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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLVIIII haubtstück
§ 1962
schupflehn,
oder fallgü-
ter,

XXXIIII) Schupflehn- oder fallgüter in
Schwaben, welche auf zeitlebens gegen ein ge-
wisses bestand-geld und zu erlegendes handlon ver-
lihen werden. Nach absterben des inhabers fal-
len sie dem herrn mit allen besserungen wider zu-
rück, wannenher sie auch leibfällige, leibgedinge,
viverlehn etc. jeweilen genennet werden. Wolfg.
Adam Schöpfs
disp. de bonis vitalitiis Sueuiae,
von Buri s. 1226, 1228, s. 931, s. 1192, Schor-
tel
am a. o. cap. XVIII. Mit disen können die so
genannte leibhöfe verknüpfet werden. Derglei-
chen finden sich in dem fürstentume Hersfeld, im-
masen der herr landgraf Carl im jare 1679 Ca-
spar Königen, seinem eheweibe und allen iren kin-
dern zu aller irer leibe und lebetag und iren iegli-
chen nach todt des andern ein virtel leibhof zu Frid-
los gelihen hat, daß sie selbige auf ire kosten in
gehörige bau und besserung bringen, denselben
mit nötigen gebäuden, scheunen und stallungen ver-
sehen, darnebst einen järlichen zinß an brodt, gel-
de, früchten, einem halben hahn, einem virten teile
eines hunes, einem virten teile einer Gans, funf-
zehen eier zur Hersfeldischen renterei lifern soll-
ten. Nach absterben der benanten personen sollte
bemeldes virtel leibhof mit aller besserung wieder
heimfallen, ob sie gleich ihr leibrecht an andre ver-
kaufet hätten.

§ 1963
sedelhof etc.

XXXV) Sedelhof, felehof, salhof, curtis
salica, terra salica,
ein gut, darinn nur die
manns-personen die erbfolge haben, Schannat
am a. o. s. 324, traditiones Corbeienses s. 823.

§ 1964
selden-söl-
den-güter.

XXXVI) Söldengüter, oder seldengüter,
welche besonders in Franken sehr oft vorkommen,

iedoch
XLVIIII haubtſtuͤck
§ 1962
ſchupflehn,
oder fallguͤ-
ter,

XXXIIII) Schupflehn- oder fallguͤter in
Schwaben, welche auf zeitlebens gegen ein ge-
wiſſes beſtand-geld und zu erlegendes handlon ver-
lihen werden. Nach abſterben des inhabers fal-
len ſie dem herrn mit allen beſſerungen wider zu-
ruͤck, wannenher ſie auch leibfaͤllige, leibgedinge,
viverlehn ꝛc. jeweilen genennet werden. Wolfg.
Adam Schoͤpfs
diſp. de bonis vitalitiis Sueuiae,
von Buri ſ. 1226, 1228, ſ. 931, ſ. 1192, Schor-
tel
am a. o. cap. XVIII. Mit diſen koͤnnen die ſo
genannte leibhoͤfe verknuͤpfet werden. Derglei-
chen finden ſich in dem fuͤrſtentume Hersfeld, im-
maſen der herr landgraf Carl im jare 1679 Ca-
ſpar Koͤnigen, ſeinem eheweibe und allen iren kin-
dern zu aller irer leibe und lebetag und iren iegli-
chen nach todt des andern ein virtel leibhof zu Frid-
los gelihen hat, daß ſie ſelbige auf ire koſten in
gehoͤrige bau und beſſerung bringen, denſelben
mit noͤtigen gebaͤuden, ſcheunen und ſtallungen ver-
ſehen, darnebſt einen jaͤrlichen zinß an brodt, gel-
de, fruͤchten, einem halben hahn, einem virten teile
eines hunes, einem virten teile einer Gans, funf-
zehen eier zur Hersfeldiſchen renterei lifern ſoll-
ten. Nach abſterben der benanten perſonen ſollte
bemeldes virtel leibhof mit aller beſſerung wieder
heimfallen, ob ſie gleich ihr leibrecht an andre ver-
kaufet haͤtten.

§ 1963
ſedelhof ꝛc.

XXXV) Sedelhof, felehof, ſalhof, curtis
ſalica, terra ſalica,
ein gut, darinn nur die
manns-perſonen die erbfolge haben, Schannat
am a. o. ſ. 324, traditiones Corbeienſes ſ. 823.

§ 1964
ſelden-ſoͤl-
den-guͤter.

XXXVI) Soͤldenguͤter, oder ſeldenguͤter,
welche beſonders in Franken ſehr oft vorkommen,

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[798/0810] XLVIIII haubtſtuͤck § 1962 XXXIIII) Schupflehn- oder fallguͤter in Schwaben, welche auf zeitlebens gegen ein ge- wiſſes beſtand-geld und zu erlegendes handlon ver- lihen werden. Nach abſterben des inhabers fal- len ſie dem herrn mit allen beſſerungen wider zu- ruͤck, wannenher ſie auch leibfaͤllige, leibgedinge, viverlehn ꝛc. jeweilen genennet werden. Wolfg. Adam Schoͤpfs diſp. de bonis vitalitiis Sueuiae, von Buri ſ. 1226, 1228, ſ. 931, ſ. 1192, Schor- tel am a. o. cap. XVIII. Mit diſen koͤnnen die ſo genannte leibhoͤfe verknuͤpfet werden. Derglei- chen finden ſich in dem fuͤrſtentume Hersfeld, im- maſen der herr landgraf Carl im jare 1679 Ca- ſpar Koͤnigen, ſeinem eheweibe und allen iren kin- dern zu aller irer leibe und lebetag und iren iegli- chen nach todt des andern ein virtel leibhof zu Frid- los gelihen hat, daß ſie ſelbige auf ire koſten in gehoͤrige bau und beſſerung bringen, denſelben mit noͤtigen gebaͤuden, ſcheunen und ſtallungen ver- ſehen, darnebſt einen jaͤrlichen zinß an brodt, gel- de, fruͤchten, einem halben hahn, einem virten teile eines hunes, einem virten teile einer Gans, funf- zehen eier zur Hersfeldiſchen renterei lifern ſoll- ten. Nach abſterben der benanten perſonen ſollte bemeldes virtel leibhof mit aller beſſerung wieder heimfallen, ob ſie gleich ihr leibrecht an andre ver- kaufet haͤtten. § 1963 XXXV) Sedelhof, felehof, ſalhof, curtis ſalica, terra ſalica, ein gut, darinn nur die manns-perſonen die erbfolge haben, Schannat am a. o. ſ. 324, traditiones Corbeienſes ſ. 823. § 1964 XXXVI) Soͤldenguͤter, oder ſeldenguͤter, welche beſonders in Franken ſehr oft vorkommen, iedoch

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 798. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/810>, abgerufen am 22.11.2024.