sius disp. de pretio affectionis in res fungibi- les non cadente, cap. III § 41-43.
Vom bauen auf fremden grunde.
§ 1853
Wer den bau haben will, muß solchen bezalen. Wer mit fremden materialien bauet, bezalet dem eigentümer diselben. Die actio de tigno juncto fället dißfalls weg. Wer auch aus bösen glau- ben (m. f.) auf eines andern grunde bauet, be- kömmt dennoch den wert des gebäudes, wenn ihn der eigentümer behalten will, Heineccins in ele- mentis iuris Germanici lib. II tit. III § 66 s. 418, 419. Bei den lehngütern wird es der ge- bäude auf des lehns grund und boden anders in Sachsen, anders nach den gemeinen lehn-rechten gehalten, welche die gebäude gegen die bezalung, was sie izt wert sind, dem lehns- und stamms- guts folger zueignen.
Von pflanzen.
§ 1854
Meine pflanze kan ich wo sie stehet, zurück fo- dern (vindiciren), Heineccius am a. o. § 69 s. 421.
Vom säen.
§ 1855
Wer auf fremden boden säet, aus gutem glau- ben, der erndtet und bezalet das pacht-gelt. Wer aus bösem glauben säet, verliret den samen und wird noch dazu gestrafet, Heineccius § 68 s. 420. Man saget darnebst im sprüchworte: was die
egge
XLVI haubtſtuͤck
ſius diſp. de pretio affectionis in res fungibi- les non cadente, cap. III § 41-43.
Vom bauen auf fremden grunde.
§ 1853
Wer den bau haben will, muß ſolchen bezalen. Wer mit fremden materialien bauet, bezalet dem eigentuͤmer diſelben. Die actio de tigno juncto faͤllet dißfalls weg. Wer auch aus boͤſen glau- ben (m. f.) auf eines andern grunde bauet, be- koͤmmt dennoch den wert des gebaͤudes, wenn ihn der eigentuͤmer behalten will, Heineccins in ele- mentis iuris Germanici lib. II tit. III § 66 ſ. 418, 419. Bei den lehnguͤtern wird es der ge- baͤude auf des lehns grund und boden anders in Sachſen, anders nach den gemeinen lehn-rechten gehalten, welche die gebaͤude gegen die bezalung, was ſie izt wert ſind, dem lehns- und ſtamms- guts folger zueignen.
Von pflanzen.
§ 1854
Meine pflanze kan ich wo ſie ſtehet, zuruͤck fo- dern (vindiciren), Heineccius am a. o. § 69 ſ. 421.
Vom ſaͤen.
§ 1855
Wer auf fremden boden ſaͤet, aus gutem glau- ben, der erndtet und bezalet das pacht-gelt. Wer aus boͤſem glauben ſaͤet, verliret den ſamen und wird noch dazu geſtrafet, Heineccius § 68 ſ. 420. Man ſaget darnebſt im ſpruͤchworte: was die
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XLVI haubtſtuͤck
ſius diſp. de pretio affectionis in res fungibi-
les non cadente, cap. III § 41-43.
Vom bauen auf fremden grunde.
§ 1853
Wer den bau haben will, muß ſolchen bezalen.
Wer mit fremden materialien bauet, bezalet dem
eigentuͤmer diſelben. Die actio de tigno juncto
faͤllet dißfalls weg. Wer auch aus boͤſen glau-
ben (m. f.) auf eines andern grunde bauet, be-
koͤmmt dennoch den wert des gebaͤudes, wenn ihn
der eigentuͤmer behalten will, Heineccins in ele-
mentis iuris Germanici lib. II tit. III § 66 ſ.
418, 419. Bei den lehnguͤtern wird es der ge-
baͤude auf des lehns grund und boden anders in
Sachſen, anders nach den gemeinen lehn-rechten
gehalten, welche die gebaͤude gegen die bezalung,
was ſie izt wert ſind, dem lehns- und ſtamms-
guts folger zueignen.
Von pflanzen.
§ 1854
Meine pflanze kan ich wo ſie ſtehet, zuruͤck fo-
dern (vindiciren), Heineccius am a. o. § 69
ſ. 421.
Vom ſaͤen.
§ 1855
Wer auf fremden boden ſaͤet, aus gutem glau-
ben, der erndtet und bezalet das pacht-gelt. Wer
aus boͤſem glauben ſaͤet, verliret den ſamen und
wird noch dazu geſtrafet, Heineccius § 68 ſ. 420.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 748. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/760>, abgerufen am 22.11.2024.
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