Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

CIIII haubtstück von der fürsicht
get, und anderen stricken und fallen. Die lebendi-
gen werkzeuge waren die hunde, leoparden, linci,
lincä, furets, oder frätgen. Es herrschete aber
diser kaiser von 1218 bis 1247.

§ 3326
mit schüßge-
wehr beschaf-
fen gewesen
ist?

Gleichwie man hernach unterm kaiser Carln dem
Vten 1521, die arquebusen im krige brauchete, be-
sage des Daniels am a. o., auch hernach die mus-
queten und füsil, flinten, auch büchsen aufkamen;
also ward das wildpret dadurch im lager erleget.
Gegen den anfang des izigen jarhunderts, kam
das flug- und lauf-schüßen auf. Und die anfän-
ger davon wurden von den alten jägern nicht nur
für jagt-verderber, und haasen-mörder, sondern
auch gar für hexenmeister ausgeschrien, wie die hän-
del N. N. und Peters - - - aus Marburg, jä-
gers zu B. an der Ohme, nachher zu H. an der
Dille mit merern 1708 besagen. Uebrigens hat
die arquebusen, musqueten und flinten, auch deren
erfindung Ray de St. Genies in der art de la guerre
s. 129 fgg. beschriben.

§ 3327
wem die jagt-
gerechtigkeit
zustehet, kan
auf alle er-
laubte art
das wild fa-
hen,

Wer die jagt-gerechtigkeit hat, und solche one
verösung der jagt betreibet, dem stehet das recht
zu, auf alle erlaubte art das wild zu fahen, und
kömmt auf die wörter: lauschen und häzen es nicht
an. Denn diß sind ausdrücke, wie es die zeit damals
mit sich brachte. Jn sachen des ober-forst-amtes zu
N. wider die U. zu N. 1752, sodann in sachen des
kammer-präsidentens G. und consorten wider das
kloster zu R.

§ 3328
auch solche in
der gegend,
worin ihm

Auch ist eine ränke, wenn einer die jagt in der
gegend N. hat, und man dennoch solche nur auf
seine güter einschränken will. Also ist erkannt in

sachen

CIIII haubtſtuͤck von der fuͤrſicht
get, und anderen ſtricken und fallen. Die lebendi-
gen werkzeuge waren die hunde, leoparden, linci,
lincaͤ, furets, oder fraͤtgen. Es herrſchete aber
diſer kaiſer von 1218 bis 1247.

§ 3326
mit ſchuͤßge-
wehr beſchaf-
fen geweſen
iſt?

Gleichwie man hernach unterm kaiſer Carln dem
Vten 1521, die arquebuſen im krige brauchete, be-
ſage des Daniels am a. o., auch hernach die muſ-
queten und fuͤſil, flinten, auch buͤchſen aufkamen;
alſo ward das wildpret dadurch im lager erleget.
Gegen den anfang des izigen jarhunderts, kam
das flug- und lauf-ſchuͤßen auf. Und die anfaͤn-
ger davon wurden von den alten jaͤgern nicht nur
fuͤr jagt-verderber, und haaſen-moͤrder, ſondern
auch gar fuͤr hexenmeiſter ausgeſchrien, wie die haͤn-
del N. N. und Peters ‒ ‒ ‒ aus Marburg, jaͤ-
gers zu B. an der Ohme, nachher zu H. an der
Dille mit merern 1708 beſagen. Uebrigens hat
die arquebuſen, muſqueten und flinten, auch deren
erfindung Ray de St. Genies in der art de la guerre
ſ. 129 fgg. beſchriben.

§ 3327
wem die jagt-
gerechtigkeit
zuſtehet, kan
auf alle er-
laubte art
das wild fa-
hen,

Wer die jagt-gerechtigkeit hat, und ſolche one
veroͤſung der jagt betreibet, dem ſtehet das recht
zu, auf alle erlaubte art das wild zu fahen, und
koͤmmt auf die woͤrter: lauſchen und haͤzen es nicht
an. Denn diß ſind ausdruͤcke, wie es die zeit damals
mit ſich brachte. Jn ſachen des ober-forſt-amtes zu
N. wider die U. zu N. 1752, ſodann in ſachen des
kammer-praͤſidentens G. und conſorten wider das
kloſter zu R.

§ 3328
auch ſolche in
der gegend,
worin ihm

Auch iſt eine raͤnke, wenn einer die jagt in der
gegend N. hat, und man dennoch ſolche nur auf
ſeine guͤter einſchraͤnken will. Alſo iſt erkannt in

ſachen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0282" n="234"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">CIIII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck von der fu&#x0364;r&#x017F;icht</hi></fw><lb/>
get, und anderen &#x017F;tricken und fallen. Die lebendi-<lb/>
gen werkzeuge waren die hunde, leoparden, linci,<lb/>
linca&#x0364;, furets, oder fra&#x0364;tgen. Es herr&#x017F;chete aber<lb/>
di&#x017F;er kai&#x017F;er von 1218 bis 1247.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3326</head><lb/>
            <note place="left">mit &#x017F;chu&#x0364;ßge-<lb/>
wehr be&#x017F;chaf-<lb/>
fen gewe&#x017F;en<lb/>
i&#x017F;t?</note>
            <p>Gleichwie man hernach unterm kai&#x017F;er Carln dem<lb/><hi rendition="#aq">V</hi>ten 1521, die arquebu&#x017F;en im krige brauchete, be-<lb/>
&#x017F;age des <hi rendition="#fr">Daniels</hi> am a. o., auch hernach die mu&#x017F;-<lb/>
queten und fu&#x0364;&#x017F;il, flinten, auch bu&#x0364;ch&#x017F;en aufkamen;<lb/>
al&#x017F;o ward das wildpret dadurch im lager erleget.<lb/>
Gegen den anfang des izigen jarhunderts, kam<lb/>
das flug- und lauf-&#x017F;chu&#x0364;ßen auf. Und die anfa&#x0364;n-<lb/>
ger davon wurden von den alten ja&#x0364;gern nicht nur<lb/>
fu&#x0364;r jagt-verderber, und haa&#x017F;en-mo&#x0364;rder, &#x017F;ondern<lb/>
auch gar fu&#x0364;r hexenmei&#x017F;ter ausge&#x017F;chrien, wie die ha&#x0364;n-<lb/>
del N. N. und Peters &#x2012; &#x2012; &#x2012; aus Marburg, ja&#x0364;-<lb/>
gers zu B. an der Ohme, nachher zu H. an der<lb/>
Dille mit merern 1708 be&#x017F;agen. Uebrigens hat<lb/>
die arquebu&#x017F;en, mu&#x017F;queten und flinten, auch deren<lb/>
erfindung <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ray de St. Genies</hi></hi> in der <hi rendition="#aq">art de la guerre</hi><lb/>
&#x017F;. 129 fgg. be&#x017F;chriben.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3327</head><lb/>
            <note place="left">wem die jagt-<lb/>
gerechtigkeit<lb/>
zu&#x017F;tehet, kan<lb/>
auf alle er-<lb/>
laubte art<lb/>
das wild fa-<lb/>
hen,</note>
            <p>Wer die jagt-gerechtigkeit hat, und &#x017F;olche one<lb/>
vero&#x0364;&#x017F;ung der jagt betreibet, dem &#x017F;tehet das recht<lb/>
zu, auf alle erlaubte art das wild zu fahen, und<lb/>
ko&#x0364;mmt auf die wo&#x0364;rter: <hi rendition="#fr">lau&#x017F;chen</hi> und <hi rendition="#fr">ha&#x0364;zen</hi> es nicht<lb/>
an. Denn diß &#x017F;ind ausdru&#x0364;cke, wie es die zeit damals<lb/>
mit &#x017F;ich brachte. Jn &#x017F;achen des ober-for&#x017F;t-amtes zu<lb/>
N. wider die U. zu N. 1752, &#x017F;odann in &#x017F;achen des<lb/>
kammer-pra&#x0364;&#x017F;identens G. und con&#x017F;orten wider das<lb/>
klo&#x017F;ter zu R.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3328</head><lb/>
            <note place="left">auch &#x017F;olche in<lb/>
der gegend,<lb/>
worin ihm</note>
            <p>Auch i&#x017F;t eine ra&#x0364;nke, wenn einer die jagt in der<lb/>
gegend N. hat, und man dennoch &#x017F;olche nur auf<lb/>
&#x017F;eine gu&#x0364;ter ein&#x017F;chra&#x0364;nken will. Al&#x017F;o i&#x017F;t erkannt in<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;achen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[234/0282] CIIII haubtſtuͤck von der fuͤrſicht get, und anderen ſtricken und fallen. Die lebendi- gen werkzeuge waren die hunde, leoparden, linci, lincaͤ, furets, oder fraͤtgen. Es herrſchete aber diſer kaiſer von 1218 bis 1247. § 3326 Gleichwie man hernach unterm kaiſer Carln dem Vten 1521, die arquebuſen im krige brauchete, be- ſage des Daniels am a. o., auch hernach die muſ- queten und fuͤſil, flinten, auch buͤchſen aufkamen; alſo ward das wildpret dadurch im lager erleget. Gegen den anfang des izigen jarhunderts, kam das flug- und lauf-ſchuͤßen auf. Und die anfaͤn- ger davon wurden von den alten jaͤgern nicht nur fuͤr jagt-verderber, und haaſen-moͤrder, ſondern auch gar fuͤr hexenmeiſter ausgeſchrien, wie die haͤn- del N. N. und Peters ‒ ‒ ‒ aus Marburg, jaͤ- gers zu B. an der Ohme, nachher zu H. an der Dille mit merern 1708 beſagen. Uebrigens hat die arquebuſen, muſqueten und flinten, auch deren erfindung Ray de St. Genies in der art de la guerre ſ. 129 fgg. beſchriben. § 3327 Wer die jagt-gerechtigkeit hat, und ſolche one veroͤſung der jagt betreibet, dem ſtehet das recht zu, auf alle erlaubte art das wild zu fahen, und koͤmmt auf die woͤrter: lauſchen und haͤzen es nicht an. Denn diß ſind ausdruͤcke, wie es die zeit damals mit ſich brachte. Jn ſachen des ober-forſt-amtes zu N. wider die U. zu N. 1752, ſodann in ſachen des kammer-praͤſidentens G. und conſorten wider das kloſter zu R. § 3328 Auch iſt eine raͤnke, wenn einer die jagt in der gegend N. hat, und man dennoch ſolche nur auf ſeine guͤter einſchraͤnken will. Alſo iſt erkannt in ſachen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/282
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/282>, abgerufen am 21.05.2024.