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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von den verzichten der töchter etc.
geschlechts-fideicommisses sollen die töchter zur gunst
des sämmtlichen manns-stammes auf die Wol-
mershäusische güter mit vorbehalte des ledigen an-
falles ein verzicht tun, Lünig am a. o. s. 159 fg.;
dahingegen die söne des mütterlichen halben, nach-
dem sie die hälfte davon zum voraus genommen
haben, mit den töchtern in gleiche teile gehen sollten,
s. 161.

§ 3192

Ein formular einer eidlichen und gerichtlichen
verzicht, kraft dessen die freien Reichs-adelichen
töchter in Franken auf ihr väterliches erbe gegen ei-
ner gebürenden aussteuer zu verzihen pflegen vom
jare 1599, nebst einem gemeinen ritterschaftlichen
zeugnisse, daß solche art zu verzihen unter der freien
Reichs-ritterschaft in Franken von undenklichen ja-
ren her gebräuchlich gewesen sei, vom jare 1649,
findet sich bei dem Lünig im Reichs-archive T. XII,
abs. II s. 37, 38, von der freien Reichs-ritterschaft.

§ 3193

Jn dem ehelich Johann Lothars von Bassen-verzicht der
Johannen
Walpurgis
von Reifen-
berg,

heim und Johannä Walpurgis von Reifenberg
vom jare 1641 wurde gesezet: daß die braut einen
verzicht leisten solle, wie bei Reichs-ritterschaftlichen
familien und standes-personen bräuchlich wäre: auf
väterliche, mütterliche, brüderliche haab, güter, erb-
schaft, und verlassenschaft, so lang der männliche
stamm vorhanden wäre, wie solches bei des h. R.
freien ritterschaft am Rheinstrom gebräuchlich und
löblich.

§ 3194

Jmgleichen Anna Katharina von der Leyen,der Leyischen
töchter,

Georgens von der Leyen älteste tochter, imgleichen
die andre tochter Maria mußten nach erhaltenem
heiratsgute, auf das väterliche, und brüderliche erbe
verzicht leisten.

§ 3195
K 4

von den verzichten der toͤchter ꝛc.
geſchlechts-fideicommiſſes ſollen die toͤchter zur gunſt
des ſaͤmmtlichen manns-ſtammes auf die Wol-
mershaͤuſiſche guͤter mit vorbehalte des ledigen an-
falles ein verzicht tun, Luͤnig am a. o. ſ. 159 fg.;
dahingegen die ſoͤne des muͤtterlichen halben, nach-
dem ſie die haͤlfte davon zum voraus genommen
haben, mit den toͤchtern in gleiche teile gehen ſollten,
ſ. 161.

§ 3192

Ein formular einer eidlichen und gerichtlichen
verzicht, kraft deſſen die freien Reichs-adelichen
toͤchter in Franken auf ihr vaͤterliches erbe gegen ei-
ner gebuͤrenden ausſteuer zu verzihen pflegen vom
jare 1599, nebſt einem gemeinen ritterſchaftlichen
zeugniſſe, daß ſolche art zu verzihen unter der freien
Reichs-ritterſchaft in Franken von undenklichen ja-
ren her gebraͤuchlich geweſen ſei, vom jare 1649,
findet ſich bei dem Luͤnig im Reichs-archive T. XII,
abſ. II ſ. 37, 38, von der freien Reichs-ritterſchaft.

§ 3193

Jn dem ehelich Johann Lothars von Baſſen-verzicht der
Johannen
Walpurgis
von Reifen-
berg,

heim und Johannaͤ Walpurgis von Reifenberg
vom jare 1641 wurde geſezet: daß die braut einen
verzicht leiſten ſolle, wie bei Reichs-ritterſchaftlichen
familien und ſtandes-perſonen braͤuchlich waͤre: auf
vaͤterliche, muͤtterliche, bruͤderliche haab, guͤter, erb-
ſchaft, und verlaſſenſchaft, ſo lang der maͤnnliche
ſtamm vorhanden waͤre, wie ſolches bei des h. R.
freien ritterſchaft am Rheinſtrom gebraͤuchlich und
loͤblich.

§ 3194

Jmgleichen Anna Katharina von der Leyen,der Leyiſchen
toͤchter,

Georgens von der Leyen aͤlteſte tochter, imgleichen
die andre tochter Maria mußten nach erhaltenem
heiratsgute, auf das vaͤterliche, und bruͤderliche erbe
verzicht leiſten.

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K 4
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[151/0201] von den verzichten der toͤchter ꝛc. geſchlechts-fideicommiſſes ſollen die toͤchter zur gunſt des ſaͤmmtlichen manns-ſtammes auf die Wol- mershaͤuſiſche guͤter mit vorbehalte des ledigen an- falles ein verzicht tun, Luͤnig am a. o. ſ. 159 fg.; dahingegen die ſoͤne des muͤtterlichen halben, nach- dem ſie die haͤlfte davon zum voraus genommen haben, mit den toͤchtern in gleiche teile gehen ſollten, ſ. 161. § 3192 Ein formular einer eidlichen und gerichtlichen verzicht, kraft deſſen die freien Reichs-adelichen toͤchter in Franken auf ihr vaͤterliches erbe gegen ei- ner gebuͤrenden ausſteuer zu verzihen pflegen vom jare 1599, nebſt einem gemeinen ritterſchaftlichen zeugniſſe, daß ſolche art zu verzihen unter der freien Reichs-ritterſchaft in Franken von undenklichen ja- ren her gebraͤuchlich geweſen ſei, vom jare 1649, findet ſich bei dem Luͤnig im Reichs-archive T. XII, abſ. II ſ. 37, 38, von der freien Reichs-ritterſchaft. § 3193 Jn dem ehelich Johann Lothars von Baſſen- heim und Johannaͤ Walpurgis von Reifenberg vom jare 1641 wurde geſezet: daß die braut einen verzicht leiſten ſolle, wie bei Reichs-ritterſchaftlichen familien und ſtandes-perſonen braͤuchlich waͤre: auf vaͤterliche, muͤtterliche, bruͤderliche haab, guͤter, erb- ſchaft, und verlaſſenſchaft, ſo lang der maͤnnliche ſtamm vorhanden waͤre, wie ſolches bei des h. R. freien ritterſchaft am Rheinſtrom gebraͤuchlich und loͤblich. verzicht der Johannen Walpurgis von Reifen- berg, § 3194 Jmgleichen Anna Katharina von der Leyen, Georgens von der Leyen aͤlteſte tochter, imgleichen die andre tochter Maria mußten nach erhaltenem heiratsgute, auf das vaͤterliche, und bruͤderliche erbe verzicht leiſten. der Leyiſchen toͤchter, § 3195 K 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/201>, abgerufen am 21.11.2024.