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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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vom post-regal.
mögen die posten sich der neben und feldwege be-
dinen, und wenn ihnen ein pferd fället, können
sie die nächsten pferde der bauern, oder bürger
darzu gebrauchen, immassen dann auch die be-
nachbarte bauern und bürger auf verlangen gegen
empfang des völligen postgeltes ire pferde herge-
ben müssen, von Hörnigk cap. VIII. th. 16,
Kur-Braunschw. Lüneb. L. O. Vter teil s. 35 und
im IIIIten teile s. 353 fg.

§ 2163

Die postbedinte stehen in amtsverrichtungender postbe-
dinten ge-
richtsstand.

unter dem ober-postamte, oder unter demjenigen,
welchem sonst die aufsicht aufgetragen ist. Hin-
gegen der übrigen streitsachen halber, z. e. über
ligende güter, erbschaften und dergleichen, haben
sie iren gerichtsstand bei irer ordentlichen oberkeit,
F. H. Casselische postordnung § III, IIII, Kur-
Braunschweig-Lüneb. L. O. im IIIIten teile
cap. 6 s. 370 fg.

§ 2164

Von den posten werden die landkutschen undder landes-
herr kan
über die
landkutschen
allein geba-
ren.

boten unterschiden. Ein landesherr vermag allein
über die landkutschen zu gebaren, von Beust im
IIIIten teile s. 5 fgg. s. 293 fgg., F. H. Casselische
postordnung § 42 fgg. Fernere beifügung zur F.
S. Gothaischen landesordn. s. 589 fgg., Fride-
rich Philippi
disp. de rhedis meritoriis vulgo
von Land-kutschen, Leipzig 1685.

§ 2165

Das wort bote hat mancherlei bedeutungen.die boten
sind man-
cherlei.

Man hat öffentliche und privat-boten, gerichts-
amts- kammer- rats- und andre boten, welche ge-
wisse geschäfte eines andern zu verrichten über sich
nemen, und deshalben von einem orte zum andern
geschicket werden. Und dises beschihet entweder
gegen bezalung, oder one solche, gestalt das bot-

schaft-
J i i 4

vom poſt-regal.
moͤgen die poſten ſich der neben und feldwege be-
dinen, und wenn ihnen ein pferd faͤllet, koͤnnen
ſie die naͤchſten pferde der bauern, oder buͤrger
darzu gebrauchen, immaſſen dann auch die be-
nachbarte bauern und buͤrger auf verlangen gegen
empfang des voͤlligen poſtgeltes ire pferde herge-
ben muͤſſen, von Hoͤrnigk cap. VIII. th. 16,
Kur-Braunſchw. Luͤneb. L. O. Vter teil ſ. 35 und
im IIIIten teile ſ. 353 fg.

§ 2163

Die poſtbedinte ſtehen in amtsverrichtungender poſtbe-
dinten ge-
richtsſtand.

unter dem ober-poſtamte, oder unter demjenigen,
welchem ſonſt die aufſicht aufgetragen iſt. Hin-
gegen der uͤbrigen ſtreitſachen halber, z. e. uͤber
ligende guͤter, erbſchaften und dergleichen, haben
ſie iren gerichtsſtand bei irer ordentlichen oberkeit,
F. H. Caſſeliſche poſtordnung § III, IIII, Kur-
Braunſchweig-Luͤneb. L. O. im IIIIten teile
cap. 6 ſ. 370 fg.

§ 2164

Von den poſten werden die landkutſchen undder landes-
herr kan
uͤber die
landkutſchen
allein geba-
ren.

boten unterſchiden. Ein landesherr vermag allein
uͤber die landkutſchen zu gebaren, von Beuſt im
IIIIten teile ſ. 5 fgg. ſ. 293 fgg., F. H. Caſſeliſche
poſtordnung § 42 fgg. Fernere beifuͤgung zur F.
S. Gothaiſchen landesordn. ſ. 589 fgg., Fride-
rich Philippi
diſp. de rhedis meritoriis vulgo
von Land-kutſchen, Leipzig 1685.

§ 2165

Das wort bote hat mancherlei bedeutungen.die boten
ſind man-
cherlei.

Man hat oͤffentliche und privat-boten, gerichts-
amts- kammer- rats- und andre boten, welche ge-
wiſſe geſchaͤfte eines andern zu verrichten uͤber ſich
nemen, und deshalben von einem orte zum andern
geſchicket werden. Und diſes beſchihet entweder
gegen bezalung, oder one ſolche, geſtalt das bot-

ſchaft-
J i i 4
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[871/0883] vom poſt-regal. moͤgen die poſten ſich der neben und feldwege be- dinen, und wenn ihnen ein pferd faͤllet, koͤnnen ſie die naͤchſten pferde der bauern, oder buͤrger darzu gebrauchen, immaſſen dann auch die be- nachbarte bauern und buͤrger auf verlangen gegen empfang des voͤlligen poſtgeltes ire pferde herge- ben muͤſſen, von Hoͤrnigk cap. VIII. th. 16, Kur-Braunſchw. Luͤneb. L. O. Vter teil ſ. 35 und im IIIIten teile ſ. 353 fg. § 2163 Die poſtbedinte ſtehen in amtsverrichtungen unter dem ober-poſtamte, oder unter demjenigen, welchem ſonſt die aufſicht aufgetragen iſt. Hin- gegen der uͤbrigen ſtreitſachen halber, z. e. uͤber ligende guͤter, erbſchaften und dergleichen, haben ſie iren gerichtsſtand bei irer ordentlichen oberkeit, F. H. Caſſeliſche poſtordnung § III, IIII, Kur- Braunſchweig-Luͤneb. L. O. im IIIIten teile cap. 6 ſ. 370 fg. der poſtbe- dinten ge- richtsſtand. § 2164 Von den poſten werden die landkutſchen und boten unterſchiden. Ein landesherr vermag allein uͤber die landkutſchen zu gebaren, von Beuſt im IIIIten teile ſ. 5 fgg. ſ. 293 fgg., F. H. Caſſeliſche poſtordnung § 42 fgg. Fernere beifuͤgung zur F. S. Gothaiſchen landesordn. ſ. 589 fgg., Fride- rich Philippi diſp. de rhedis meritoriis vulgo von Land-kutſchen, Leipzig 1685. der landes- herr kan uͤber die landkutſchen allein geba- ren. § 2165 Das wort bote hat mancherlei bedeutungen. Man hat oͤffentliche und privat-boten, gerichts- amts- kammer- rats- und andre boten, welche ge- wiſſe geſchaͤfte eines andern zu verrichten uͤber ſich nemen, und deshalben von einem orte zum andern geſchicket werden. Und diſes beſchihet entweder gegen bezalung, oder one ſolche, geſtalt das bot- ſchaft- die boten ſind man- cherlei. J i i 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 871. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/883>, abgerufen am 22.11.2024.