er den gerichtlichen audienzien bis zu ende beizuwo- nen, BonnII § XVIIII s. 92 fg., 10) er hat auch darüber zu wachen, daß keine schändliche lehren und bücher öffentlich bekannt gemachet werden, Tafinger § 230 s. 208.
§ 6552er kan keinen vergleich über fiscal. sachen schlüs- sen,
Der fiscal kan für sich über fiscalische sachen keinen vergleich stiften, Tafinger am a. o. § 229 s. 207.
§ 6553
Bei peinlichen untersuchungen (inquisitionen)dessen pflicht bei inquisi- tionen, hat der fiscal die auf des inquisiten vertaidigung abzilenden besondern umstände genau zu be- merken.
§ 6554
Dasjenige, was dem fiscale von dem oberen,bei aufgetra- genen ge- schäften, auch gerichten von amtes wegen anbefolen, auch aufgetragen wird, hat selbiger zu verrichten, und solches weder um libe, gunst, neid, gabe, freund- schaft, feindschaft, noch einer andern sache willen, zu unterlassen.
§ 6555
Dem fiscale mag der eid mit recht zugeschoben,bei den ei- den, auch kan der eid für gefährde von ihm gefodert werden, von Leyser am a. o. vol. II s. 719, sihe den Tafinger am a. o. s. 210.
§ 6556
Selbiger darf des geistlichen und landfridens-landfridens- bruchen, bruch halber klagen, oder die supplication eines klä- gers mit unterschreiben.
§ 6557
Wenn sich der fiscal am beweise versäumetgenüset die wiederher- stellung, hat, auch die notfristen verstrichen sind, imgleichen
wenn
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fiſcal und ſeinem amte.
er den gerichtlichen audienzien bis zu ende beizuwo- nen, BonnII § XVIIII ſ. 92 fg., 10) er hat auch daruͤber zu wachen, daß keine ſchaͤndliche lehren und buͤcher oͤffentlich bekannt gemachet werden, Tafinger § 230 ſ. 208.
§ 6552er kan keinen vergleich uͤber fiſcal. ſachen ſchluͤſ- ſen,
Der fiſcal kan fuͤr ſich uͤber fiſcaliſche ſachen keinen vergleich ſtiften, Tafinger am a. o. § 229 ſ. 207.
§ 6553
Bei peinlichen unterſuchungen (inquiſitionen)deſſen pflicht bei inquiſi- tionen, hat der fiſcal die auf des inquiſiten vertaidigung abzilenden beſondern umſtaͤnde genau zu be- merken.
§ 6554
Dasjenige, was dem fiſcale von dem oberen,bei aufgetra- genen ge- ſchaͤften, auch gerichten von amtes wegen anbefolen, auch aufgetragen wird, hat ſelbiger zu verrichten, und ſolches weder um libe, gunſt, neid, gabe, freund- ſchaft, feindſchaft, noch einer andern ſache willen, zu unterlaſſen.
§ 6555
Dem fiſcale mag der eid mit recht zugeſchoben,bei den ei- den, auch kan der eid fuͤr gefaͤhrde von ihm gefodert werden, von Leyſer am a. o. vol. II ſ. 719, ſihe den Tafinger am a. o. ſ. 210.
§ 6556
Selbiger darf des geiſtlichen und landfridens-landfridens- bruchen, bruch halber klagen, oder die ſupplication eines klaͤ- gers mit unterſchreiben.
§ 6557
Wenn ſich der fiſcal am beweiſe verſaͤumetgenuͤſet die wiederher- ſtellung, hat, auch die notfriſten verſtrichen ſind, imgleichen
wenn
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[1107/1155]
fiſcal und ſeinem amte.
er den gerichtlichen audienzien bis zu ende beizuwo-
nen, Bonn II § XVIIII ſ. 92 fg., 10) er hat auch
daruͤber zu wachen, daß keine ſchaͤndliche lehren
und buͤcher oͤffentlich bekannt gemachet werden,
Tafinger § 230 ſ. 208.
§ 6552
Der fiſcal kan fuͤr ſich uͤber fiſcaliſche ſachen
keinen vergleich ſtiften, Tafinger am a. o. § 229
ſ. 207.
§ 6553
Bei peinlichen unterſuchungen (inquiſitionen)
hat der fiſcal die auf des inquiſiten vertaidigung
abzilenden beſondern umſtaͤnde genau zu be-
merken.
deſſen pflicht
bei inquiſi-
tionen,
§ 6554
Dasjenige, was dem fiſcale von dem oberen,
auch gerichten von amtes wegen anbefolen, auch
aufgetragen wird, hat ſelbiger zu verrichten, und
ſolches weder um libe, gunſt, neid, gabe, freund-
ſchaft, feindſchaft, noch einer andern ſache willen,
zu unterlaſſen.
bei aufgetra-
genen ge-
ſchaͤften,
§ 6555
Dem fiſcale mag der eid mit recht zugeſchoben,
auch kan der eid fuͤr gefaͤhrde von ihm gefodert
werden, von Leyſer am a. o. vol. II ſ. 719, ſihe
den Tafinger am a. o. ſ. 210.
bei den ei-
den,
§ 6556
Selbiger darf des geiſtlichen und landfridens-
bruch halber klagen, oder die ſupplication eines klaͤ-
gers mit unterſchreiben.
landfridens-
bruchen,
§ 6557
Wenn ſich der fiſcal am beweiſe verſaͤumet
hat, auch die notfriſten verſtrichen ſind, imgleichen
wenn
genuͤſet die
wiederher-
ſtellung,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1155>, abgerufen am 22.11.2024.
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