dergleichen schlagbäume bei den dörfern, feldern, Krebs s. 396. Von den brücken, den wegen, inseln und dergleichen, soll bei den regalien gehandelt werden.
Fünf
von den oͤffentlichen gebaͤuden ꝛc.
den burgfriden. Was zu einem ſolchen gebaͤude gehoͤre, leret die 1719 in regal-folio ausgegangene beſchreibung des ſtadthauſes zu Amſterdam, nebſt CIX kupfer-tafeln. Es iſt daſſelbe 300 fuße lang, und uͤber 200 fuße tief. Auſſer den policei- und rats ſtuben, werden ein buͤrger- auch tanz-ſal, im- gleichen gefaͤngniſſe darin angebracht. Jeweilen hat es thuͤrme, z. e. zur ſtadtuhr und dem glocken- ſpile. Dazu gehoͤren ſtarke mauren, ein tifer und wol pilotirter grund.
§ 1809
Die ſtadtmauern gehoͤren zur ſtadt. Es wer-wohin die ſtadtmauer, der zwinger gehoͤret? die verlezer der ſtadt- mauer wer- den nicht mit dem le- ben beſtra- fet? den aber deren verlezer nicht mit dem leben be- ſtrafet, Krebs am a. o. P. I. claſſ. XI ſect. 3 § 3 ſ. 391 fgg. P. II. claſſ. V ſect. 3 § 3. Gleich- falls gehoͤret den ſtaͤdten der zwinger, das iſt der plaz zwiſchen der ſtadtmauer und den haͤuſern. Was an den mauern liget und ein wuͤſter plaz iſt, wird fuͤr ſtadtgut geachtet.
§ 1810
Von den ſchlagbaͤumen (poſtellis) ſihe denvon den ſchlagbaͤu- men und thoren. Krebs am a. o. I, 11, 4, ſ. 397 fgg. Bei den ſtaͤdten gehoͤren ſie zu den thoren, und ſind gleich diſen heilige ſachen. KrebsP. I claſſ. XI ſect. 3 § 2 § 6. Eines thores hoͤhe verhaͤlt ſich zur brei- te, wie 3 zu 2, wenn es alſo 8 fuße breit iſt, wird es 12 fuße hoch. Man hat auch dergleichen ſchlagbaͤume bei den doͤrfern, feldern, Krebs ſ. 396. Von den bruͤcken, den wegen, inſeln und dergleichen, ſoll bei den regalien gehandelt werden.
Fuͤnf
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0743"n="731"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den oͤffentlichen gebaͤuden ꝛc.</hi></fw><lb/>
den burgfriden. Was zu einem ſolchen gebaͤude<lb/>
gehoͤre, leret die 1719 in regal-folio ausgegangene<lb/>
beſchreibung des ſtadthauſes zu Amſterdam, nebſt<lb/><hirendition="#aq">CIX</hi> kupfer-tafeln. Es iſt daſſelbe 300 fuße lang,<lb/>
und uͤber 200 fuße tief. Auſſer den policei- und<lb/>
rats ſtuben, werden ein buͤrger- auch tanz-ſal, im-<lb/>
gleichen gefaͤngniſſe darin angebracht. Jeweilen<lb/>
hat es thuͤrme, z. e. zur ſtadtuhr und dem glocken-<lb/>ſpile. Dazu gehoͤren ſtarke mauren, ein tifer und<lb/>
wol pilotirter grund.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 1809</head><lb/><p>Die ſtadtmauern gehoͤren zur ſtadt. Es wer-<noteplace="right">wohin die<lb/>ſtadtmauer,<lb/>
der zwinger<lb/>
gehoͤret?<lb/>
die verlezer<lb/>
der ſtadt-<lb/>
mauer wer-<lb/>
den nicht<lb/>
mit dem le-<lb/>
ben beſtra-<lb/>
fet?</note><lb/>
den aber deren verlezer nicht mit dem leben be-<lb/>ſtrafet, <hirendition="#fr">Krebs</hi> am a. o. <hirendition="#aq">P. I. claſſ. XI ſect.</hi> 3<lb/>
§ 3 ſ. 391 fgg. <hirendition="#aq">P. II. claſſ. V ſect.</hi> 3 § 3. Gleich-<lb/>
falls gehoͤret den ſtaͤdten der zwinger, das iſt der<lb/>
plaz zwiſchen der ſtadtmauer und den haͤuſern.<lb/>
Was an den mauern liget und ein wuͤſter plaz<lb/>
iſt, wird fuͤr ſtadtgut geachtet.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 1810</head><lb/><p>Von den ſchlagbaͤumen (<hirendition="#aq">poſtellis</hi>) ſihe den<noteplace="right">von den<lb/>ſchlagbaͤu-<lb/>
men und<lb/>
thoren.</note><lb/><hirendition="#fr">Krebs</hi> am a. o. <hirendition="#aq">I</hi>, 11, 4, ſ. 397 fgg. Bei den<lb/>ſtaͤdten gehoͤren ſie zu den thoren, und ſind gleich<lb/>
diſen heilige ſachen. <hirendition="#fr">Krebs</hi><hirendition="#aq">P. I claſſ. XI ſect.</hi> 3<lb/>
§ 2 § 6. Eines thores hoͤhe verhaͤlt ſich zur brei-<lb/>
te, wie 3 zu 2, wenn es alſo 8 fuße breit iſt, wird<lb/>
es 12 fuße hoch. Man hat auch dergleichen<lb/>ſchlagbaͤume bei den doͤrfern, feldern, <hirendition="#fr">Krebs</hi><lb/>ſ. 396. Von den bruͤcken, den wegen, inſeln<lb/>
und dergleichen, ſoll bei den regalien gehandelt<lb/>
werden.</p></div></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Fuͤnf</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
[731/0743]
von den oͤffentlichen gebaͤuden ꝛc.
den burgfriden. Was zu einem ſolchen gebaͤude
gehoͤre, leret die 1719 in regal-folio ausgegangene
beſchreibung des ſtadthauſes zu Amſterdam, nebſt
CIX kupfer-tafeln. Es iſt daſſelbe 300 fuße lang,
und uͤber 200 fuße tief. Auſſer den policei- und
rats ſtuben, werden ein buͤrger- auch tanz-ſal, im-
gleichen gefaͤngniſſe darin angebracht. Jeweilen
hat es thuͤrme, z. e. zur ſtadtuhr und dem glocken-
ſpile. Dazu gehoͤren ſtarke mauren, ein tifer und
wol pilotirter grund.
§ 1809
Die ſtadtmauern gehoͤren zur ſtadt. Es wer-
den aber deren verlezer nicht mit dem leben be-
ſtrafet, Krebs am a. o. P. I. claſſ. XI ſect. 3
§ 3 ſ. 391 fgg. P. II. claſſ. V ſect. 3 § 3. Gleich-
falls gehoͤret den ſtaͤdten der zwinger, das iſt der
plaz zwiſchen der ſtadtmauer und den haͤuſern.
Was an den mauern liget und ein wuͤſter plaz
iſt, wird fuͤr ſtadtgut geachtet.
wohin die
ſtadtmauer,
der zwinger
gehoͤret?
die verlezer
der ſtadt-
mauer wer-
den nicht
mit dem le-
ben beſtra-
fet?
§ 1810
Von den ſchlagbaͤumen (poſtellis) ſihe den
Krebs am a. o. I, 11, 4, ſ. 397 fgg. Bei den
ſtaͤdten gehoͤren ſie zu den thoren, und ſind gleich
diſen heilige ſachen. Krebs P. I claſſ. XI ſect. 3
§ 2 § 6. Eines thores hoͤhe verhaͤlt ſich zur brei-
te, wie 3 zu 2, wenn es alſo 8 fuße breit iſt, wird
es 12 fuße hoch. Man hat auch dergleichen
ſchlagbaͤume bei den doͤrfern, feldern, Krebs
ſ. 396. Von den bruͤcken, den wegen, inſeln
und dergleichen, ſoll bei den regalien gehandelt
werden.
von den
ſchlagbaͤu-
men und
thoren.
Fuͤnf
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 731. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/743>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.