Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite
LIIII h. von den rüge-gerichten.
§ 6268

Gedanken sind zollfrei, oder ich darf denken,
wie goldschmidts junge. Einmal, keinmal, das ist
von geringen verbrechen zu verstehen.

§ 6269

Gnade gehet vor recht. Versehen ist auch ver-
spilet, Hert am a. o., Pistorius am a. o.

Vir und funfzigstes haubtstück
von den rüge-gerichten, (der rüge-

gerichtbarkeit.)
§ 6270

Jn Hessen und andern Teutschen landen werdenwas zu den
rüge-gerich-
ten gehöret?

garten- und feld-frevel, auch andre geringe sa-
chen, frevel, scheltworte, unehrbares wesen, und was
wider die policei, auch herrschaftliche interesse läuft,
gerüget und bestrafet. Jm Baden-Durlachischen
hat man die frevel-vögte, auch richter; im Wirten-
bergischen die censur-richter, stats- und reise geogra-
phi IIIten bande s. 700, Mylius de iudic. censor.
Joh. Christ. Hartungs disp. de delatoribus, von
rüge-meistern, Jena 1690.

§ 6271

Rügen bedeutet ein verbrechen oder begünsti-was rügen
bedeutet?

gung anzeigen, und keine verräterei, sihe davon die
Hessische greben-ordnung, F. H. Casselische verord-
nung der rüge-gerichte halber vom 11ten junius 1735,
F. S. Gotaische landes-ordn. P. II cap. I tit. XI,
s. 113 und beifugen P. III s. 241 fg. s. 257 s. 281,
Altenburgische L. O. P. II tit. 7 cap. 1, Bad-
nische L. O. P. II tit. 16 und P. VIII s. 342 fg.,
Wirtenbergische L. O., Nürnbergische stadt-refor-
mation, Mylius de iudiciis denunt. Sax., Herborts
disp. de iudiciis censoriis, Wölker in den anmerk.

über
R r r 3
LIIII h. von den ruͤge-gerichten.
§ 6268

Gedanken ſind zollfrei, oder ich darf denken,
wie goldſchmidts junge. Einmal, keinmal, das iſt
von geringen verbrechen zu verſtehen.

§ 6269

Gnade gehet vor recht. Verſehen iſt auch ver-
ſpilet, Hert am a. o., Piſtorius am a. o.

Vir und funfzigſtes haubtſtuͤck
von den ruͤge-gerichten, (der ruͤge-

gerichtbarkeit.)
§ 6270

Jn Heſſen und andern Teutſchen landen werdenwas zu den
ruͤge-gerich-
ten gehoͤret?

garten- und feld-frevel, auch andre geringe ſa-
chen, frevel, ſcheltworte, unehrbares weſen, und was
wider die policei, auch herrſchaftliche intereſſe laͤuft,
geruͤget und beſtrafet. Jm Baden-Durlachiſchen
hat man die frevel-voͤgte, auch richter; im Wirten-
bergiſchen die cenſur-richter, ſtats- und reiſe geogra-
phi IIIten bande ſ. 700, Mylius de iudic. cenſor.
Joh. Chriſt. Hartungs diſp. de delatoribus, von
ruͤge-meiſtern, Jena 1690.

§ 6271

Ruͤgen bedeutet ein verbrechen oder beguͤnſti-was ruͤgen
bedeutet?

gung anzeigen, und keine verraͤterei, ſihe davon die
Heſſiſche greben-ordnung, F. H. Caſſeliſche verord-
nung der ruͤge-gerichte halber vom 11ten junius 1735,
F. S. Gotaiſche landes-ordn. P. II cap. I tit. XI,
ſ. 113 und beifugen P. III ſ. 241 fg. ſ. 257 ſ. 281,
Altenburgiſche L. O. P. II tit. 7 cap. 1, Bad-
niſche L. O. P. II tit. 16 und P. VIII ſ. 342 fg.,
Wirtenbergiſche L. O., Nuͤrnbergiſche ſtadt-refor-
mation, Mylius de iudiciis denunt. Sax., Herborts
diſp. de iudiciis cenſoriis, Woͤlker in den anmerk.

uͤber
R r r 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f1045" n="997"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LIIII</hi> h. von den ru&#x0364;ge-gerichten.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6268</head><lb/>
            <p>Gedanken &#x017F;ind zollfrei, oder ich darf denken,<lb/>
wie gold&#x017F;chmidts junge. Einmal, keinmal, das i&#x017F;t<lb/>
von geringen verbrechen zu ver&#x017F;tehen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6269</head><lb/>
            <p>Gnade gehet vor recht. Ver&#x017F;ehen i&#x017F;t auch ver-<lb/>
&#x017F;pilet, <hi rendition="#fr">Hert</hi> am a. o., <hi rendition="#fr">Pi&#x017F;torius</hi> am a. o.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Vir und funfzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von den ru&#x0364;ge-gerichten, (der ru&#x0364;ge-</hi><lb/>
gerichtbarkeit.)</head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6270</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">J</hi>n He&#x017F;&#x017F;en und andern Teut&#x017F;chen landen werden<note place="right">was zu den<lb/>
ru&#x0364;ge-gerich-<lb/>
ten geho&#x0364;ret?</note><lb/>
garten- und feld-frevel, auch andre geringe &#x017F;a-<lb/>
chen, frevel, &#x017F;cheltworte, unehrbares we&#x017F;en, und was<lb/>
wider die policei, auch herr&#x017F;chaftliche intere&#x017F;&#x017F;e la&#x0364;uft,<lb/>
geru&#x0364;get und be&#x017F;trafet. Jm Baden-Durlachi&#x017F;chen<lb/>
hat man die frevel-vo&#x0364;gte, auch richter; im Wirten-<lb/>
bergi&#x017F;chen die cen&#x017F;ur-richter, &#x017F;tats- und rei&#x017F;e geogra-<lb/>
phi <hi rendition="#aq">III</hi>ten bande &#x017F;. 700, <hi rendition="#fr">Mylius</hi> <hi rendition="#aq">de iudic. cen&#x017F;or.</hi><lb/><hi rendition="#fr">Joh. Chri&#x017F;t. Hartungs</hi> di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de delatoribus,</hi> von<lb/>
ru&#x0364;ge-mei&#x017F;tern, Jena 1690.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6271</head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Ru&#x0364;gen</hi> bedeutet ein verbrechen oder begu&#x0364;n&#x017F;ti-<note place="right">was ru&#x0364;gen<lb/>
bedeutet?</note><lb/>
gung anzeigen, und keine verra&#x0364;terei, &#x017F;ihe davon die<lb/>
He&#x017F;&#x017F;i&#x017F;che greben-ordnung, F. H. Ca&#x017F;&#x017F;eli&#x017F;che verord-<lb/>
nung der ru&#x0364;ge-gerichte halber vom 11ten junius 1735,<lb/>
F. S. Gotai&#x017F;che landes-ordn. <hi rendition="#aq">P. II</hi> cap. <hi rendition="#aq">I</hi> tit. <hi rendition="#aq">XI,</hi><lb/>
&#x017F;. 113 und beifugen <hi rendition="#aq">P. III</hi> &#x017F;. 241 fg. &#x017F;. 257 &#x017F;. 281,<lb/>
Altenburgi&#x017F;che L. O. <hi rendition="#aq">P. II</hi> tit. 7 cap. 1, Bad-<lb/>
ni&#x017F;che L. O. <hi rendition="#aq">P. II</hi> tit. 16 und <hi rendition="#aq">P. VIII</hi> &#x017F;. 342 fg.,<lb/>
Wirtenbergi&#x017F;che L. O., Nu&#x0364;rnbergi&#x017F;che &#x017F;tadt-refor-<lb/>
mation, <hi rendition="#fr">Mylius</hi> <hi rendition="#aq">de iudiciis denunt. Sax.,</hi> <hi rendition="#fr">Herborts</hi><lb/>
di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de iudiciis cen&#x017F;oriis,</hi> <hi rendition="#fr">Wo&#x0364;lker</hi> in den anmerk.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R r r 3</fw><fw place="bottom" type="catch">u&#x0364;ber</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[997/1045] LIIII h. von den ruͤge-gerichten. § 6268 Gedanken ſind zollfrei, oder ich darf denken, wie goldſchmidts junge. Einmal, keinmal, das iſt von geringen verbrechen zu verſtehen. § 6269 Gnade gehet vor recht. Verſehen iſt auch ver- ſpilet, Hert am a. o., Piſtorius am a. o. Vir und funfzigſtes haubtſtuͤck von den ruͤge-gerichten, (der ruͤge- gerichtbarkeit.) § 6270 Jn Heſſen und andern Teutſchen landen werden garten- und feld-frevel, auch andre geringe ſa- chen, frevel, ſcheltworte, unehrbares weſen, und was wider die policei, auch herrſchaftliche intereſſe laͤuft, geruͤget und beſtrafet. Jm Baden-Durlachiſchen hat man die frevel-voͤgte, auch richter; im Wirten- bergiſchen die cenſur-richter, ſtats- und reiſe geogra- phi IIIten bande ſ. 700, Mylius de iudic. cenſor. Joh. Chriſt. Hartungs diſp. de delatoribus, von ruͤge-meiſtern, Jena 1690. was zu den ruͤge-gerich- ten gehoͤret? § 6271 Ruͤgen bedeutet ein verbrechen oder beguͤnſti- gung anzeigen, und keine verraͤterei, ſihe davon die Heſſiſche greben-ordnung, F. H. Caſſeliſche verord- nung der ruͤge-gerichte halber vom 11ten junius 1735, F. S. Gotaiſche landes-ordn. P. II cap. I tit. XI, ſ. 113 und beifugen P. III ſ. 241 fg. ſ. 257 ſ. 281, Altenburgiſche L. O. P. II tit. 7 cap. 1, Bad- niſche L. O. P. II tit. 16 und P. VIII ſ. 342 fg., Wirtenbergiſche L. O., Nuͤrnbergiſche ſtadt-refor- mation, Mylius de iudiciis denunt. Sax., Herborts diſp. de iudiciis cenſoriis, Woͤlker in den anmerk. uͤber was ruͤgen bedeutet? R r r 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1045
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 997. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1045>, abgerufen am 22.11.2024.