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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von den gülten.
§ 3670

Jn dem oberfürstentume Hessen ist eine ver-wie vil im
oberfürsten-
tume Hessen
an früchten
vom 100 ge-
nommen
werden sol-
leu?

ordnung von dem herrn landgraf Ludewigen, zu
Marburg, gedruckt im jare 1573 fol. worin wegen
der gülten vorgeschriben ist, daß auf 100 fl. haubt-
stul 21/2 malter frucht partim, oder 2 malter ger-
sten järlicher renten, alles Marburger und der-
gleichen maas, gekaufet, gegeben und genommen
werden sollen. (§ 1420) Jn den ämtern aber, wo
geringer maas, und das Marburger maas nicht
im brauch, als in Grünberg, Alsfeld, Gisen, Kö-
nigsberg, in der Wetterau, Füldischen Mark,
amt Nidda etc. wird solches auf das Marburgische
reduciret, und auf 100 fl. capital 3 malter gersten
järlicher gült, und nicht mehr wiederkäuflich ver-
schriben und gegeben werden. Der zinßmann soll
auf des käufers verlangen das capital abzutragen
nicht schuldig seyn, sondern zu seiner gelegenheit
und gefallen zu der in der verschreibung gesezten
bezalungs-zeit die ablösung zu tun macht haben,
Lynker am a. o. s. 83 fg. s. 106 fg. s. 175 fg.,
Reichs-policei-ordnung 1548 tit. XVI. Von der
liquidations-rechnung wegen der nuzungen, die
der gläubiger aus einem pfande über die landübli-
chen zinsen erhoben hat, sihe meine anfangs-grün-
de im IIIten teile s. 75 fgg. s. 87 fg. unterricht von
urtheln und bescheiden s. 367.

§ 3671

Jn dem Kur-Mainzischen amte Naumburg dür-imgleichen
im Kur-
Mainzi-
schen amte
N. Frizlar.

fen von 100 rtl. capital 2 mütte korn und 2 mütte
hafer an frucht-zinsen genommen werden, besage
einer gerichtlichen kundschaft vom 7ten septembr.
1726. Nach dem Frizlarischen herkommen wer-
den auf 100 rtl. capital 4 virtel halb-korn und
halb-hafer zu nemen erlaubet. Sihe die narra-

tionem
Z 2
von den guͤlten.
§ 3670

Jn dem oberfuͤrſtentume Heſſen iſt eine ver-wie vil im
oberfuͤrſten-
tume Heſſen
an fruͤchten
vom 100 ge-
nommen
werden ſol-
leu?

ordnung von dem herrn landgraf Ludewigen, zu
Marburg, gedruckt im jare 1573 fol. worin wegen
der guͤlten vorgeſchriben iſt, daß auf 100 fl. haubt-
ſtul 2½ malter frucht partim, oder 2 malter ger-
ſten jaͤrlicher renten, alles Marburger und der-
gleichen maas, gekaufet, gegeben und genommen
werden ſollen. (§ 1420) Jn den aͤmtern aber, wo
geringer maas, und das Marburger maas nicht
im brauch, als in Gruͤnberg, Alsfeld, Giſen, Koͤ-
nigsberg, in der Wetterau, Fuͤldiſchen Mark,
amt Nidda ꝛc. wird ſolches auf das Marburgiſche
reduciret, und auf 100 fl. capital 3 malter gerſten
jaͤrlicher guͤlt, und nicht mehr wiederkaͤuflich ver-
ſchriben und gegeben werden. Der zinßmann ſoll
auf des kaͤufers verlangen das capital abzutragen
nicht ſchuldig ſeyn, ſondern zu ſeiner gelegenheit
und gefallen zu der in der verſchreibung geſezten
bezalungs-zeit die abloͤſung zu tun macht haben,
Lynker am a. o. ſ. 83 fg. ſ. 106 fg. ſ. 175 fg.,
Reichs-policei-ordnung 1548 tit. XVI. Von der
liquidations-rechnung wegen der nuzungen, die
der glaͤubiger aus einem pfande uͤber die landuͤbli-
chen zinſen erhoben hat, ſihe meine anfangs-gruͤn-
de im IIIten teile ſ. 75 fgg. ſ. 87 fg. unterricht von
urtheln und beſcheiden ſ. 367.

§ 3671

Jn dem Kur-Mainziſchen amte Naumburg duͤr-imgleichen
im Kur-
Mainzi-
ſchen amte
N. Frizlar.

fen von 100 rtl. capital 2 muͤtte korn und 2 muͤtte
hafer an frucht-zinſen genommen werden, beſage
einer gerichtlichen kundſchaft vom 7ten ſeptembr.
1726. Nach dem Frizlariſchen herkommen wer-
den auf 100 rtl. capital 4 virtel halb-korn und
halb-hafer zu nemen erlaubet. Sihe die narra-

tionem
Z 2
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[355/0403] von den guͤlten. § 3670 Jn dem oberfuͤrſtentume Heſſen iſt eine ver- ordnung von dem herrn landgraf Ludewigen, zu Marburg, gedruckt im jare 1573 fol. worin wegen der guͤlten vorgeſchriben iſt, daß auf 100 fl. haubt- ſtul 2½ malter frucht partim, oder 2 malter ger- ſten jaͤrlicher renten, alles Marburger und der- gleichen maas, gekaufet, gegeben und genommen werden ſollen. (§ 1420) Jn den aͤmtern aber, wo geringer maas, und das Marburger maas nicht im brauch, als in Gruͤnberg, Alsfeld, Giſen, Koͤ- nigsberg, in der Wetterau, Fuͤldiſchen Mark, amt Nidda ꝛc. wird ſolches auf das Marburgiſche reduciret, und auf 100 fl. capital 3 malter gerſten jaͤrlicher guͤlt, und nicht mehr wiederkaͤuflich ver- ſchriben und gegeben werden. Der zinßmann ſoll auf des kaͤufers verlangen das capital abzutragen nicht ſchuldig ſeyn, ſondern zu ſeiner gelegenheit und gefallen zu der in der verſchreibung geſezten bezalungs-zeit die abloͤſung zu tun macht haben, Lynker am a. o. ſ. 83 fg. ſ. 106 fg. ſ. 175 fg., Reichs-policei-ordnung 1548 tit. XVI. Von der liquidations-rechnung wegen der nuzungen, die der glaͤubiger aus einem pfande uͤber die landuͤbli- chen zinſen erhoben hat, ſihe meine anfangs-gruͤn- de im IIIten teile ſ. 75 fgg. ſ. 87 fg. unterricht von urtheln und beſcheiden ſ. 367. wie vil im oberfuͤrſten- tume Heſſen an fruͤchten vom 100 ge- nommen werden ſol- leu? § 3671 Jn dem Kur-Mainziſchen amte Naumburg duͤr- fen von 100 rtl. capital 2 muͤtte korn und 2 muͤtte hafer an frucht-zinſen genommen werden, beſage einer gerichtlichen kundſchaft vom 7ten ſeptembr. 1726. Nach dem Frizlariſchen herkommen wer- den auf 100 rtl. capital 4 virtel halb-korn und halb-hafer zu nemen erlaubet. Sihe die narra- tionem imgleichen im Kur- Mainzi- ſchen amte N. Frizlar. Z 2

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/403>, abgerufen am 19.05.2024.