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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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welche nicht bezalen können.
los gehalten und erkläret seyn, sondern auch als of-
fenbare falsarii mit nachdrücklicher leibes- und
anderer strafe angesehen werden. Orth im IIten
teile tit. XXVII § 8 s. 629 fg.

§ 3734

Besage der F. H. Casselischen verordnung we-in den F. H.
Casselischen
landen bestra-
fet werden?

gen der bankeruttirer von mai 1751, und der
Hanauischen ordnung der bankeruttirer halben vom
jare 1731, soll ein solcher boshafter schuldener mit
harter leibes-auch wohl nach befundenen umstän-
den am leben bestrafet werden. Kur-Baierisches
landrecht tit. 13 art. 8.

§ 3735

Uebrigens gehen bei den schuldenern, nach demwer hirbei ei-
nen vorzug
hat?

sprüchworte: herren und heilige über alles, das ist,
kirchen und milde sachen allen vor, wiewohl ausser
Sachsen und wo die besondere landes-gesäze des-
falls ermangeln, darauf keine rücksicht genommen
wird. Jm herzogtume Mecklenburg sollen die
kirchen, vermöge eines privilegii vom jare 1644
denen privilegirten gläubigern, welche allen hypo-
thecariis vorgezogen werden, in den urtheln und
bescheiden nachgesezet, und also die nächste, oder
erste stelle von allen hypothecariis, die ein ausdrück-
liches, oder stillschweigendes unterpfand haben, er-
halten, Manzels disp. de iure praelationis piorum
corporum,
Rostock 1740 cap. II § XI s. 35 fg.

§ 3736

Das lid- oder gesinde-lon folget nach dendas gesinde-
lon,

leichen-kosten beim concurse. Jm Hessen-Casseli-
schen passiren nur dreijärige rückständige lid-lone
fürzüglich, das übrige fället in die reihe der chiro-
grapharien (§ 496). Nach dem Culmischen rech-
te im IIten buche, tit. 23, cap. 3 soll ein herr, wel-

chen

welche nicht bezalen koͤnnen.
los gehalten und erklaͤret ſeyn, ſondern auch als of-
fenbare falſarii mit nachdruͤcklicher leibes- und
anderer ſtrafe angeſehen werden. Orth im IIten
teile tit. XXVII § 8 ſ. 629 fg.

§ 3734

Beſage der F. H. Caſſeliſchen verordnung we-in den F. H.
Caſſeliſchen
landen beſtra-
fet werden?

gen der bankeruttirer von mai 1751, und der
Hanauiſchen ordnung der bankeruttirer halben vom
jare 1731, ſoll ein ſolcher boshafter ſchuldener mit
harter leibes-auch wohl nach befundenen umſtaͤn-
den am leben beſtrafet werden. Kur-Baieriſches
landrecht tit. 13 art. 8.

§ 3735

Uebrigens gehen bei den ſchuldenern, nach demwer hirbei ei-
nen vorzug
hat?

ſpruͤchworte: herren und heilige uͤber alles, das iſt,
kirchen und milde ſachen allen vor, wiewohl auſſer
Sachſen und wo die beſondere landes-geſaͤze des-
falls ermangeln, darauf keine ruͤckſicht genommen
wird. Jm herzogtume Mecklenburg ſollen die
kirchen, vermoͤge eines privilegii vom jare 1644
denen privilegirten glaͤubigern, welche allen hypo-
thecariis vorgezogen werden, in den urtheln und
beſcheiden nachgeſezet, und alſo die naͤchſte, oder
erſte ſtelle von allen hypothecariis, die ein ausdruͤck-
liches, oder ſtillſchweigendes unterpfand haben, er-
halten, Manzels diſp. de iure praelationis piorum
corporum,
Roſtock 1740 cap. II § XI ſ. 35 fg.

§ 3736

Das lid- oder geſinde-lon folget nach dendas geſinde-
lon,

leichen-koſten beim concurſe. Jm Heſſen-Caſſeli-
ſchen paſſiren nur dreijaͤrige ruͤckſtaͤndige lid-lone
fuͤrzuͤglich, das uͤbrige faͤllet in die reihe der chiro-
grapharien (§ 496). Nach dem Culmiſchen rech-
te im IIten buche, tit. 23, cap. 3 ſoll ein herr, wel-

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[381/0429] welche nicht bezalen koͤnnen. los gehalten und erklaͤret ſeyn, ſondern auch als of- fenbare falſarii mit nachdruͤcklicher leibes- und anderer ſtrafe angeſehen werden. Orth im IIten teile tit. XXVII § 8 ſ. 629 fg. § 3734 Beſage der F. H. Caſſeliſchen verordnung we- gen der bankeruttirer von [FORMEL] mai 1751, und der Hanauiſchen ordnung der bankeruttirer halben vom jare 1731, ſoll ein ſolcher boshafter ſchuldener mit harter leibes-auch wohl nach befundenen umſtaͤn- den am leben beſtrafet werden. Kur-Baieriſches landrecht tit. 13 art. 8. in den F. H. Caſſeliſchen landen beſtra- fet werden? § 3735 Uebrigens gehen bei den ſchuldenern, nach dem ſpruͤchworte: herren und heilige uͤber alles, das iſt, kirchen und milde ſachen allen vor, wiewohl auſſer Sachſen und wo die beſondere landes-geſaͤze des- falls ermangeln, darauf keine ruͤckſicht genommen wird. Jm herzogtume Mecklenburg ſollen die kirchen, vermoͤge eines privilegii vom jare 1644 denen privilegirten glaͤubigern, welche allen hypo- thecariis vorgezogen werden, in den urtheln und beſcheiden nachgeſezet, und alſo die naͤchſte, oder erſte ſtelle von allen hypothecariis, die ein ausdruͤck- liches, oder ſtillſchweigendes unterpfand haben, er- halten, Manzels diſp. de iure praelationis piorum corporum, Roſtock 1740 cap. II § XI ſ. 35 fg. wer hirbei ei- nen vorzug hat? § 3736 Das lid- oder geſinde-lon folget nach den leichen-koſten beim concurſe. Jm Heſſen-Caſſeli- ſchen paſſiren nur dreijaͤrige ruͤckſtaͤndige lid-lone fuͤrzuͤglich, das uͤbrige faͤllet in die reihe der chiro- grapharien (§ 496). Nach dem Culmiſchen rech- te im IIten buche, tit. 23, cap. 3 ſoll ein herr, wel- chen das geſinde- lon,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/429>, abgerufen am 24.11.2024.