falle aber fand sich, daß ein jüde die liferung tate. Da fil die zollbefreiung weg. Wo indessen die Rentkammer das kammer-gut kommen lässet, so schmäcket es nach einer unfreundlichkeit, wo ein Reichsstand von dem andern den zoll fodert, Jo- hann George Neureuterde eo quod iustum est circa exemtionem rerum principum a ve- ctigalibus, Mainz 1748.
§ 2105
Der Reichsstände gesandten sind in Reichs-der Reichs- stände ge- sandten, collegial-deputations- und krais-tagen, mit irem farnisse, küchensachen, weine, bire, getraide, vihe und anderer notdurft zollfrei, besage der kaiserli- chen wal-kapitulation art. VIII § 31.
§ 2106
Die kammer-gerichts-personen sind nach aus-die kammer- gerichts- u. Reichshof- rats-perso- nen sind zoll- frei. weise des Reichs abschides 1654 § 141, und die Reichshofratspersonen, vermöge der wal-kapitu- lation art. XXV § 6 aller orten vom umgelte, von der daz, maute, dem zolle, der steuer, oder so ge- nannten trank-steuer frei.
§ 2107
Wie aber: wenn der zoll verpachtet ist, ob diedie verfalle- nen sachen gehören in die rent- kammer. verfallenen sachen dem zoll-pachter? oder dem lan- desherrn zugehören? z. e. es sind so vile omen un- verzolleten branteweins weggenommen worden? diser fället in die rentkammer.
§ 2108
Wenn die beamten wegen des kundbaren zoll-was wege[n] des wegge- nommenen vihes vor- zunemen ist? unterschleifes vih in arrest nemen; ist dises nicht lange stehen zu lassen, sondern in acht tagen zur ersparung der fütterungs-kosten zu versilbern. Dafern aber die angebliche zoll-schalkheit zweifel- haftig wäre, und der angeschuldigte zoll-übertreter im lande angesessen ist, oder vorstand geleistet werden will, sind die waaren, oder das vih loszu-
geben,
H h h 2
von den zoͤllen oder mauten.
falle aber fand ſich, daß ein juͤde die liferung tate. Da fil die zollbefreiung weg. Wo indeſſen die Rentkammer das kammer-gut kommen laͤſſet, ſo ſchmaͤcket es nach einer unfreundlichkeit, wo ein Reichsſtand von dem andern den zoll fodert, Jo- hann George Neureuterde eo quod iuſtum eſt circa exemtionem rerum principum a ve- ctigalibus, Mainz 1748.
§ 2105
Der Reichsſtaͤnde geſandten ſind in Reichs-der Reichs- ſtaͤnde ge- ſandten, collegial-deputations- und krais-tagen, mit irem farniſſe, kuͤchenſachen, weine, bire, getraide, vihe und anderer notdurft zollfrei, beſage der kaiſerli- chen wal-kapitulation art. VIII § 31.
§ 2106
Die kammer-gerichts-perſonen ſind nach aus-die kammer- gerichts- u. Reichshof- rats-perſo- nen ſind zoll- frei. weiſe des Reichs abſchides 1654 § 141, und die Reichshofratsperſonen, vermoͤge der wal-kapitu- lation art. XXV § 6 aller orten vom umgelte, von der daz, maute, dem zolle, der ſteuer, oder ſo ge- nannten trank-ſteuer frei.
§ 2107
Wie aber: wenn der zoll verpachtet iſt, ob diedie verfalle- nen ſachen gehoͤren in die rent- kammer. verfallenen ſachen dem zoll-pachter? oder dem lan- desherrn zugehoͤren? z. e. es ſind ſo vile omen un- verzolleten branteweins weggenommen worden? diſer faͤllet in die rentkammer.
§ 2108
Wenn die beamten wegen des kundbaren zoll-was wege[n] des wegge- nommenen vihes vor- zunemen iſt? unterſchleifes vih in arreſt nemen; iſt diſes nicht lange ſtehen zu laſſen, ſondern in acht tagen zur erſparung der fuͤtterungs-koſten zu verſilbern. Dafern aber die angebliche zoll-ſchalkheit zweifel- haftig waͤre, und der angeſchuldigte zoll-uͤbertreter im lande angeſeſſen iſt, oder vorſtand geleiſtet werden will, ſind die waaren, oder das vih loszu-
geben,
H h h 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0863"n="851"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den zoͤllen oder mauten.</hi></fw><lb/>
falle aber fand ſich, daß ein juͤde die liferung tate.<lb/>
Da fil die zollbefreiung weg. Wo indeſſen die<lb/>
Rentkammer das kammer-gut kommen laͤſſet, ſo<lb/>ſchmaͤcket es nach einer unfreundlichkeit, wo ein<lb/>
Reichsſtand von dem andern den zoll fodert, <hirendition="#fr">Jo-<lb/>
hann George Neureuter</hi><hirendition="#aq">de eo quod iuſtum<lb/>
eſt circa exemtionem rerum principum a ve-<lb/>
ctigalibus,</hi> Mainz 1748.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2105</head><lb/><p>Der Reichsſtaͤnde geſandten ſind in Reichs-<noteplace="right">der Reichs-<lb/>ſtaͤnde ge-<lb/>ſandten,</note><lb/>
collegial-deputations- und krais-tagen, mit irem<lb/>
farniſſe, kuͤchenſachen, weine, bire, getraide, vihe<lb/>
und anderer notdurft zollfrei, beſage der kaiſerli-<lb/>
chen wal-kapitulation art. <hirendition="#aq">VIII</hi> § 31.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2106</head><lb/><p>Die kammer-gerichts-perſonen ſind nach aus-<noteplace="right">die kammer-<lb/>
gerichts- u.<lb/>
Reichshof-<lb/>
rats-perſo-<lb/>
nen ſind zoll-<lb/>
frei.</note><lb/>
weiſe des Reichs abſchides 1654 § 141, und die<lb/>
Reichshofratsperſonen, vermoͤge der wal-kapitu-<lb/>
lation art. <hirendition="#aq">XXV</hi> § 6 aller orten vom umgelte, von<lb/>
der daz, maute, dem zolle, der ſteuer, oder ſo ge-<lb/>
nannten trank-ſteuer frei.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2107</head><lb/><p>Wie aber: wenn der zoll verpachtet iſt, ob die<noteplace="right">die verfalle-<lb/>
nen ſachen<lb/>
gehoͤren in<lb/>
die rent-<lb/>
kammer.</note><lb/>
verfallenen ſachen dem zoll-pachter? oder dem lan-<lb/>
desherrn zugehoͤren? z. e. es ſind ſo vile omen un-<lb/>
verzolleten branteweins weggenommen worden?<lb/>
diſer faͤllet in die rentkammer.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2108</head><lb/><p>Wenn die beamten wegen des kundbaren zoll-<noteplace="right">was wege<supplied>n</supplied><lb/>
des wegge-<lb/>
nommenen<lb/>
vihes vor-<lb/>
zunemen<lb/>
iſt?</note><lb/>
unterſchleifes vih in arreſt nemen; iſt diſes nicht<lb/>
lange ſtehen zu laſſen, ſondern in acht tagen zur<lb/>
erſparung der fuͤtterungs-koſten zu verſilbern.<lb/>
Dafern aber die angebliche zoll-ſchalkheit zweifel-<lb/>
haftig waͤre, und der angeſchuldigte zoll-uͤbertreter<lb/>
im lande angeſeſſen iſt, oder vorſtand geleiſtet<lb/>
werden will, ſind die waaren, oder das vih loszu-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">H h h 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">geben,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[851/0863]
von den zoͤllen oder mauten.
falle aber fand ſich, daß ein juͤde die liferung tate.
Da fil die zollbefreiung weg. Wo indeſſen die
Rentkammer das kammer-gut kommen laͤſſet, ſo
ſchmaͤcket es nach einer unfreundlichkeit, wo ein
Reichsſtand von dem andern den zoll fodert, Jo-
hann George Neureuter de eo quod iuſtum
eſt circa exemtionem rerum principum a ve-
ctigalibus, Mainz 1748.
§ 2105
Der Reichsſtaͤnde geſandten ſind in Reichs-
collegial-deputations- und krais-tagen, mit irem
farniſſe, kuͤchenſachen, weine, bire, getraide, vihe
und anderer notdurft zollfrei, beſage der kaiſerli-
chen wal-kapitulation art. VIII § 31.
der Reichs-
ſtaͤnde ge-
ſandten,
§ 2106
Die kammer-gerichts-perſonen ſind nach aus-
weiſe des Reichs abſchides 1654 § 141, und die
Reichshofratsperſonen, vermoͤge der wal-kapitu-
lation art. XXV § 6 aller orten vom umgelte, von
der daz, maute, dem zolle, der ſteuer, oder ſo ge-
nannten trank-ſteuer frei.
die kammer-
gerichts- u.
Reichshof-
rats-perſo-
nen ſind zoll-
frei.
§ 2107
Wie aber: wenn der zoll verpachtet iſt, ob die
verfallenen ſachen dem zoll-pachter? oder dem lan-
desherrn zugehoͤren? z. e. es ſind ſo vile omen un-
verzolleten branteweins weggenommen worden?
diſer faͤllet in die rentkammer.
die verfalle-
nen ſachen
gehoͤren in
die rent-
kammer.
§ 2108
Wenn die beamten wegen des kundbaren zoll-
unterſchleifes vih in arreſt nemen; iſt diſes nicht
lange ſtehen zu laſſen, ſondern in acht tagen zur
erſparung der fuͤtterungs-koſten zu verſilbern.
Dafern aber die angebliche zoll-ſchalkheit zweifel-
haftig waͤre, und der angeſchuldigte zoll-uͤbertreter
im lande angeſeſſen iſt, oder vorſtand geleiſtet
werden will, ſind die waaren, oder das vih loszu-
geben,
was wegen
des wegge-
nommenen
vihes vor-
zunemen
iſt?
H h h 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 851. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/863>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.