seiner untertanen wohlfart obliget, disemnach er- strecket sich desselben fürsicht gleichfalls dahin, daß sein land an mülen keinen mangel leide, nicht min- der alles darinn ordentlich zugehe, darnebst dises narungs-geschäfte nicht allzusehr überhäufet, im- gleichen die neue mülen den bereits vorhandenen mülen nicht zum schaden angeleget werden, Stryk de iure prohibendi exstruct. molend. cap. I § 2 fg. von Ludewig in consil. 19 T. I lib. I, Stisser in der einleitung zur landwirtschaft, cap. XI abt. 3 § 4 s. 391. Derowegen schreibet er zu disem behufe die gesäze für, verordnet zu den mü- len-sachen kunst-erfahrne und sach-verständige leu- te, z. e. mülen-vögte, wasser-mülen-meister, mül- geschworne, verbitet den mehl verkauf, lässet die müller, um desto genauer irer pflicht und schuldig- keit nachzuleben, mit einem eide belegen, Hering de molendinis quaest. 45, Altenburgische Lau- des-ordnung tit. 42, Magdeburgische mül-ord- nung vom jare 1678 § 55, Magdeburgische policei- ordn. vom jare 1688 cap. 12 § 51, Weimarische mülen-ordnung vom jare 1589, tit. müllers gelüb- de, Onolzbachische mül ordnung vom jare 1616 tit. 12, Pfälzische L. O. vom jare 1657 tit. 22, Kur-Sächsische mül-ordnung und general-con- sumt-accis-ordnung vom jare 1707 cap. 2 § 15, Nürnbergische mül-ordnung vom jare 1701 § 7, corpus constitut. Oldenburg. num. 43, Ulmi- sche mülen-ordnung art. 33 fgg., Wirtenbergische mülen-ordnung, Baierische mülen-ordnung.
§ 2380
Die obligenheit und das amt der mülen-vögte,die obligen- heit der mül-mei- ster etc. mül-meister, mülen-geschwornen, bestehet darin, daß sie die streitigkeiten, welche den wasser-lauf betreffen, oder über andre mülen-sachen entstehen, erörtern, darnebst untersuchen, ob die müller irer
pflicht
O o o 3
von den muͤlen.
ſeiner untertanen wohlfart obliget, diſemnach er- ſtrecket ſich deſſelben fuͤrſicht gleichfalls dahin, daß ſein land an muͤlen keinen mangel leide, nicht min- der alles darinn ordentlich zugehe, darnebſt diſes narungs-geſchaͤfte nicht allzuſehr uͤberhaͤufet, im- gleichen die neue muͤlen den bereits vorhandenen muͤlen nicht zum ſchaden angeleget werden, Stryk de iure prohibendi exſtruct. molend. cap. I § 2 fg. von Ludewig in conſil. 19 T. I lib. I, Stiſſer in der einleitung zur landwirtſchaft, cap. XI abt. 3 § 4 ſ. 391. Derowegen ſchreibet er zu diſem behufe die geſaͤze fuͤr, verordnet zu den muͤ- len-ſachen kunſt-erfahrne und ſach-verſtaͤndige leu- te, z. e. muͤlen-voͤgte, waſſer-muͤlen-meiſter, muͤl- geſchworne, verbitet den mehl verkauf, laͤſſet die muͤller, um deſto genauer irer pflicht und ſchuldig- keit nachzuleben, mit einem eide belegen, Hering de molendinis quaeſt. 45, Altenburgiſche Lau- des-ordnung tit. 42, Magdeburgiſche muͤl-ord- nung vom jare 1678 § 55, Magdeburgiſche policei- ordn. vom jare 1688 cap. 12 § 51, Weimariſche muͤlen-ordnung vom jare 1589, tit. muͤllers geluͤb- de, Onolzbachiſche muͤl ordnung vom jare 1616 tit. 12, Pfaͤlziſche L. O. vom jare 1657 tit. 22, Kur-Saͤchſiſche muͤl-ordnung und general-con- ſumt-accis-ordnung vom jare 1707 cap. 2 § 15, Nuͤrnbergiſche muͤl-ordnung vom jare 1701 § 7, corpus conſtitut. Oldenburg. num. 43, Ulmi- ſche muͤlen-ordnung art. 33 fgg., Wirtenbergiſche muͤlen-ordnung, Baieriſche muͤlen-ordnung.
§ 2380
Die obligenheit und das amt der muͤlen-voͤgte,die obligen- heit der muͤl-mei- ſter ꝛc. muͤl-meiſter, muͤlen-geſchwornen, beſtehet darin, daß ſie die ſtreitigkeiten, welche den waſſer-lauf betreffen, oder uͤber andre muͤlen-ſachen entſtehen, eroͤrtern, darnebſt unterſuchen, ob die muͤller irer
pflicht
O o o 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0961"n="949"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den muͤlen.</hi></fw><lb/>ſeiner untertanen wohlfart obliget, diſemnach er-<lb/>ſtrecket ſich deſſelben fuͤrſicht gleichfalls dahin, daß<lb/>ſein land an muͤlen keinen mangel leide, nicht min-<lb/>
der alles darinn ordentlich zugehe, darnebſt diſes<lb/>
narungs-geſchaͤfte nicht allzuſehr uͤberhaͤufet, im-<lb/>
gleichen die neue muͤlen den bereits vorhandenen<lb/>
muͤlen nicht zum ſchaden angeleget werden, <hirendition="#fr">Stryk</hi><lb/><hirendition="#aq">de iure prohibendi exſtruct. molend.</hi> cap. <hirendition="#aq">I</hi><lb/>
§ 2 fg. <hirendition="#fr">von Ludewig</hi> in <hirendition="#aq">conſil. 19 T. I lib. I,</hi><lb/><hirendition="#fr">Stiſſer</hi> in der einleitung zur landwirtſchaft, cap.<lb/><hirendition="#aq">XI</hi> abt. 3 § 4 ſ. 391. Derowegen ſchreibet er zu<lb/>
diſem behufe die geſaͤze fuͤr, verordnet zu den muͤ-<lb/>
len-ſachen kunſt-erfahrne und ſach-verſtaͤndige leu-<lb/>
te, z. e. muͤlen-voͤgte, waſſer-muͤlen-meiſter, muͤl-<lb/>
geſchworne, verbitet den mehl verkauf, laͤſſet die<lb/>
muͤller, um deſto genauer irer pflicht und ſchuldig-<lb/>
keit nachzuleben, mit einem eide belegen, <hirendition="#fr">Hering</hi><lb/><hirendition="#aq">de molendinis quaeſt.</hi> 45, Altenburgiſche Lau-<lb/>
des-ordnung tit. 42, Magdeburgiſche muͤl-ord-<lb/>
nung vom jare 1678 § 55, Magdeburgiſche policei-<lb/>
ordn. vom jare 1688 cap. 12 § 51, Weimariſche<lb/>
muͤlen-ordnung vom jare 1589, tit. muͤllers geluͤb-<lb/>
de, Onolzbachiſche muͤl ordnung vom jare 1616<lb/>
tit. 12, Pfaͤlziſche L. O. vom jare 1657 tit. 22,<lb/>
Kur-Saͤchſiſche muͤl-ordnung und general-con-<lb/>ſumt-accis-ordnung vom jare 1707 cap. 2 § 15,<lb/>
Nuͤrnbergiſche muͤl-ordnung vom jare 1701 § 7,<lb/><hirendition="#aq">corpus conſtitut. Oldenburg.</hi> num. 43, Ulmi-<lb/>ſche muͤlen-ordnung art. 33 fgg., Wirtenbergiſche<lb/>
muͤlen-ordnung, Baieriſche muͤlen-ordnung.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2380</head><lb/><p>Die obligenheit und das amt der muͤlen-voͤgte,<noteplace="right">die obligen-<lb/>
heit der<lb/>
muͤl-mei-<lb/>ſter ꝛc.</note><lb/>
muͤl-meiſter, muͤlen-geſchwornen, beſtehet darin,<lb/>
daß ſie die ſtreitigkeiten, welche den waſſer-lauf<lb/>
betreffen, oder uͤber andre muͤlen-ſachen entſtehen,<lb/>
eroͤrtern, darnebſt unterſuchen, ob die muͤller irer<lb/><fwplace="bottom"type="sig">O o o 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">pflicht</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[949/0961]
von den muͤlen.
ſeiner untertanen wohlfart obliget, diſemnach er-
ſtrecket ſich deſſelben fuͤrſicht gleichfalls dahin, daß
ſein land an muͤlen keinen mangel leide, nicht min-
der alles darinn ordentlich zugehe, darnebſt diſes
narungs-geſchaͤfte nicht allzuſehr uͤberhaͤufet, im-
gleichen die neue muͤlen den bereits vorhandenen
muͤlen nicht zum ſchaden angeleget werden, Stryk
de iure prohibendi exſtruct. molend. cap. I
§ 2 fg. von Ludewig in conſil. 19 T. I lib. I,
Stiſſer in der einleitung zur landwirtſchaft, cap.
XI abt. 3 § 4 ſ. 391. Derowegen ſchreibet er zu
diſem behufe die geſaͤze fuͤr, verordnet zu den muͤ-
len-ſachen kunſt-erfahrne und ſach-verſtaͤndige leu-
te, z. e. muͤlen-voͤgte, waſſer-muͤlen-meiſter, muͤl-
geſchworne, verbitet den mehl verkauf, laͤſſet die
muͤller, um deſto genauer irer pflicht und ſchuldig-
keit nachzuleben, mit einem eide belegen, Hering
de molendinis quaeſt. 45, Altenburgiſche Lau-
des-ordnung tit. 42, Magdeburgiſche muͤl-ord-
nung vom jare 1678 § 55, Magdeburgiſche policei-
ordn. vom jare 1688 cap. 12 § 51, Weimariſche
muͤlen-ordnung vom jare 1589, tit. muͤllers geluͤb-
de, Onolzbachiſche muͤl ordnung vom jare 1616
tit. 12, Pfaͤlziſche L. O. vom jare 1657 tit. 22,
Kur-Saͤchſiſche muͤl-ordnung und general-con-
ſumt-accis-ordnung vom jare 1707 cap. 2 § 15,
Nuͤrnbergiſche muͤl-ordnung vom jare 1701 § 7,
corpus conſtitut. Oldenburg. num. 43, Ulmi-
ſche muͤlen-ordnung art. 33 fgg., Wirtenbergiſche
muͤlen-ordnung, Baieriſche muͤlen-ordnung.
§ 2380
Die obligenheit und das amt der muͤlen-voͤgte,
muͤl-meiſter, muͤlen-geſchwornen, beſtehet darin,
daß ſie die ſtreitigkeiten, welche den waſſer-lauf
betreffen, oder uͤber andre muͤlen-ſachen entſtehen,
eroͤrtern, darnebſt unterſuchen, ob die muͤller irer
pflicht
die obligen-
heit der
muͤl-mei-
ſter ꝛc.
O o o 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 949. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/961>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.