Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

CVIIII haubtst. von der mutschirung.
veräußerung der famili nicht auf die kinder ersterkindern ist
nicht zu er-
strecken.

ehe zu erstrecken.

§ 3381

Das voraus kan durch ein geding, auch ver-das voraus
kan beschrän-
ket, auch
verboten
werden-

gleich, nicht minder durch die gesäze beschränket,
oder gar verboten werden, Gudelinus lib. III iur.
nouiss.
cap. 19, Hert am a. o. § VIIII s. 212 vol. I
T. III.

Hundert und neuntes haubtstück
von der mutschirung.
§ 3382

Wenn die lande oder güter nicht geteilet wer-wenn die
mutschirung
belibet wird?

den dürfen, sondern in gemeinschaft bleiben
sollen, wird eine mutschirung öfters belibet, wo-
durch eine teilung in ansehung der nuzungen, und
der verwaltung der regirung auf eine ge-
wisse zeit beschihet, das eigentum aber in ge-
meinschaft bleibet, Reinhart am a. o. s. 53 fgg.,
Estor de partitionibus, freiherr von Senken-
berg
im corpore iuris feudal. s. 10 fg., Struvens
corpus iuris publici cap. 31 § 22, Slevogts disp.
de alternatione. Jeweilen bedeutet die mutschirung
eine teilung, Kuchenbecker in den analect. Hass.
coll. VIII
s. 374 fg.

§ 3383

Leopold und Ernst, herzogen in Oesterreich stif-exempel da-
von unter
erlauchten
personen,

teten eine mutschirung auf einen monat, Roo
lib. IIII ad annum 1406. Die beiden gebrüder
Friderich und Wilhelm II landgrafen in Thürin-
gen errichteten 1411 zu Leipzig eine mutschirung
wegen irer lande auf vir jare; imgleichen 1437
kurfürst Friderich der gütige und sein bruder Wil-
helm der tapfere, Müllers annal. Sax. s. 6, 7.

Fer-

CVIIII haubtſt. von der mutſchirung.
veraͤußerung der famili nicht auf die kinder erſterkindern iſt
nicht zu er-
ſtrecken.

ehe zu erſtrecken.

§ 3381

Das voraus kan durch ein geding, auch ver-das voraus
kan beſchraͤn-
ket, auch
verboten
werden-

gleich, nicht minder durch die geſaͤze beſchraͤnket,
oder gar verboten werden, Gudelinus lib. III iur.
nouiſſ.
cap. 19, Hert am a. o. § VIIII ſ. 212 vol. I
T. III.

Hundert und neuntes haubtſtuͤck
von der mutſchirung.
§ 3382

Wenn die lande oder guͤter nicht geteilet wer-wenn die
mutſchirung
belibet wird?

den duͤrfen, ſondern in gemeinſchaft bleiben
ſollen, wird eine mutſchirung oͤfters belibet, wo-
durch eine teilung in anſehung der nuzungen, und
der verwaltung der regirung auf eine ge-
wiſſe zeit beſchihet, das eigentum aber in ge-
meinſchaft bleibet, Reinhart am a. o. ſ. 53 fgg.,
Eſtor de partitionibus, freiherr von Senken-
berg
im corpore iuris feudal. ſ. 10 fg., Struvens
corpus iuris publici cap. 31 § 22, Slevogts diſp.
de alternatione. Jeweilen bedeutet die mutſchirung
eine teilung, Kuchenbecker in den analect. Haſſ.
coll. VIII
ſ. 374 fg.

§ 3383

Leopold und Ernſt, herzogen in Oeſterreich ſtif-exempel da-
von unter
erlauchten
perſonen,

teten eine mutſchirung auf einen monat, Roo
lib. IIII ad annum 1406. Die beiden gebruͤder
Friderich und Wilhelm II landgrafen in Thuͤrin-
gen errichteten 1411 zu Leipzig eine mutſchirung
wegen irer lande auf vir jare; imgleichen 1437
kurfuͤrſt Friderich der guͤtige und ſein bruder Wil-
helm der tapfere, Muͤllers annal. Sax. ſ. 6, 7.

Fer-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0299" n="251"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">CVIIII</hi> haubt&#x017F;t. von der mut&#x017F;chirung.</hi></fw><lb/>
vera&#x0364;ußerung der famili nicht auf die kinder er&#x017F;ter<note place="right">kindern i&#x017F;t<lb/>
nicht zu er-<lb/>
&#x017F;trecken.</note><lb/>
ehe zu er&#x017F;trecken.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3381</head><lb/>
            <p>Das voraus kan durch ein geding, auch ver-<note place="right">das voraus<lb/>
kan be&#x017F;chra&#x0364;n-<lb/>
ket, auch<lb/>
verboten<lb/>
werden-</note><lb/>
gleich, nicht minder durch die ge&#x017F;a&#x0364;ze be&#x017F;chra&#x0364;nket,<lb/>
oder gar verboten werden, <hi rendition="#fr">Gudelinus</hi> <hi rendition="#aq">lib. III iur.<lb/>
noui&#x017F;&#x017F;.</hi> cap. 19, <hi rendition="#fr">Hert</hi> am a. o. § <hi rendition="#aq">VIIII</hi> &#x017F;. 212 vol. <hi rendition="#aq">I<lb/>
T. III.</hi></p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hundert und neuntes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von der mut&#x017F;chirung.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3382</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">W</hi>enn die lande oder gu&#x0364;ter nicht geteilet wer-<note place="right">wenn die<lb/>
mut&#x017F;chirung<lb/>
belibet wird?</note><lb/>
den du&#x0364;rfen, &#x017F;ondern in gemein&#x017F;chaft bleiben<lb/>
&#x017F;ollen, wird eine mut&#x017F;chirung o&#x0364;fters belibet, wo-<lb/>
durch eine teilung in an&#x017F;ehung der nuzungen, und<lb/>
der verwaltung der regirung auf eine ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;e zeit be&#x017F;chihet, das eigentum aber in ge-<lb/>
mein&#x017F;chaft bleibet, <hi rendition="#fr">Reinhart</hi> am a. o. &#x017F;. 53 fgg.,<lb/><hi rendition="#fr">E&#x017F;tor</hi> <hi rendition="#aq">de partitionibus,</hi> <hi rendition="#fr">freiherr von Senken-<lb/>
berg</hi> im <hi rendition="#aq">corpore iuris feudal.</hi> &#x017F;. 10 fg., <hi rendition="#fr">Struvens</hi><lb/><hi rendition="#aq">corpus iuris publici</hi> cap. 31 § 22, <hi rendition="#fr">Slevogts</hi> di&#x017F;p.<lb/><hi rendition="#aq">de alternatione.</hi> Jeweilen bedeutet die mut&#x017F;chirung<lb/>
eine teilung, <hi rendition="#fr">Kuchenbecker</hi> in den <hi rendition="#aq">analect. Ha&#x017F;&#x017F;.<lb/>
coll. VIII</hi> &#x017F;. 374 fg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3383</head><lb/>
            <p>Leopold und Ern&#x017F;t, herzogen in Oe&#x017F;terreich &#x017F;tif-<note place="right">exempel da-<lb/>
von unter<lb/>
erlauchten<lb/>
per&#x017F;onen,</note><lb/>
teten eine mut&#x017F;chirung auf einen monat, <hi rendition="#fr">Roo</hi><lb/><hi rendition="#aq">lib. IIII ad annum</hi> 1406. Die beiden gebru&#x0364;der<lb/>
Friderich und Wilhelm <hi rendition="#aq">II</hi> landgrafen in Thu&#x0364;rin-<lb/>
gen errichteten 1411 zu Leipzig eine mut&#x017F;chirung<lb/>
wegen irer lande auf vir jare; imgleichen 1437<lb/>
kurfu&#x0364;r&#x017F;t Friderich der gu&#x0364;tige und &#x017F;ein bruder Wil-<lb/>
helm der tapfere, <hi rendition="#fr">Mu&#x0364;llers</hi> <hi rendition="#aq">annal. Sax.</hi> &#x017F;. 6, 7.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Fer-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[251/0299] CVIIII haubtſt. von der mutſchirung. veraͤußerung der famili nicht auf die kinder erſter ehe zu erſtrecken. kindern iſt nicht zu er- ſtrecken. § 3381 Das voraus kan durch ein geding, auch ver- gleich, nicht minder durch die geſaͤze beſchraͤnket, oder gar verboten werden, Gudelinus lib. III iur. nouiſſ. cap. 19, Hert am a. o. § VIIII ſ. 212 vol. I T. III. das voraus kan beſchraͤn- ket, auch verboten werden- Hundert und neuntes haubtſtuͤck von der mutſchirung. § 3382 Wenn die lande oder guͤter nicht geteilet wer- den duͤrfen, ſondern in gemeinſchaft bleiben ſollen, wird eine mutſchirung oͤfters belibet, wo- durch eine teilung in anſehung der nuzungen, und der verwaltung der regirung auf eine ge- wiſſe zeit beſchihet, das eigentum aber in ge- meinſchaft bleibet, Reinhart am a. o. ſ. 53 fgg., Eſtor de partitionibus, freiherr von Senken- berg im corpore iuris feudal. ſ. 10 fg., Struvens corpus iuris publici cap. 31 § 22, Slevogts diſp. de alternatione. Jeweilen bedeutet die mutſchirung eine teilung, Kuchenbecker in den analect. Haſſ. coll. VIII ſ. 374 fg. wenn die mutſchirung belibet wird? § 3383 Leopold und Ernſt, herzogen in Oeſterreich ſtif- teten eine mutſchirung auf einen monat, Roo lib. IIII ad annum 1406. Die beiden gebruͤder Friderich und Wilhelm II landgrafen in Thuͤrin- gen errichteten 1411 zu Leipzig eine mutſchirung wegen irer lande auf vir jare; imgleichen 1437 kurfuͤrſt Friderich der guͤtige und ſein bruder Wil- helm der tapfere, Muͤllers annal. Sax. ſ. 6, 7. Fer- exempel da- von unter erlauchten perſonen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/299
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/299>, abgerufen am 21.05.2024.