den; so gehören auch die fische darin dem landes- herrn; weshalber er verordnungen desfalls ma- chen kan. Denn die fischerei bedarf einer vorsor- ge, und anordnung der obersten gewalt, sowohl in absicht auf den rechtmäsigen gebrauch, die weise, die zeit, die größe der fische, den verkauf, die neze und garn, auch den nicht-gebrauch. Ehedem haben die kaiser der fischerei halben vile privile- gien erteilet, Klipstein am a. o. § 4 s. 6 fg.
§ 2332
Die fischerei bedeutet entweder den fischfang,was die fi- scherei be- deutet? oder die fischgerechtigkeit. Sie ist nach den un- terschidenen strömen und bächen mancherlei.
§ 2333
Die fischerei ist schon in den alten zeiten zu derdie fischerei wird zu der jagt gerech- net. jagt gerechnet worden, gestalt man daher das fo- restum piscationis und venationis hat, Reinhart de iure forestali, cap. I § 3 s. 5. Es wird dises auch noch heut zu tage also befunden, Nassau- Dillenburgische jagt- und forst-ordnung vom jare 1726 § 1, Wirtenbergische jagt- und forst-ord- nung tit. von verhemmen und andern fisch- und krebs wassern.
§ 2334
Der landesherr kan disemnach die fischerei inwie sie vom landesherrn andern er- teilet wer- den kan? den öffentlichen flüssen andern sowohl zu lehn er- teilen, in bestand geben, als auch auf andre wei- sen zum aufnemen des narungsstandes und des gewerbes seinen untertanen überlassen, sich dabei gewisse kostbare, angesehene und rare fische vor- behalten, z. e. die störe, lachse, Becmanns hi- stori des fürstentumes Anhalt teile II cap. I s. 31, Stisser in der jagt- und forst-histori der Teutschen cap. VII § 34 s. 300, 301, von Rohr im haus- haltungs-rechte s. 1121, von Justi am a. o. s. 179 fg. im IIten teile. Nicht minder mag ein
lan-
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von der wilden fiſcherei.
den; ſo gehoͤren auch die fiſche darin dem landes- herrn; weshalber er verordnungen desfalls ma- chen kan. Denn die fiſcherei bedarf einer vorſor- ge, und anordnung der oberſten gewalt, ſowohl in abſicht auf den rechtmaͤſigen gebrauch, die weiſe, die zeit, die groͤße der fiſche, den verkauf, die neze und garn, auch den nicht-gebrauch. Ehedem haben die kaiſer der fiſcherei halben vile privile- gien erteilet, Klipſtein am a. o. § 4 ſ. 6 fg.
§ 2332
Die fiſcherei bedeutet entweder den fiſchfang,was die fi- ſcherei be- deutet? oder die fiſchgerechtigkeit. Sie iſt nach den un- terſchidenen ſtroͤmen und baͤchen mancherlei.
§ 2333
Die fiſcherei iſt ſchon in den alten zeiten zu derdie fiſcherei wird zu der jagt gerech- net. jagt gerechnet worden, geſtalt man daher das fo- reſtum piſcationis und venationis hat, Reinhart de iure foreſtali, cap. I § 3 ſ. 5. Es wird diſes auch noch heut zu tage alſo befunden, Naſſau- Dillenburgiſche jagt- und forſt-ordnung vom jare 1726 § 1, Wirtenbergiſche jagt- und forſt-ord- nung tit. von verhemmen und andern fiſch- und krebs waſſern.
§ 2334
Der landesherr kan diſemnach die fiſcherei inwie ſie vom landesherꝛn andern er- teilet wer- den kan? den oͤffentlichen fluͤſſen andern ſowohl zu lehn er- teilen, in beſtand geben, als auch auf andre wei- ſen zum aufnemen des narungsſtandes und des gewerbes ſeinen untertanen uͤberlaſſen, ſich dabei gewiſſe koſtbare, angeſehene und rare fiſche vor- behalten, z. e. die ſtoͤre, lachſe, Becmanns hi- ſtori des fuͤrſtentumes Anhalt teile II cap. I ſ. 31, Stiſſer in der jagt- und forſt-hiſtori der Teutſchen cap. VII § 34 ſ. 300, 301, von Rohr im haus- haltungs-rechte ſ. 1121, von Juſti am a. o. ſ. 179 fg. im IIten teile. Nicht minder mag ein
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von der wilden fiſcherei.
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chen kan. Denn die fiſcherei bedarf einer vorſor-
ge, und anordnung der oberſten gewalt, ſowohl
in abſicht auf den rechtmaͤſigen gebrauch, die weiſe,
die zeit, die groͤße der fiſche, den verkauf, die neze
und garn, auch den nicht-gebrauch. Ehedem
haben die kaiſer der fiſcherei halben vile privile-
gien erteilet, Klipſtein am a. o. § 4 ſ. 6 fg.
§ 2332
Die fiſcherei bedeutet entweder den fiſchfang,
oder die fiſchgerechtigkeit. Sie iſt nach den un-
terſchidenen ſtroͤmen und baͤchen mancherlei.
was die fi-
ſcherei be-
deutet?
§ 2333
Die fiſcherei iſt ſchon in den alten zeiten zu der
jagt gerechnet worden, geſtalt man daher das fo-
reſtum piſcationis und venationis hat, Reinhart
de iure foreſtali, cap. I § 3 ſ. 5. Es wird diſes
auch noch heut zu tage alſo befunden, Naſſau-
Dillenburgiſche jagt- und forſt-ordnung vom jare
1726 § 1, Wirtenbergiſche jagt- und forſt-ord-
nung tit. von verhemmen und andern fiſch- und
krebs waſſern.
die fiſcherei
wird zu der
jagt gerech-
net.
§ 2334
Der landesherr kan diſemnach die fiſcherei in
den oͤffentlichen fluͤſſen andern ſowohl zu lehn er-
teilen, in beſtand geben, als auch auf andre wei-
ſen zum aufnemen des narungsſtandes und des
gewerbes ſeinen untertanen uͤberlaſſen, ſich dabei
gewiſſe koſtbare, angeſehene und rare fiſche vor-
behalten, z. e. die ſtoͤre, lachſe, Becmanns hi-
ſtori des fuͤrſtentumes Anhalt teile II cap. I ſ. 31,
Stiſſer in der jagt- und forſt-hiſtori der Teutſchen
cap. VII § 34 ſ. 300, 301, von Rohr im haus-
haltungs-rechte ſ. 1121, von Juſti am a. o. ſ.
179 fg. im IIten teile. Nicht minder mag ein
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landesherꝛn
andern er-
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den kan?
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 931. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/943>, abgerufen am 22.11.2024.
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