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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLVIIII haubtstück
den pacht- oder leihe-briefen beurteilet werden
müssen, von Buri am a. o. s. 794, Gundling
in den digestis s. 287, und s. 302, auch der richter
die auslegung solcher leihbrife nach den Teutschen
keinesweges aber nach den Römischen und geistli-
chen rechten vorzunemen hat, Kopp am a. o. § 4
fgg. 1, s. 7, fgg. und de testamentis Germ. s. 180
reg. 2, Reichs-abschid vom jare 1654 § 105,
Reichs-hofraths-ordnung tit. 1, § 4, Caspar
Heinrich Horn
de praerogatiua morum Ger-
maniae in concursu cum legibus receptis, sect.

1 s. 3, bevorab da die Teutsche verpachtung und
erb-leihe von der Römischen emphyteusi sich merk-
lich unterscheidet.

§ 1902
der unter-
schid zwi-
schen der T.
emphyteusis
und der Rö-
mischen.

Inmaßen 1) die Teutsche erbleihe eine verbri-
fung erfordert, Kopp am a. o. im Iten teile cap.
VI § 7. s. 297, Dr. Orth am a. o. im IIten teile
s. 515 s. 575; 2) in rücksicht auf die erbfolge, wel-
che nur auf die gehet, welche aus des ersten er-
werbers geblüte abstammen, wie also bei hi-
siger juristen-facultät öfters gesprochen worden ist.
Daher bei einer erbleihe nur diejenigen zur erbfol-
ge kommen, welche vom ersten erwerber abstam-
men, Kopp s. 299, § 8 fg. Christian Gottfrid
Hofmanns
disp. de emphyteusi cap. IIII. §
15-17 s. 53 fgg. 3) ein unterschid wegen der
lehns-erneuerung und entrichtung der lehn-
ware sich äußert Kopp § 9 s. 301; 4) in anse-
hung des rückständigen Zinses und dessen Heraus-
treibung, Kopp § 10 s. 308; 5) der einzihung des
leihgutes, Kopp § 11, s. 312. fg. ein unterschid
sich hervor tut. Wozu noch kommet, daß nach
dem Römischen rechte die verbesserungen des heim-
gefallenen gutes ein stück desselben werden, folg-
lich desfalls nichts gefordert werden kan; dahinge-

gen

XLVIIII haubtſtuͤck
den pacht- oder leihe-briefen beurteilet werden
muͤſſen, von Buri am a. o. ſ. 794, Gundling
in den digeſtis ſ. 287, und ſ. 302, auch der richter
die auslegung ſolcher leihbrife nach den Teutſchen
keinesweges aber nach den Roͤmiſchen und geiſtli-
chen rechten vorzunemen hat, Kopp am a. o. § 4
fgg. 1, ſ. 7, fgg. und de teſtamentis Germ. ſ. 180
reg. 2, Reichs-abſchid vom jare 1654 § 105,
Reichs-hofraths-ordnung tit. 1, § 4, Caſpar
Heinrich Horn
de praerogatiua morum Ger-
maniae in concurſu cum legibus receptis, ſect.

1 ſ. 3, bevorab da die Teutſche verpachtung und
erb-leihe von der Roͤmiſchen emphyteuſi ſich merk-
lich unterſcheidet.

§ 1902
der unter-
ſchid zwi-
ſchen der T.
emphyteuſis
und der Roͤ-
miſchen.

Inmaßen 1) die Teutſche erbleihe eine verbri-
fung erfordert, Kopp am a. o. im Iten teile cap.
VI § 7. ſ. 297, Dr. Orth am a. o. im IIten teile
ſ. 515 ſ. 575; 2) in ruͤckſicht auf die erbfolge, wel-
che nur auf die gehet, welche aus des erſten er-
werbers gebluͤte abſtammen, wie alſo bei hi-
ſiger juriſten-facultaͤt oͤfters geſprochen worden iſt.
Daher bei einer erbleihe nur diejenigen zur erbfol-
ge kommen, welche vom erſten erwerber abſtam-
men, Kopp ſ. 299, § 8 fg. Chriſtian Gottfrid
Hofmanns
diſp. de emphyteuſi cap. IIII. §
15-17 ſ. 53 fgg. 3) ein unterſchid wegen der
lehns-erneuerung und entrichtung der lehn-
ware ſich aͤußert Kopp § 9 ſ. 301; 4) in anſe-
hung des ruͤckſtaͤndigen Zinſes und deſſen Heraus-
treibung, Kopp § 10 ſ. 308; 5) der einzihung des
leihgutes, Kopp § 11, ſ. 312. fg. ein unterſchid
ſich hervor tut. Wozu noch kommet, daß nach
dem Roͤmiſchen rechte die verbeſſerungen des heim-
gefallenen gutes ein ſtuͤck deſſelben werden, folg-
lich desfalls nichts gefordert werden kan; dahinge-

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[772/0784] XLVIIII haubtſtuͤck den pacht- oder leihe-briefen beurteilet werden muͤſſen, von Buri am a. o. ſ. 794, Gundling in den digeſtis ſ. 287, und ſ. 302, auch der richter die auslegung ſolcher leihbrife nach den Teutſchen keinesweges aber nach den Roͤmiſchen und geiſtli- chen rechten vorzunemen hat, Kopp am a. o. § 4 fgg. 1, ſ. 7, fgg. und de teſtamentis Germ. ſ. 180 reg. 2, Reichs-abſchid vom jare 1654 § 105, Reichs-hofraths-ordnung tit. 1, § 4, Caſpar Heinrich Horn de praerogatiua morum Ger- maniae in concurſu cum legibus receptis, ſect. 1 ſ. 3, bevorab da die Teutſche verpachtung und erb-leihe von der Roͤmiſchen emphyteuſi ſich merk- lich unterſcheidet. § 1902 Inmaßen 1) die Teutſche erbleihe eine verbri- fung erfordert, Kopp am a. o. im Iten teile cap. VI § 7. ſ. 297, Dr. Orth am a. o. im IIten teile ſ. 515 ſ. 575; 2) in ruͤckſicht auf die erbfolge, wel- che nur auf die gehet, welche aus des erſten er- werbers gebluͤte abſtammen, wie alſo bei hi- ſiger juriſten-facultaͤt oͤfters geſprochen worden iſt. Daher bei einer erbleihe nur diejenigen zur erbfol- ge kommen, welche vom erſten erwerber abſtam- men, Kopp ſ. 299, § 8 fg. Chriſtian Gottfrid Hofmanns diſp. de emphyteuſi cap. IIII. § 15-17 ſ. 53 fgg. 3) ein unterſchid wegen der lehns-erneuerung und entrichtung der lehn- ware ſich aͤußert Kopp § 9 ſ. 301; 4) in anſe- hung des ruͤckſtaͤndigen Zinſes und deſſen Heraus- treibung, Kopp § 10 ſ. 308; 5) der einzihung des leihgutes, Kopp § 11, ſ. 312. fg. ein unterſchid ſich hervor tut. Wozu noch kommet, daß nach dem Roͤmiſchen rechte die verbeſſerungen des heim- gefallenen gutes ein ſtuͤck deſſelben werden, folg- lich desfalls nichts gefordert werden kan; dahinge- gen

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 772. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/784>, abgerufen am 22.11.2024.