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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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XXXXII h. von den heimlichen
gister Cunrad, der h. Elisabet beicht-vater, welcher
vile ums leben gebracht, auch der gegend den na-
men: die kezerbach, verschaffet hat.

§ 6152
woraus dise
gerichte be-
standen?

Ein solches gericht bestand aus einem frei-
grafen und frei-schöffen, oder stulgenossen, Datt
lib. IIII cap. 2 n. 9. n. 17 fg. cap. 4 n. 62 fg. cap.
5 n. 25, Kreß in der erläuterung des archidiaconal-
wesens, in den beilagen s. 235. Von der West-
fälischen gerichten verboten und ladungs-brifen, sihe
den Datt lib. IIII cap. 2 n. 23 fgg.

§ 6153
wo solche ge-
richte gewe-
sen sind?

Man hatte dergleichen gerichte in Westfalen,
im stifte Münster, Utrecht, in Hessen, 1) zu Gre-
benstein, 2) Zirenberg, 3) Schardenberg, 4) Frei-
enhagen, 5) Lohra. Jm Cölnischen, Waldecki-
schen, Paderbornischen etc. waren sie ebenfalls ein-
gefüret. Sie erstreckten ire gewalt durch Teutsch-
land. Vom stulgerichte zu Ardei, in Westfalen,
sihe den von Steinen am a. o. IIten stücke s. 741,
von den stul-herren und stul-genossen, Datt am a. o.
IIII cap. III n. 27, lib. IIII cap. V n. 25. Hirvon
sind die stul-brüder zu unterscheiden, von Stetten
am a. o. cap. VII § 55 s. 243.

§ 6154
wider die
heimlichen
gerichte sind
befreiungen
erlanget,

Die städte, als Frankfurt 1451, Bremen 1111,
Strasburg 1452, die lande Hanau, Nürnberg etc.
haben kaiserliche befreiungen darwider erhalten.

§ 6155
K. Joseph
befreiet den
grafen von

Seine kaiserliche Maj. herr Joseph, befreiete
1707 den herrn grafen von Wartenberg, Johann
Casimirn, wegen seiner grafschaft unter andern

vom

XXXXII h. von den heimlichen
giſter Cunrad, der h. Eliſabet beicht-vater, welcher
vile ums leben gebracht, auch der gegend den na-
men: die kezerbach, verſchaffet hat.

§ 6152
woraus diſe
gerichte be-
ſtanden?

Ein ſolches gericht beſtand aus einem frei-
grafen und frei-ſchoͤffen, oder ſtulgenoſſen, Datt
lib. IIII cap. 2 n. 9. n. 17 fg. cap. 4 n. 62 fg. cap.
5 n. 25, Kreß in der erlaͤuterung des archidiaconal-
weſens, in den beilagen ſ. 235. Von der Weſt-
faͤliſchen gerichten verboten und ladungs-brifen, ſihe
den Datt lib. IIII cap. 2 n. 23 fgg.

§ 6153
wo ſolche ge-
richte gewe-
ſen ſind?

Man hatte dergleichen gerichte in Weſtfalen,
im ſtifte Muͤnſter, Utrecht, in Heſſen, 1) zu Gre-
benſtein, 2) Zirenberg, 3) Schardenberg, 4) Frei-
enhagen, 5) Lohra. Jm Coͤlniſchen, Waldecki-
ſchen, Paderborniſchen ꝛc. waren ſie ebenfalls ein-
gefuͤret. Sie erſtreckten ire gewalt durch Teutſch-
land. Vom ſtulgerichte zu Ardei, in Weſtfalen,
ſihe den von Steinen am a. o. IIten ſtuͤcke ſ. 741,
von den ſtul-herren und ſtul-genoſſen, Datt am a. o.
IIII cap. III n. 27, lib. IIII cap. V n. 25. Hirvon
ſind die ſtul-bruͤder zu unterſcheiden, von Stetten
am a. o. cap. VII § 55 ſ. 243.

§ 6154
wider die
heimlichen
gerichte ſind
befreiungen
erlanget,

Die ſtaͤdte, als Frankfurt 1451, Bremen 1111,
Strasburg 1452, die lande Hanau, Nuͤrnberg ꝛc.
haben kaiſerliche befreiungen darwider erhalten.

§ 6155
K. Joſeph
befreiet den
grafen von

Seine kaiſerliche Maj. herr Joſeph, befreiete
1707 den herrn grafen von Wartenberg, Johann
Caſimirn, wegen ſeiner grafſchaft unter andern

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[954/1002] XXXXII h. von den heimlichen giſter Cunrad, der h. Eliſabet beicht-vater, welcher vile ums leben gebracht, auch der gegend den na- men: die kezerbach, verſchaffet hat. § 6152 Ein ſolches gericht beſtand aus einem frei- grafen und frei-ſchoͤffen, oder ſtulgenoſſen, Datt lib. IIII cap. 2 n. 9. n. 17 fg. cap. 4 n. 62 fg. cap. 5 n. 25, Kreß in der erlaͤuterung des archidiaconal- weſens, in den beilagen ſ. 235. Von der Weſt- faͤliſchen gerichten verboten und ladungs-brifen, ſihe den Datt lib. IIII cap. 2 n. 23 fgg. § 6153 Man hatte dergleichen gerichte in Weſtfalen, im ſtifte Muͤnſter, Utrecht, in Heſſen, 1) zu Gre- benſtein, 2) Zirenberg, 3) Schardenberg, 4) Frei- enhagen, 5) Lohra. Jm Coͤlniſchen, Waldecki- ſchen, Paderborniſchen ꝛc. waren ſie ebenfalls ein- gefuͤret. Sie erſtreckten ire gewalt durch Teutſch- land. Vom ſtulgerichte zu Ardei, in Weſtfalen, ſihe den von Steinen am a. o. IIten ſtuͤcke ſ. 741, von den ſtul-herren und ſtul-genoſſen, Datt am a. o. IIII cap. III n. 27, lib. IIII cap. V n. 25. Hirvon ſind die ſtul-bruͤder zu unterſcheiden, von Stetten am a. o. cap. VII § 55 ſ. 243. § 6154 Die ſtaͤdte, als Frankfurt 1451, Bremen 1111, Strasburg 1452, die lande Hanau, Nuͤrnberg ꝛc. haben kaiſerliche befreiungen darwider erhalten. § 6155 Seine kaiſerliche Maj. herr Joſeph, befreiete 1707 den herrn grafen von Wartenberg, Johann Caſimirn, wegen ſeiner grafſchaft unter andern vom

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 954. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1002>, abgerufen am 22.11.2024.