Knebel-spies bedeutet eine verdrüßliche sache, nach dem sprüchworte: ein Wort ist ia kein knebel- spies. Weiter: nimmer gut, der schwäger-rat tut. Jmgleichen: vil schwäger und brüder, ma- chen schmale güter, Pistorius cent. X s. 1046 fg. Die schwigersöne haben ebenfalls kein erbfolge- recht an den stamm- und lehngütern, welche seiner ehegenossin männliches geschlecht besizet, Königs selecta iuris publ. nou. I cap. XII.
Drei und achtzigstes haubtstück von den erblosen gütern, und der folge des fiscus darin.
§ 3092
welche güter dem fiseus zu teil wer- den?
Von den lehnen ist hir keinesweges die rede, an- erwogen solche dem lehnherrn heimfallen, son- dern von denen gütern, welche iemand verlässet, welcher entweder keine erben, oder keine erbfähigen verwandten hat, wie sich in Sachsen bei der gerate, auch dem heergeräte der fall öfters eräuget, oder die güter verwirket worden sind, oder der besizer kein testament machen darf, disem nach folget der fiscus den hurkindern im herzogtume Bremen, Pu- fendorfin obseru. iur. vniu. T. II obs. 2 s. 19, man nennet solche güter: bona vacantia, exuvias, Ayrerde iure occupandi bona vacantia,Anton Ludewig Seips disp. de iure occupandi exuuias defunctorum sigillatim ex vtroque priuilegio Sta- densi, Göttingen 1748, Dreyer am a. o. s. 107 num. 48, repertorium iuris priuati II s. 1466 fgg. s. 1486 § 13, 14 fg. s. 1628 § 4, von Ludewigde lege caducaica,Simons disp. de bonis vacantibus, Heinrich Coccejus in der disp. de bonis vacanti-
bus,
LXXXIII haubtſt. von den erbloſen
§ 3091
Knebel-ſpies bedeutet eine verdruͤßliche ſache, nach dem ſpruͤchworte: ein Wort iſt ia kein knebel- ſpies. Weiter: nimmer gut, der ſchwaͤger-rat tut. Jmgleichen: vil ſchwaͤger und bruͤder, ma- chen ſchmale guͤter, Piſtorius cent. X ſ. 1046 fg. Die ſchwigerſoͤne haben ebenfalls kein erbfolge- recht an den ſtamm- und lehnguͤtern, welche ſeiner ehegenoſſin maͤnnliches geſchlecht beſizet, Koͤnigs ſelecta iuris publ. nou. I cap. XII.
Drei und achtzigſtes haubtſtuͤck von den erbloſen guͤtern, und der folge des fiſcus darin.
§ 3092
welche guͤter dem fiſeus zu teil wer- den?
Von den lehnen iſt hir keinesweges die rede, an- erwogen ſolche dem lehnherrn heimfallen, ſon- dern von denen guͤtern, welche iemand verlaͤſſet, welcher entweder keine erben, oder keine erbfaͤhigen verwandten hat, wie ſich in Sachſen bei der gerate, auch dem heergeraͤte der fall oͤfters eraͤuget, oder die guͤter verwirket worden ſind, oder der beſizer kein teſtament machen darf, diſem nach folget der fiſcus den hurkindern im herzogtume Bremen, Pu- fendorfin obſeru. iur. vniu. T. II obſ. 2 ſ. 19, man nennet ſolche guͤter: bona vacantia, exuvias, Ayrerde iure occupandi bona vacantia,Anton Ludewig Seips diſp. de iure occupandi exuuias defunctorum ſigillatim ex vtroque priuilegio Sta- denſi, Goͤttingen 1748, Dreyer am a. o. ſ. 107 num. 48, repertorium iuris priuati II ſ. 1466 fgg. ſ. 1486 § 13, 14 fg. ſ. 1628 § 4, von Ludewigde lege caducaica,Simons diſp. de bonis vacantibus, Heinrich Coccejus in der diſp. de bonis vacanti-
bus,
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LXXXIII haubtſt. von den erbloſen
§ 3091
Knebel-ſpies bedeutet eine verdruͤßliche ſache,
nach dem ſpruͤchworte: ein Wort iſt ia kein knebel-
ſpies. Weiter: nimmer gut, der ſchwaͤger-rat
tut. Jmgleichen: vil ſchwaͤger und bruͤder, ma-
chen ſchmale guͤter, Piſtorius cent. X ſ. 1046 fg.
Die ſchwigerſoͤne haben ebenfalls kein erbfolge-
recht an den ſtamm- und lehnguͤtern, welche ſeiner
ehegenoſſin maͤnnliches geſchlecht beſizet, Koͤnigs
ſelecta iuris publ. nou. I cap. XII.
Drei und achtzigſtes haubtſtuͤck
von den erbloſen guͤtern, und der folge
des fiſcus darin.
§ 3092
Von den lehnen iſt hir keinesweges die rede, an-
erwogen ſolche dem lehnherrn heimfallen, ſon-
dern von denen guͤtern, welche iemand verlaͤſſet,
welcher entweder keine erben, oder keine erbfaͤhigen
verwandten hat, wie ſich in Sachſen bei der gerate,
auch dem heergeraͤte der fall oͤfters eraͤuget, oder
die guͤter verwirket worden ſind, oder der beſizer
kein teſtament machen darf, diſem nach folget der
fiſcus den hurkindern im herzogtume Bremen, Pu-
fendorf in obſeru. iur. vniu. T. II obſ. 2 ſ. 19, man
nennet ſolche guͤter: bona vacantia, exuvias,
Ayrer de iure occupandi bona vacantia, Anton
Ludewig Seips diſp. de iure occupandi exuuias
defunctorum ſigillatim ex vtroque priuilegio Sta-
denſi, Goͤttingen 1748, Dreyer am a. o. ſ. 107
num. 48, repertorium iuris priuati II ſ. 1466 fgg.
ſ. 1486 § 13, 14 fg. ſ. 1628 § 4, von Ludewig de
lege caducaica, Simons diſp. de bonis vacantibus,
Heinrich Coccejus in der diſp. de bonis vacanti-
bus,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/156>, abgerufen am 21.11.2024.
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