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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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vom wasser-regale.
krankheiten zu erkennen, ehe dieselbe verordnet
werden.

§ 2203

Im betreff des Teutschen rechtes, gehören die
bäder und gesund-börner dem landesherrn; wie-
wohl darüber im hochstifte Lüttich 1714 gestritten
worden ist, von Ludolph symphor. I sp. 459
fgg., die einkünfte aber davon fallen in die rent-
kammer, weiln ihr die unterhaltungs-kosten
obligen.

Vom Reichs wasser-wiger-amte in der
Wetterau, und dem wasser-haubtmanne.
§ 2204

Eine gattung der wasser-policei ist das wasser-
wiger-amt. Unter dem kaiser Wenzel wurde ein
alt-adelicher, Ludewig Weis von Feuerbach, zum
kaiserlichen wasser-wiger auf den Wetterauischen
flüssen, namentlich der Wetter, der Use und der
Nidda, vermittels eines lehn-brifes, bestellet.
Dises amt verblibe auch bei den gedachten Wei-
sen von Feuerbach, bis der lezte des manns stam-
mes der jüngern lini Wilhelm Weis von Feuer-
bach die zeitlichkeit 1545 gesegnete. Und weilen
er zwo schwestern verlise, deren die Elisabet an
Reinharten von Heusenstamm, und die andre
Katharina an Jost Rau zu Holzhausen verheira-
tet waren; so entstand des wasser-wiger-amtes
halber zwischen disen zwoen schwestern ein rechts-
streit, der vom kaiser im jare 1559 zum behufe des
Rauen entschiden, und derselbe 1582 mit ermeld-
ten amte belenet wurde, ungeachtet die ältere lini
der Weisen von Feuerbach noch blühete, und 1603
mit Caspar Weisen erst verdorrete. Dieweil

unter-
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vom waſſer-regale.
krankheiten zu erkennen, ehe dieſelbe verordnet
werden.

§ 2203

Im betreff des Teutſchen rechtes, gehoͤren die
baͤder und geſund-boͤrner dem landesherrn; wie-
wohl daruͤber im hochſtifte Luͤttich 1714 geſtritten
worden iſt, von Ludolph ſymphor. I ſp. 459
fgg., die einkuͤnfte aber davon fallen in die rent-
kammer, weiln ihr die unterhaltungs-koſten
obligen.

Vom Reichs waſſer-wiger-amte in der
Wetterau, und dem waſſer-haubtmanne.
§ 2204

Eine gattung der waſſer-policei iſt das waſſer-
wiger-amt. Unter dem kaiſer Wenzel wurde ein
alt-adelicher, Ludewig Weis von Feuerbach, zum
kaiſerlichen waſſer-wiger auf den Wetterauiſchen
fluͤſſen, namentlich der Wetter, der Uſe und der
Nidda, vermittels eines lehn-brifes, beſtellet.
Diſes amt verblibe auch bei den gedachten Wei-
ſen von Feuerbach, bis der lezte des manns ſtam-
mes der juͤngern lini Wilhelm Weis von Feuer-
bach die zeitlichkeit 1545 geſegnete. Und weilen
er zwo ſchweſtern verliſe, deren die Eliſabet an
Reinharten von Heuſenſtamm, und die andre
Katharina an Joſt Rau zu Holzhauſen verheira-
tet waren; ſo entſtand des waſſer-wiger-amtes
halber zwiſchen diſen zwoen ſchweſtern ein rechts-
ſtreit, der vom kaiſer im jare 1559 zum behufe des
Rauen entſchiden, und derſelbe 1582 mit ermeld-
ten amte belenet wurde, ungeachtet die aͤltere lini
der Weiſen von Feuerbach noch bluͤhete, und 1603
mit Caſpar Weiſen erſt verdorrete. Dieweil

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[887/0899] vom waſſer-regale. krankheiten zu erkennen, ehe dieſelbe verordnet werden. § 2203 Im betreff des Teutſchen rechtes, gehoͤren die baͤder und geſund-boͤrner dem landesherrn; wie- wohl daruͤber im hochſtifte Luͤttich 1714 geſtritten worden iſt, von Ludolph ſymphor. I ſp. 459 fgg., die einkuͤnfte aber davon fallen in die rent- kammer, weiln ihr die unterhaltungs-koſten obligen. Vom Reichs waſſer-wiger-amte in der Wetterau, und dem waſſer-haubtmanne. § 2204 Eine gattung der waſſer-policei iſt das waſſer- wiger-amt. Unter dem kaiſer Wenzel wurde ein alt-adelicher, Ludewig Weis von Feuerbach, zum kaiſerlichen waſſer-wiger auf den Wetterauiſchen fluͤſſen, namentlich der Wetter, der Uſe und der Nidda, vermittels eines lehn-brifes, beſtellet. Diſes amt verblibe auch bei den gedachten Wei- ſen von Feuerbach, bis der lezte des manns ſtam- mes der juͤngern lini Wilhelm Weis von Feuer- bach die zeitlichkeit 1545 geſegnete. Und weilen er zwo ſchweſtern verliſe, deren die Eliſabet an Reinharten von Heuſenſtamm, und die andre Katharina an Joſt Rau zu Holzhauſen verheira- tet waren; ſo entſtand des waſſer-wiger-amtes halber zwiſchen diſen zwoen ſchweſtern ein rechts- ſtreit, der vom kaiſer im jare 1559 zum behufe des Rauen entſchiden, und derſelbe 1582 mit ermeld- ten amte belenet wurde, ungeachtet die aͤltere lini der Weiſen von Feuerbach noch bluͤhete, und 1603 mit Caſpar Weiſen erſt verdorrete. Dieweil unter- K k k 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 887. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/899>, abgerufen am 22.11.2024.