wurden. Die Lütticher haben die main-plevie, jus manus plicatä. Die huven- oder hauben-bandes- gerechtigkeit ist ein zeichen von dem, was die witbe im Holsteinischen zu empfahen hat. Der nast-eid der weiber ist vom nestel, als dem zeichen also beni- met. Das decke-beschlagen stehet im lehnbrife des Hessischen erbkämmerers von Berlepsch. Der klauer-taler hat den klauer, einen reit-ochsen, zum fürbilde.
§ 3613
die fürbilder bei den über- gaben,
Andalangus, oder das handlangen, handgeben ist bekannt. Eine unbewegliche sache konnte sonder eine leibliche handelung und bewegung nicht überge- ben werden. Die scotation ist eine übergabe ver- mittels eines erdschollens, oder rasens. Mit hand und munde, auch zopfe und der brust beschahe die übergebung und belenung. Die gläser mit weine dabei als das so genannte herren-glas, das vasallen- glas, und das glas: die quittung genannt, sind be- stätigungen der belenung. Der tegen bei den Reichs-thron-belenungen ist das zeichen der über- gabe; die kerze ist beim öffentlichen verkaufe ein fürbild.
§ 3614
bei den ge- richten,
Der stab ist das zeichen des gehägeten und noch fürwärenden gerichtes. Die zerbrechung eines stabes bei der verurteilung eines missetäters zum tode ist das fürbild des aufgehobenen gerichtes, und daß er weiter kein recht zu hoffen habe. Die sta- bung des eides bedeutet; daß er gerichtlich und kör- perlich sey, diß auch die berürung des gerichts-stabes vor einem in Wezlar am kammer-gerichte zu leisten- den eides zu erkennen gibet.
§ 3615
die blutige hand nimmt kein erbe.
Die blutige hand nimmt kein erbe, Matthaipar. cap. VI s. 183, das ist, wer einen andern, oder gar
den
XXI haubtſt. von den fuͤrbildern
wurden. Die Luͤtticher haben die main-plevie, jus manus plicataͤ. Die huven- oder hauben-bandes- gerechtigkeit iſt ein zeichen von dem, was die witbe im Holſteiniſchen zu empfahen hat. Der naſt-eid der weiber iſt vom neſtel, als dem zeichen alſo beni- met. Das decke-beſchlagen ſtehet im lehnbrife des Heſſiſchen erbkaͤmmerers von Berlepſch. Der klauer-taler hat den klauer, einen reit-ochſen, zum fuͤrbilde.
§ 3613
die fuͤrbilder bei den uͤber- gaben,
Andalangus, oder das handlangen, handgeben iſt bekannt. Eine unbewegliche ſache konnte ſonder eine leibliche handelung und bewegung nicht uͤberge- ben werden. Die ſcotation iſt eine uͤbergabe ver- mittels eines erdſchollens, oder raſens. Mit hand und munde, auch zopfe und der bruſt beſchahe die uͤbergebung und belenung. Die glaͤſer mit weine dabei als das ſo genannte herren-glas, das vaſallen- glas, und das glas: die quittung genannt, ſind be- ſtaͤtigungen der belenung. Der tegen bei den Reichs-thron-belenungen iſt das zeichen der uͤber- gabe; die kerze iſt beim oͤffentlichen verkaufe ein fuͤrbild.
§ 3614
bei den ge- richten,
Der ſtab iſt das zeichen des gehaͤgeten und noch fuͤrwaͤrenden gerichtes. Die zerbrechung eines ſtabes bei der verurteilung eines miſſetaͤters zum tode iſt das fuͤrbild des aufgehobenen gerichtes, und daß er weiter kein recht zu hoffen habe. Die ſta- bung des eides bedeutet; daß er gerichtlich und koͤr- perlich ſey, diß auch die beruͤrung des gerichts-ſtabes vor einem in Wezlar am kammer-gerichte zu leiſten- den eides zu erkennen gibet.
§ 3615
die blutige hand nimmt kein erbe.
Die blutige hand nimmt kein erbe, Matthaipar. cap. VI ſ. 183, das iſt, wer einen andern, oder gar
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XXI haubtſt. von den fuͤrbildern
wurden. Die Luͤtticher haben die main-plevie,
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gerechtigkeit iſt ein zeichen von dem, was die witbe
im Holſteiniſchen zu empfahen hat. Der naſt-eid
der weiber iſt vom neſtel, als dem zeichen alſo beni-
met. Das decke-beſchlagen ſtehet im lehnbrife des
Heſſiſchen erbkaͤmmerers von Berlepſch. Der
klauer-taler hat den klauer, einen reit-ochſen, zum
fuͤrbilde.
§ 3613
Andalangus, oder das handlangen, handgeben
iſt bekannt. Eine unbewegliche ſache konnte ſonder
eine leibliche handelung und bewegung nicht uͤberge-
ben werden. Die ſcotation iſt eine uͤbergabe ver-
mittels eines erdſchollens, oder raſens. Mit hand
und munde, auch zopfe und der bruſt beſchahe die
uͤbergebung und belenung. Die glaͤſer mit weine
dabei als das ſo genannte herren-glas, das vaſallen-
glas, und das glas: die quittung genannt, ſind be-
ſtaͤtigungen der belenung. Der tegen bei den
Reichs-thron-belenungen iſt das zeichen der uͤber-
gabe; die kerze iſt beim oͤffentlichen verkaufe ein
fuͤrbild.
§ 3614
Der ſtab iſt das zeichen des gehaͤgeten und noch
fuͤrwaͤrenden gerichtes. Die zerbrechung eines
ſtabes bei der verurteilung eines miſſetaͤters zum
tode iſt das fuͤrbild des aufgehobenen gerichtes, und
daß er weiter kein recht zu hoffen habe. Die ſta-
bung des eides bedeutet; daß er gerichtlich und koͤr-
perlich ſey, diß auch die beruͤrung des gerichts-ſtabes
vor einem in Wezlar am kammer-gerichte zu leiſten-
den eides zu erkennen gibet.
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Die blutige hand nimmt kein erbe, Matthai par.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/380>, abgerufen am 24.11.2024.
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