Hut und weide bedeutet, wo man sein vieh, wenn des grund und boden nicht gehäget oder geschlossen (§ 1715) sondern offen ist, weiden las- sen kan.
§ 2050
was wunnen anzeiget?
Wunnen und weiden kommt in lehnbrifen oft vor. Jenes sind die rasen, worauf geweidet werden darf, und zu dem gute gehören. Das wort selbst soll nach des Frischens meinung am a. o. s. 457 im IIten teile, so viel als ein land- gut bedeuten, welchem man aber nicht beipflich- ten mag.
§ 2051
die hute ist mancherlei,
Die hutungs-gerechtigkeit in einem walde heis- set die blumenhute. Die hute ist entweder für pferde, oder rind- oder schwein-vih, oder gänse auch wälsche hüner.
§ 2052
sie bringet die trift und tränke mit sich.
Die hute bringet die trift und tränke mit sich, das ist, das vih muß den weg nach der hute und nach dem wasser haben. Allein vom pferchschla- ge ist die hutungs gerechtigkeit unterschiden (§ 1192).
§ 2053
worinn der pferchschlag bestehet?
Der pferch-schlag bestehet im rechte, schafe nicht allein zu halten, sondern auch das land durchs pferchen zu düngen.
§ 2054
wer die wei- de hat u. wie sie ausgeü- bet wird.
Die weide wird auf mancherlei weise sowohl von ganzen gemeinen, als auch einzelen personen, und aus unterschidenen rechten ausgeübet. Denn entweder wird durch den gemeinen hirten und schä-
fer
L haubtſtuͤck von den
Von der hutungs-gerechtigkeit.
§ 2049
was die hu- te und wei- de bedeutet?
Hut und weide bedeutet, wo man ſein vieh, wenn des grund und boden nicht gehaͤget oder geſchloſſen (§ 1715) ſondern offen iſt, weiden laſ- ſen kan.
§ 2050
was wunnen anzeiget?
Wunnen und weiden kommt in lehnbrifen oft vor. Jenes ſind die raſen, worauf geweidet werden darf, und zu dem gute gehoͤren. Das wort ſelbſt ſoll nach des Friſchens meinung am a. o. ſ. 457 im IIten teile, ſo viel als ein land- gut bedeuten, welchem man aber nicht beipflich- ten mag.
§ 2051
die hute iſt mancherlei,
Die hutungs-gerechtigkeit in einem walde heiſ- ſet die blumenhute. Die hute iſt entweder fuͤr pferde, oder rind- oder ſchwein-vih, oder gaͤnſe auch waͤlſche huͤner.
§ 2052
ſie bringet die trift und traͤnke mit ſich.
Die hute bringet die trift und traͤnke mit ſich, das iſt, das vih muß den weg nach der hute und nach dem waſſer haben. Allein vom pferchſchla- ge iſt die hutungs gerechtigkeit unterſchiden (§ 1192).
§ 2053
worinn der pferchſchlag beſtehet?
Der pferch-ſchlag beſtehet im rechte, ſchafe nicht allein zu halten, ſondern auch das land durchs pferchen zu duͤngen.
§ 2054
wer die wei- de hat u. wie ſie ausgeuͤ- bet wird.
Die weide wird auf mancherlei weiſe ſowohl von ganzen gemeinen, als auch einzelen perſonen, und aus unterſchidenen rechten ausgeuͤbet. Denn entweder wird durch den gemeinen hirten und ſchaͤ-
fer
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L haubtſtuͤck von den
Von der hutungs-gerechtigkeit.
§ 2049
Hut und weide bedeutet, wo man ſein vieh,
wenn des grund und boden nicht gehaͤget oder
geſchloſſen (§ 1715) ſondern offen iſt, weiden laſ-
ſen kan.
§ 2050
Wunnen und weiden kommt in lehnbrifen oft
vor. Jenes ſind die raſen, worauf geweidet
werden darf, und zu dem gute gehoͤren. Das
wort ſelbſt ſoll nach des Friſchens meinung am
a. o. ſ. 457 im IIten teile, ſo viel als ein land-
gut bedeuten, welchem man aber nicht beipflich-
ten mag.
§ 2051
Die hutungs-gerechtigkeit in einem walde heiſ-
ſet die blumenhute. Die hute iſt entweder fuͤr
pferde, oder rind- oder ſchwein-vih, oder gaͤnſe
auch waͤlſche huͤner.
§ 2052
Die hute bringet die trift und traͤnke mit ſich,
das iſt, das vih muß den weg nach der hute und
nach dem waſſer haben. Allein vom pferchſchla-
ge iſt die hutungs gerechtigkeit unterſchiden
(§ 1192).
§ 2053
Der pferch-ſchlag beſtehet im rechte, ſchafe
nicht allein zu halten, ſondern auch das land
durchs pferchen zu duͤngen.
§ 2054
Die weide wird auf mancherlei weiſe ſowohl
von ganzen gemeinen, als auch einzelen perſonen,
und aus unterſchidenen rechten ausgeuͤbet. Denn
entweder wird durch den gemeinen hirten und ſchaͤ-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 830. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/842>, abgerufen am 22.11.2024.
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