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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von der wilden fischerei.
auch das reussen-legen sind untersaget. Das le-
cken und abschlagen des wassers zur fischerei ist
nicht erlaubt. Die knochen-seile, oder andre
garne sollen vor Jacobitag nicht gebrauchet wer-
den. Die tröge, kocher und enge reislein sind
nicht zu dulten. Die schädliche aalfäche sind ab-
zuschaffen. Den müllern ist nicht verstattet aal-
körbe anzuhängen, F. H. Casselische fischordnung
vom jare 1711, 1730, Greben-ordn. tit. 26 s. 60 fgg.

§ 2338

Die fischzeuge sollen ihr gewisses maas haben.wie die
fischzeuge
beschaffen
seyn sollen?

Disemnach müssen die zihgarne einen zoll ins ge-
virte einen spigel haben. Der spigel eines fisch-
hamens muß 1/2 zoll ins gevirte haben, wovon ie-
doch die hamen zu grundeln, krimpen und elrizen
ausgenommen sind, F. H. Casselische grebenordn.
tit. 26 § 15 s. 63. Wer keine eigene, oder ge-
pachtete wasser hat, darf bei 5 thlr. strafe gar
kein fischzeug halten, Greben-ordn. tit. 26 § 15,
Magdeburgische policei-ordnung cap. II § 3, 4.

§ 2339

Die gefangenen fische unter dem vorgeschribe-das fisch-
mas ist zu
beobachten.

nen mase und der gröse dürfen nicht behalten, son-
dern wieder ins wasser geworfen werden. Das
forellen-maas (gröse ist 10 zoll 11/2 virteil-zoll) hin-
gegen das krebs-mas 41/2 zoll, der barben 81/2 zoll,
der hecht 41/2 zoll, F. H. Casselische fischordnung
F. H. Darmstädtische forst-fisch-ordn. § 108, 109,
von Rohr am a. o. s. 1123 fg. § 7, beifugen zu
der F. S. Altenburgischen landesordnung s. 491.

§ 2340

Nach dem brauche auf dem Rheine, wenn sel-der fisch-
brauch auf
dem Rhei-
ne.

biger ausgetreten und wieder gefallen ist, pfleget
man zu sagen, er stehet wieder im hammen, und
sind alsdenn alle alte wasser wieder beschlossen.
Wenn er aber ausgehet, das ist, aus den gesta-

den,
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von der wilden fiſcherei.
auch das reuſſen-legen ſind unterſaget. Das le-
cken und abſchlagen des waſſers zur fiſcherei iſt
nicht erlaubt. Die knochen-ſeile, oder andre
garne ſollen vor Jacobitag nicht gebrauchet wer-
den. Die troͤge, kocher und enge reislein ſind
nicht zu dulten. Die ſchaͤdliche aalfaͤche ſind ab-
zuſchaffen. Den muͤllern iſt nicht verſtattet aal-
koͤrbe anzuhaͤngen, F. H. Caſſeliſche fiſchordnung
vom jare 1711, 1730, Greben-ordn. tit. 26 ſ. 60 fgg.

§ 2338

Die fiſchzeuge ſollen ihr gewiſſes maas haben.wie die
fiſchzeuge
beſchaffen
ſeyn ſollen?

Diſemnach muͤſſen die zihgarne einen zoll ins ge-
virte einen ſpigel haben. Der ſpigel eines fiſch-
hamens muß ½ zoll ins gevirte haben, wovon ie-
doch die hamen zu grundeln, krimpen und elrizen
ausgenommen ſind, F. H. Caſſeliſche grebenordn.
tit. 26 § 15 ſ. 63. Wer keine eigene, oder ge-
pachtete waſſer hat, darf bei 5 thlr. ſtrafe gar
kein fiſchzeug halten, Greben-ordn. tit. 26 § 15,
Magdeburgiſche policei-ordnung cap. II § 3, 4.

§ 2339

Die gefangenen fiſche unter dem vorgeſchribe-das fiſch-
mas iſt zu
beobachten.

nen maſe und der groͤſe duͤrfen nicht behalten, ſon-
dern wieder ins waſſer geworfen werden. Das
forellen-maas (groͤſe iſt 10 zoll 1½ virteil-zoll) hin-
gegen das krebs-mas 4½ zoll, der barben 8½ zoll,
der hecht 4½ zoll, F. H. Caſſeliſche fiſchordnung
F. H. Darmſtaͤdtiſche forſt-fiſch-ordn. § 108, 109,
von Rohr am a. o. ſ. 1123 fg. § 7, beifugen zu
der F. S. Altenburgiſchen landesordnung ſ. 491.

§ 2340

Nach dem brauche auf dem Rheine, wenn ſel-der fiſch-
brauch auf
dem Rhei-
ne.

biger ausgetreten und wieder gefallen iſt, pfleget
man zu ſagen, er ſtehet wieder im hammen, und
ſind alsdenn alle alte waſſer wieder beſchloſſen.
Wenn er aber ausgehet, das iſt, aus den geſta-

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[933/0945] von der wilden fiſcherei. auch das reuſſen-legen ſind unterſaget. Das le- cken und abſchlagen des waſſers zur fiſcherei iſt nicht erlaubt. Die knochen-ſeile, oder andre garne ſollen vor Jacobitag nicht gebrauchet wer- den. Die troͤge, kocher und enge reislein ſind nicht zu dulten. Die ſchaͤdliche aalfaͤche ſind ab- zuſchaffen. Den muͤllern iſt nicht verſtattet aal- koͤrbe anzuhaͤngen, F. H. Caſſeliſche fiſchordnung vom jare 1711, 1730, Greben-ordn. tit. 26 ſ. 60 fgg. § 2338 Die fiſchzeuge ſollen ihr gewiſſes maas haben. Diſemnach muͤſſen die zihgarne einen zoll ins ge- virte einen ſpigel haben. Der ſpigel eines fiſch- hamens muß ½ zoll ins gevirte haben, wovon ie- doch die hamen zu grundeln, krimpen und elrizen ausgenommen ſind, F. H. Caſſeliſche grebenordn. tit. 26 § 15 ſ. 63. Wer keine eigene, oder ge- pachtete waſſer hat, darf bei 5 thlr. ſtrafe gar kein fiſchzeug halten, Greben-ordn. tit. 26 § 15, Magdeburgiſche policei-ordnung cap. II § 3, 4. wie die fiſchzeuge beſchaffen ſeyn ſollen? § 2339 Die gefangenen fiſche unter dem vorgeſchribe- nen maſe und der groͤſe duͤrfen nicht behalten, ſon- dern wieder ins waſſer geworfen werden. Das forellen-maas (groͤſe iſt 10 zoll 1½ virteil-zoll) hin- gegen das krebs-mas 4½ zoll, der barben 8½ zoll, der hecht 4½ zoll, F. H. Caſſeliſche fiſchordnung F. H. Darmſtaͤdtiſche forſt-fiſch-ordn. § 108, 109, von Rohr am a. o. ſ. 1123 fg. § 7, beifugen zu der F. S. Altenburgiſchen landesordnung ſ. 491. das fiſch- mas iſt zu beobachten. § 2340 Nach dem brauche auf dem Rheine, wenn ſel- biger ausgetreten und wieder gefallen iſt, pfleget man zu ſagen, er ſtehet wieder im hammen, und ſind alsdenn alle alte waſſer wieder beſchloſſen. Wenn er aber ausgehet, das iſt, aus den geſta- den, der fiſch- brauch auf dem Rhei- ne. N n n 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 933. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/945>, abgerufen am 22.11.2024.