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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LVII haubtstück
§ 2311
des floßmei-
sters obli-
genheit des
holzes hal-
ben vor der
einwer-
fung,

Der floß-meister soll nach verordnung des forst-
amtes an den orten, wo das floß-holz angewiesen
worden ist, solches zu rechter zeit schlagen lassen,
damit es behörig austrocknen kan, dasselbe sich
sodann richtig lifern lassen, und wenn es abgefa-
ren wird, ist darauf zu sehen, daß alles rein aus-
gefahren, und bei das wasser gebracht werde.

§ 2312
bei und nach
der einwer-
fung,

Wenn das holz ins. wasser gebracht und ge-
worfen worden ist, haben die floß-bedinte fleisig
acht zu haben, daß die zu dem flößen bestellte leute
dem holz aller orten, und welches das wasser aus-
geschlagen hat, wieder nachhelfen, damit in den
hecken, und was das wasser auf die user getriben
hat, nichts hängend bleibe; das zu grund sich ge-
legte holz fortgebracht und ausgezogen, auch das
für die rechen gelegte holz ausgehauen werde.

§ 2313
wenn nicht
zu flößen
ist?

Bei grosen wasserfluten ist nicht zu flößen, im-
maßen dadurch groser schaden zugefüget werden
kan. Disemnach haben die floßbedinte darauf
zu sehen, daß nichts verwahrloset werde. Bei
seichtem wasser ist ebenfalls nicht zu flößen, welches
ieweilen von betrügerischen floß-bedinten zu besche-
hen pfleget, damit vil holz an den ufern ligen blei-
be, welches sie als ein accidenz nach der flöße auf-
suchen lassen, und für sich heraus nemen.

§ 2314
die flößer
sind ordent-
lich aufzu-
zeichnen,

Die floß-bedinte haben die flößer nach irer be-
schaffenheit und verrichteten arbeit täglich anzuge-
ben, dürfen aber keine falsche, noch unverdinte
lone schreiben.

§ 2315
was nach
der flöße

Das geflöste scheitholz ist an den behörigen or-
ten wieder in klaftern zu bringen, und in empfang

zu
LVII haubtſtuͤck
§ 2311
des floßmei-
ſters obli-
genheit des
holzes hal-
ben vor der
einwer-
fung,

Der floß-meiſter ſoll nach verordnung des forſt-
amtes an den orten, wo das floß-holz angewieſen
worden iſt, ſolches zu rechter zeit ſchlagen laſſen,
damit es behoͤrig austrocknen kan, daſſelbe ſich
ſodann richtig lifern laſſen, und wenn es abgefa-
ren wird, iſt darauf zu ſehen, daß alles rein aus-
gefahren, und bei das waſſer gebracht werde.

§ 2312
bei und nach
der einwer-
fung,

Wenn das holz ins. waſſer gebracht und ge-
worfen worden iſt, haben die floß-bedinte fleiſig
acht zu haben, daß die zu dem floͤßen beſtellte leute
dem holz aller orten, und welches das waſſer aus-
geſchlagen hat, wieder nachhelfen, damit in den
hecken, und was das waſſer auf die uſer getriben
hat, nichts haͤngend bleibe; das zu grund ſich ge-
legte holz fortgebracht und ausgezogen, auch das
fuͤr die rechen gelegte holz ausgehauen werde.

§ 2313
wenn nicht
zu floͤßen
iſt?

Bei groſen waſſerfluten iſt nicht zu floͤßen, im-
maßen dadurch groſer ſchaden zugefuͤget werden
kan. Diſemnach haben die floßbedinte darauf
zu ſehen, daß nichts verwahrloſet werde. Bei
ſeichtem waſſer iſt ebenfalls nicht zu floͤßen, welches
ieweilen von betruͤgeriſchen floß-bedinten zu beſche-
hen pfleget, damit vil holz an den ufern ligen blei-
be, welches ſie als ein accidenz nach der floͤße auf-
ſuchen laſſen, und fuͤr ſich heraus nemen.

§ 2314
die floͤßer
ſind ordent-
lich aufzu-
zeichnen,

Die floß-bedinte haben die floͤßer nach irer be-
ſchaffenheit und verrichteten arbeit taͤglich anzuge-
ben, duͤrfen aber keine falſche, noch unverdinte
lone ſchreiben.

§ 2315
was nach
der floͤße

Das gefloͤſte ſcheitholz iſt an den behoͤrigen or-
ten wieder in klaftern zu bringen, und in empfang

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[926/0938] LVII haubtſtuͤck § 2311 Der floß-meiſter ſoll nach verordnung des forſt- amtes an den orten, wo das floß-holz angewieſen worden iſt, ſolches zu rechter zeit ſchlagen laſſen, damit es behoͤrig austrocknen kan, daſſelbe ſich ſodann richtig lifern laſſen, und wenn es abgefa- ren wird, iſt darauf zu ſehen, daß alles rein aus- gefahren, und bei das waſſer gebracht werde. § 2312 Wenn das holz ins. waſſer gebracht und ge- worfen worden iſt, haben die floß-bedinte fleiſig acht zu haben, daß die zu dem floͤßen beſtellte leute dem holz aller orten, und welches das waſſer aus- geſchlagen hat, wieder nachhelfen, damit in den hecken, und was das waſſer auf die uſer getriben hat, nichts haͤngend bleibe; das zu grund ſich ge- legte holz fortgebracht und ausgezogen, auch das fuͤr die rechen gelegte holz ausgehauen werde. § 2313 Bei groſen waſſerfluten iſt nicht zu floͤßen, im- maßen dadurch groſer ſchaden zugefuͤget werden kan. Diſemnach haben die floßbedinte darauf zu ſehen, daß nichts verwahrloſet werde. Bei ſeichtem waſſer iſt ebenfalls nicht zu floͤßen, welches ieweilen von betruͤgeriſchen floß-bedinten zu beſche- hen pfleget, damit vil holz an den ufern ligen blei- be, welches ſie als ein accidenz nach der floͤße auf- ſuchen laſſen, und fuͤr ſich heraus nemen. § 2314 Die floß-bedinte haben die floͤßer nach irer be- ſchaffenheit und verrichteten arbeit taͤglich anzuge- ben, duͤrfen aber keine falſche, noch unverdinte lone ſchreiben. § 2315 Das gefloͤſte ſcheitholz iſt an den behoͤrigen or- ten wieder in klaftern zu bringen, und in empfang zu

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 926. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/938>, abgerufen am 22.11.2024.