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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von den erbschaften one lezten willen.
§ 3018

Wegen des stif-geschwisters heisset es: "die hal-wie dessen
erhfolge

be geburt tritt ein glid weiter, oder: der nächste im
blut, der nächste im gut." Repertorium iuris pri-
uati I
s. 756 fg. § 15-32, II, s. 1490 fg.

§ 3019

Das halb-geschwister von einem vater erbet diezu betrach-
ten

väterlichen lehne, auch väterlichen stamm- und an-
dre güter. Das Ostfrisische landrecht II cap. 94,
95 machet hirbei zwischen den schwestern und brü-
dern einen unterscheid. Der bruder bekommet so
vil als 2 schwestern.

§ 3020

Stif-geschwister erbet mit des verstorbenen leib-ist?
lichen bruders-kindern, Hert am a. o. lib. I par.
83 § 2 s. 352, abhandelung von dem rechte der vol-
len und halben geburt, Hannover 1748, 4, cap. VI
s. 24 fgg. s. 57 fg. Dreyer am a. o. s. 106.

§ 3021

Bei der seiten-verwandschaft erbet derjenige,die erbfolge
der seiten-
verwandten,

welcher dem verstorbenen im nächsten glide ist, nach
dem sprüchworte: ie näher dem sipp, ie näher dem
erbe, Hert am a. o. Die nähe wird nach den li-
nien, und nicht nach den glidern (graden) bei lehn-
und stamm-gütern gerechnet. Hingegen bei errun-
genen gehet es nach den gliden. Jn den Niderlan-
den hat man das sprüchwort: het naeste lyf, de
mann vor 't wyf, de outste op der sträten, d. i. der
nächste schlüsset den entfernsten aus, und gibet dem
sone für der tochter den fürzug. Matthaei in pa-
roem. Belg. par. VIII
s. 174, Feltmann de feudis
cap. 8 § 8 s. 116. Tue hinzu die statuta Kehdin-
gensia
tit. XVI tit. XVII, Wurster landrecht tit. I
art. 7.

§ 3022
E 3
von den erbſchaften one lezten willen.
§ 3018

Wegen des ſtif-geſchwiſters heiſſet es: „die hal-wie deſſen
erhfolge

be geburt tritt ein glid weiter, oder: der naͤchſte im
blut, der naͤchſte im gut.„ Repertorium iuris pri-
uati I
ſ. 756 fg. § 15-32, II, ſ. 1490 fg.

§ 3019

Das halb-geſchwiſter von einem vater erbet diezu betrach-
ten

vaͤterlichen lehne, auch vaͤterlichen ſtamm- und an-
dre guͤter. Das Oſtfriſiſche landrecht II cap. 94,
95 machet hirbei zwiſchen den ſchweſtern und bruͤ-
dern einen unterſcheid. Der bruder bekommet ſo
vil als 2 ſchweſtern.

§ 3020

Stif-geſchwiſter erbet mit des verſtorbenen leib-iſt?
lichen bruders-kindern, Hert am a. o. lib. I par.
83 § 2 ſ. 352, abhandelung von dem rechte der vol-
len und halben geburt, Hannover 1748, 4, cap. VI
ſ. 24 fgg. ſ. 57 fg. Dreyer am a. o. ſ. 106.

§ 3021

Bei der ſeiten-verwandſchaft erbet derjenige,die erbfolge
der ſeiten-
verwandten,

welcher dem verſtorbenen im naͤchſten glide iſt, nach
dem ſpruͤchworte: ie naͤher dem ſipp, ie naͤher dem
erbe, Hert am a. o. Die naͤhe wird nach den li-
nien, und nicht nach den glidern (graden) bei lehn-
und ſtamm-guͤtern gerechnet. Hingegen bei errun-
genen gehet es nach den gliden. Jn den Niderlan-
den hat man das ſpruͤchwort: het naeſte lyf, de
mann vor ’t wyf, de outſte op der ſtraͤten, d. i. der
naͤchſte ſchluͤſſet den entfernſten aus, und gibet dem
ſone fuͤr der tochter den fuͤrzug. Matthaei in pa-
roem. Belg. par. VIII
ſ. 174, Feltmann de feudis
cap. 8 § 8 ſ. 116. Tue hinzu die ſtatuta Kehdin-
genſia
tit. XVI tit. XVII, Wurſter landrecht tit. I
art. 7.

§ 3022
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[69/0121] von den erbſchaften one lezten willen. § 3018 Wegen des ſtif-geſchwiſters heiſſet es: „die hal- be geburt tritt ein glid weiter, oder: der naͤchſte im blut, der naͤchſte im gut.„ Repertorium iuris pri- uati I ſ. 756 fg. § 15-32, II, ſ. 1490 fg. wie deſſen erhfolge § 3019 Das halb-geſchwiſter von einem vater erbet die vaͤterlichen lehne, auch vaͤterlichen ſtamm- und an- dre guͤter. Das Oſtfriſiſche landrecht II cap. 94, 95 machet hirbei zwiſchen den ſchweſtern und bruͤ- dern einen unterſcheid. Der bruder bekommet ſo vil als 2 ſchweſtern. zu betrach- ten § 3020 Stif-geſchwiſter erbet mit des verſtorbenen leib- lichen bruders-kindern, Hert am a. o. lib. I par. 83 § 2 ſ. 352, abhandelung von dem rechte der vol- len und halben geburt, Hannover 1748, 4, cap. VI ſ. 24 fgg. ſ. 57 fg. Dreyer am a. o. ſ. 106. iſt? § 3021 Bei der ſeiten-verwandſchaft erbet derjenige, welcher dem verſtorbenen im naͤchſten glide iſt, nach dem ſpruͤchworte: ie naͤher dem ſipp, ie naͤher dem erbe, Hert am a. o. Die naͤhe wird nach den li- nien, und nicht nach den glidern (graden) bei lehn- und ſtamm-guͤtern gerechnet. Hingegen bei errun- genen gehet es nach den gliden. Jn den Niderlan- den hat man das ſpruͤchwort: het naeſte lyf, de mann vor ’t wyf, de outſte op der ſtraͤten, d. i. der naͤchſte ſchluͤſſet den entfernſten aus, und gibet dem ſone fuͤr der tochter den fuͤrzug. Matthaei in pa- roem. Belg. par. VIII ſ. 174, Feltmann de feudis cap. 8 § 8 ſ. 116. Tue hinzu die ſtatuta Kehdin- genſia tit. XVI tit. XVII, Wurſter landrecht tit. I art. 7. die erbfolge der ſeiten- verwandten, § 3022 E 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/121>, abgerufen am 24.11.2024.