los gehalten und erkläret seyn, sondern auch als of- fenbare falsarii mit nachdrücklicher leibes- und anderer strafe angesehen werden. Orth im IIten teile tit. XXVII § 8 s. 629 fg.
§ 3734
Besage der F. H. Casselischen verordnung we-in den F. H. Casselischen landen bestra- fet werden? gen der bankeruttirer von mai 1751, und der Hanauischen ordnung der bankeruttirer halben vom jare 1731, soll ein solcher boshafter schuldener mit harter leibes-auch wohl nach befundenen umstän- den am leben bestrafet werden. Kur-Baierisches landrecht tit. 13 art. 8.
§ 3735
Uebrigens gehen bei den schuldenern, nach demwer hirbei ei- nen vorzug hat? sprüchworte: herren und heilige über alles, das ist, kirchen und milde sachen allen vor, wiewohl ausser Sachsen und wo die besondere landes-gesäze des- falls ermangeln, darauf keine rücksicht genommen wird. Jm herzogtume Mecklenburg sollen die kirchen, vermöge eines privilegii vom jare 1644 denen privilegirten gläubigern, welche allen hypo- thecariis vorgezogen werden, in den urtheln und bescheiden nachgesezet, und also die nächste, oder erste stelle von allen hypothecariis, die ein ausdrück- liches, oder stillschweigendes unterpfand haben, er- halten, Manzels disp. de iure praelationis piorum corporum, Rostock 1740 cap. II § XI s. 35 fg.
§ 3736
Das lid- oder gesinde-lon folget nach dendas gesinde- lon, leichen-kosten beim concurse. Jm Hessen-Casseli- schen passiren nur dreijärige rückständige lid-lone fürzüglich, das übrige fället in die reihe der chiro- grapharien (§ 496). Nach dem Culmischen rech- te im IIten buche, tit. 23, cap. 3 soll ein herr, wel-
chen
welche nicht bezalen koͤnnen.
los gehalten und erklaͤret ſeyn, ſondern auch als of- fenbare falſarii mit nachdruͤcklicher leibes- und anderer ſtrafe angeſehen werden. Orth im IIten teile tit. XXVII § 8 ſ. 629 fg.
§ 3734
Beſage der F. H. Caſſeliſchen verordnung we-in den F. H. Caſſeliſchen landen beſtra- fet werden? gen der bankeruttirer von mai 1751, und der Hanauiſchen ordnung der bankeruttirer halben vom jare 1731, ſoll ein ſolcher boshafter ſchuldener mit harter leibes-auch wohl nach befundenen umſtaͤn- den am leben beſtrafet werden. Kur-Baieriſches landrecht tit. 13 art. 8.
§ 3735
Uebrigens gehen bei den ſchuldenern, nach demwer hirbei ei- nen vorzug hat? ſpruͤchworte: herren und heilige uͤber alles, das iſt, kirchen und milde ſachen allen vor, wiewohl auſſer Sachſen und wo die beſondere landes-geſaͤze des- falls ermangeln, darauf keine ruͤckſicht genommen wird. Jm herzogtume Mecklenburg ſollen die kirchen, vermoͤge eines privilegii vom jare 1644 denen privilegirten glaͤubigern, welche allen hypo- thecariis vorgezogen werden, in den urtheln und beſcheiden nachgeſezet, und alſo die naͤchſte, oder erſte ſtelle von allen hypothecariis, die ein ausdruͤck- liches, oder ſtillſchweigendes unterpfand haben, er- halten, Manzels diſp. de iure praelationis piorum corporum, Roſtock 1740 cap. II § XI ſ. 35 fg.
§ 3736
Das lid- oder geſinde-lon folget nach dendas geſinde- lon, leichen-koſten beim concurſe. Jm Heſſen-Caſſeli- ſchen paſſiren nur dreijaͤrige ruͤckſtaͤndige lid-lone fuͤrzuͤglich, das uͤbrige faͤllet in die reihe der chiro- grapharien (§ 496). Nach dem Culmiſchen rech- te im IIten buche, tit. 23, cap. 3 ſoll ein herr, wel-
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welche nicht bezalen koͤnnen.
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fenbare falſarii mit nachdruͤcklicher leibes- und
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Beſage der F. H. Caſſeliſchen verordnung we-
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jare 1731, ſoll ein ſolcher boshafter ſchuldener mit
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den am leben beſtrafet werden. Kur-Baieriſches
landrecht tit. 13 art. 8.
in den F. H.
Caſſeliſchen
landen beſtra-
fet werden?
§ 3735
Uebrigens gehen bei den ſchuldenern, nach dem
ſpruͤchworte: herren und heilige uͤber alles, das iſt,
kirchen und milde ſachen allen vor, wiewohl auſſer
Sachſen und wo die beſondere landes-geſaͤze des-
falls ermangeln, darauf keine ruͤckſicht genommen
wird. Jm herzogtume Mecklenburg ſollen die
kirchen, vermoͤge eines privilegii vom jare 1644
denen privilegirten glaͤubigern, welche allen hypo-
thecariis vorgezogen werden, in den urtheln und
beſcheiden nachgeſezet, und alſo die naͤchſte, oder
erſte ſtelle von allen hypothecariis, die ein ausdruͤck-
liches, oder ſtillſchweigendes unterpfand haben, er-
halten, Manzels diſp. de iure praelationis piorum
corporum, Roſtock 1740 cap. II § XI ſ. 35 fg.
wer hirbei ei-
nen vorzug
hat?
§ 3736
Das lid- oder geſinde-lon folget nach den
leichen-koſten beim concurſe. Jm Heſſen-Caſſeli-
ſchen paſſiren nur dreijaͤrige ruͤckſtaͤndige lid-lone
fuͤrzuͤglich, das uͤbrige faͤllet in die reihe der chiro-
grapharien (§ 496). Nach dem Culmiſchen rech-
te im IIten buche, tit. 23, cap. 3 ſoll ein herr, wel-
chen
das geſinde-
lon,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/429>, abgerufen am 24.11.2024.
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