ans ende des nachbars ende der brandmauer rei- che, und dessen ende an einer brand-mauer durch- zihe, Dr. Orth.
§ 2010
Inhalts des Lübeckischen rechtes im IIIten bucheund andere gebäude einzurich- ten sind? tit. XII, art. XII, soll nimand vom neuen brau- schmidt-töpfer-sehen-häuser mit seiner zugehörung anrichten, da vorhin keine gewesen sind, one seiner nachbaren willen, auch keine schorrsteine, oder feuerstätte, da vorhin keine gewesen sind.
§ 2011
Wer keine dinstbarkeit hat, muß die röre vonwie die rauchfäuge eingerichtet werden sol- len? seinem windofen so einrichten, daß der rauch da- von nicht wider des nachbars haus schlage. Denn mein rauch aus der ofen-röre, oder dem schorrsteine, oder dem backofen muß dergestalt ge- füret werden, damit er den nachbar und dessen gebäude nicht belästige, noch weniger in dessen be- hausung eindringe.
§ 2012
Der fussteig, worüber ein anderer gehen darf,des fusstei- ges durch- tribes be- schaffenheit, muß 3 werk-schuhe weit seyn, ieder zu 16 zollen, das mist-faren mit einem schubekarn wird darüber nicht verstattet. Der durchtrib (trift) muß so geartet seyn, daß er one schaden geschihet. Wer den übertrib hat, hat deswegen keine hutung. Wem die trift zustehet, darf auch über den sumpf oder morast eines nachbars, wodurch sie gehet, gebunde von reisig, oder andre wege-verbesserun- gen vorkeren, damit die trift ihm nicht unnüzlich werde. Bei anlegung eines häge-waldes, wo ei- ner die hütung daran hat, muß eine trift nach der tränke verstattet werden etc.
§ 2013
Wegen des farens über brachfelder, sezet esüber die brachfelder ist kein fahr- weg erlau- bet. öfter streit, wie dann noch in disem 1756ten jare
zu
gerechtigkeiten und befugniſſen ꝛc.
ans ende des nachbars ende der brandmauer rei- che, und deſſen ende an einer brand-mauer durch- zihe, Dr. Orth.
§ 2010
Inhalts des Luͤbeckiſchen rechtes im IIIten bucheund andere gebaͤude einzurich- ten ſind? tit. XII, art. XII, ſoll nimand vom neuen brau- ſchmidt-toͤpfer-ſehen-haͤuſer mit ſeiner zugehoͤrung anrichten, da vorhin keine geweſen ſind, one ſeiner nachbaren willen, auch keine ſchorrſteine, oder feuerſtaͤtte, da vorhin keine geweſen ſind.
§ 2011
Wer keine dinſtbarkeit hat, muß die roͤre vonwie die rauchfaͤuge eingerichtet werden ſol- len? ſeinem windofen ſo einrichten, daß der rauch da- von nicht wider des nachbars haus ſchlage. Denn mein rauch aus der ofen-roͤre, oder dem ſchorrſteine, oder dem backofen muß dergeſtalt ge- fuͤret werden, damit er den nachbar und deſſen gebaͤude nicht belaͤſtige, noch weniger in deſſen be- hauſung eindringe.
§ 2012
Der fusſteig, woruͤber ein anderer gehen darf,des fusſtei- ges durch- tribes be- ſchaffenheit, muß 3 werk-ſchuhe weit ſeyn, ieder zu 16 zollen, das miſt-faren mit einem ſchubekarn wird daruͤber nicht verſtattet. Der durchtrib (trift) muß ſo geartet ſeyn, daß er one ſchaden geſchihet. Wer den uͤbertrib hat, hat deswegen keine hutung. Wem die trift zuſtehet, darf auch uͤber den ſumpf oder moraſt eines nachbars, wodurch ſie gehet, gebunde von reiſig, oder andre wege-verbeſſerun- gen vorkeren, damit die trift ihm nicht unnuͤzlich werde. Bei anlegung eines haͤge-waldes, wo ei- ner die huͤtung daran hat, muß eine trift nach der traͤnke verſtattet werden ꝛc.
§ 2013
Wegen des farens uͤber brachfelder, ſezet esuͤber die brachfelder iſt kein fahr- weg erlau- bet. oͤfter ſtreit, wie dann noch in diſem 1756ten jare
zu
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gerechtigkeiten und befugniſſen ꝛc.
ans ende des nachbars ende der brandmauer rei-
che, und deſſen ende an einer brand-mauer durch-
zihe, Dr. Orth.
§ 2010
Inhalts des Luͤbeckiſchen rechtes im IIIten buche
tit. XII, art. XII, ſoll nimand vom neuen brau-
ſchmidt-toͤpfer-ſehen-haͤuſer mit ſeiner zugehoͤrung
anrichten, da vorhin keine geweſen ſind, one ſeiner
nachbaren willen, auch keine ſchorrſteine, oder
feuerſtaͤtte, da vorhin keine geweſen ſind.
und andere
gebaͤude
einzurich-
ten ſind?
§ 2011
Wer keine dinſtbarkeit hat, muß die roͤre von
ſeinem windofen ſo einrichten, daß der rauch da-
von nicht wider des nachbars haus ſchlage.
Denn mein rauch aus der ofen-roͤre, oder dem
ſchorrſteine, oder dem backofen muß dergeſtalt ge-
fuͤret werden, damit er den nachbar und deſſen
gebaͤude nicht belaͤſtige, noch weniger in deſſen be-
hauſung eindringe.
wie die
rauchfaͤuge
eingerichtet
werden ſol-
len?
§ 2012
Der fusſteig, woruͤber ein anderer gehen darf,
muß 3 werk-ſchuhe weit ſeyn, ieder zu 16 zollen,
das miſt-faren mit einem ſchubekarn wird daruͤber
nicht verſtattet. Der durchtrib (trift) muß ſo
geartet ſeyn, daß er one ſchaden geſchihet. Wer
den uͤbertrib hat, hat deswegen keine hutung.
Wem die trift zuſtehet, darf auch uͤber den ſumpf
oder moraſt eines nachbars, wodurch ſie gehet,
gebunde von reiſig, oder andre wege-verbeſſerun-
gen vorkeren, damit die trift ihm nicht unnuͤzlich
werde. Bei anlegung eines haͤge-waldes, wo ei-
ner die huͤtung daran hat, muß eine trift nach
der traͤnke verſtattet werden ꝛc.
des fusſtei-
ges durch-
tribes be-
ſchaffenheit,
§ 2013
Wegen des farens uͤber brachfelder, ſezet es
oͤfter ſtreit, wie dann noch in diſem 1756ten jare
zu
uͤber die
brachfelder
iſt kein fahr-
weg erlau-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 815. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/827>, abgerufen am 22.11.2024.
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